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steigen aus maschine brennt

steigen aus maschine brennt

Titel: steigen aus maschine brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roald Dahl
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unmöglich schien, daß jemand da durchfliegen könnte.
    Aber die Flammen am linken Flügel waren jetzt heller. Sie hatten sich über die ganze Oberfläche ausgebreitet. Sie waren lebendig und aktiv, nährten sich von dem Bespannstoff und lehnten sich zurück in dem Wind, der sie anfachte und ermunterte und sie nicht ausgehen ließ.
    Dann kam die Explosion. Es gab einen blendenden weißen Blitz und ein hohles «Krumpf», als ob jemand eine aufgeblasene Papiertüte zum Platzen gebracht hätte; dann waren da nur noch Flammen und weißlichgrauer Rauch. Die Flammen kamen durch den Boden und durch die Wände der Kabine herein; der Qualm war so dick, daß es schwer war, etwas zu sehen, und fast unmöglich, zu atmen. Sie wurde von Angst und Panik erfaßt, weil er immer noch am Steuer saß, die Maschine noch immer flog, sich abmühte, sie geradezuhalten, das Rad zuerst nach der einen Seite und dann nach der anderen drehte, und plötzlich spürte sie einen kalten Luftzug und sah schemenhaft gebückte Gestalten, die hastig an ihr vorbeirannten und sich aus dem brennenden Flugzeug hinausstürzten.
    Jetzt war alles nur noch eine einzige Flammenhölle, und durch den Rauch sah sie ihn immer noch dort sitzen und mit dem Steuerrad kämpfen, während die Besatzung ausstieg, und während er das tat, hielt er einen Arm vor sein Gesicht, weil die Hitze so groß war. Sie rannte hin und packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn und rief: «Komm, schnell! Du mußt aussteigen, schnell, schnell!»
    Dann sah sie, daß sein Kopf vornüber auf seine Brust gefallen war und daß er kraftlos und ohne Bewußtsein war. Mit äußerster Anstrengung versuchte sie, ihn aus seinem Sitz und zur Tür zu zerren, aber er war zu schlaff und zu schwer. Der Qualm füllte ihre Lunge und ihren Rachen, so daß sie husten und nach Luft zu schnappen anfing. Sie war jetzt rasend vor Angst, kämpfte gegen den Tod und gegen alles, und es gelang ihr, die Hände unter seine Arme zu schieben und ihn ein kleines Stückchen in Richtung zur Tür zu zerren. Aber es war unmöglich, ihn weiterzubekommen. Seine Beine waren ums Steuerrad verschränkt, und da war auch irgendwo eine Schnalle, die sie nicht öffnen konnte. Da wußte sie, daß es nicht möglich war, daß keine Hoffnung bestand, wegen des Qualms und des Feuers, und weil sie keine Zeit hatte, und plötzlich verließen alle Kräfte ihren Körper. Sie fiel über ihn und begann zu weinen, wie sie in ihrem Leben noch nie geweint hatte.
    Dann kam das Trudeln und der rasende Sturzflug, und sie wurde nach vorn ins Feuer geworfen, so daß sie als letztes nur noch das helle Gelb der Flammen und den Brandgeruch wahrnahm.
    Ihre Augen waren geschlossen, und ihr Kopf ruhte auf der Sessellehne. Ihre Hände hielten die Ränder der Decken, als wollte sie sie enger um ihren Körper ziehen, und ihr langes Haar fiel über ihre Schultern.
    Draußen hing der Mond niedrig am Himmel. Der Reif lag schwerer denn je auf den Wiesen und auf den Hecken, und kein Laut war zu hören. Dann kam von weit im Süden ein tiefes, leises Brummen, das anschwoll und immer lauter wurde, bis bald der ganze Himmel von dem Geräusch und dem Gesang der Zurückkehrenden erfüllt war.
    Aber die Frau, die am Fenster saß, rührte sich nicht. Sie war schon seit geraumer Zeit tot.

Jemand wie du
    «Bier?»
    «Ja, Bier.»
    Ich bestellte, und der Kellner brachte die Flaschen und zwei Gläser. Wir gossen uns selbst ein; das Glas geneigt und die Flasche mit der Öffnung dicht am Glas.
    «Prost», sagte ich.
    Er nickte. Wir hoben unsere Gläser und tranken.
    Es war fünf Jahre her, seit ich ihn gesehen hatte, und während dieser Zeit hatte er den Krieg mitgemacht. Er hatte ihn von Anfang an mitgemacht, bis jetzt, und ich sah sofort, wie er sich verändert hatte. Aus einem jungen, lebhaften Burschen war ein alter, weiser und empfindsamer Mensch geworden. Er war empfindsam wie ein verwundetes Kind geworden. Er war alt geworden wie ein müder Mann von siebzig Jahren. Er war so anders geworden und hatte sich so verändert, daß wir zuerst beide verlegen waren und nicht recht wußten, was wir sagen sollten.
    Er war anfangs in Frankreich geflogen, und er war während der Schlacht in England gewesen. Er war in der Wüste gewesen, und er war in Griechenland und auf Kreta gewesen. Er war in Syrien, und er war während des Aufstands in Habbaniya gewesen. Er war bei El-Alamein gewesen. Er war auf Sizilien geflogen und in Italien, und dann war er zurückgekommen und war wieder

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