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Steirerblut

Steirerblut

Titel: Steirerblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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Fahrer. Wenigstens was das anbelangte, hatte er ihr die Wahrheit gesagt. Hätte der verdammte Nasengips in ihrem Gesicht die Sicht nicht dermaßen eingeschränkt, wäre Sandra spätestens zu diesem Zeitpunkt selbst hinterm Steuer gesessen. »Jetzt gib doch endlich einmal Gas, Sascha!«, drängte sie, noch bevor sie die Autobahnauffahrt erreicht hatten.
    »Wenn es in der ›Goldenen Gans‹ tatsächlich noch etwas zu finden gibt, wird es ein paar Minuten später auch noch dort sein. Entspann dich doch einfach.«
    »Zuerst beantwortest du mir aber noch ein paar Fragen.«
    »Ach ja?«
    »Das bist du mir schuldig.«
    »Na, dann schieß mal los.« Bergmann trat aufs Bremspedal, obwohl das grüne Licht an der Ampel eben erst zu blinken begonnen hatte.
    »Bist du nun eigentlich auf den Log-Files dieser Sexpartnerseite zu finden oder nicht?«, fragte Sandra ohne Umschweife.
    »Nein. Die Daten werden nur ein halbes Jahr lang archiviert.«
    »Weiß ich. Aber was ist mit den alten Backups?«
    »Nachdem ich nicht versucht habe, anonym zu bleiben, bin ich dort zu finden. Ja.«
    »Und das ist niemandem aufgefallen?«
    Bergmann grinste. »Doch.«
    »Ja, und?«, brauste Sandra auf.
    »Nichts und. Offizielle Ermittlungsarbeiten.«
    »Hast du das behauptet?«
    Bergmann nickte. »Klingt doch plausibel. Einige der Kollegen vom Bundeskriminalamt hatten, wie du weißt, ebenfalls mit der Kovacs zu tun. Auch die befinden sich unter ihren Kontakten.«
    »Ich hätte dir das nicht so einfach abgekauft. Immerhin ist damit bewiesen, dass du als Ermittler in einem Mordfall das spätere Opfer gekannt hast. Du könntest doch auch ein Motiv für die Tat gehabt haben. Immerhin warst du ziemlich intim mit ihr«, unterstellte sie ihm.
    »Himmelherrgott! Ich war nicht intim mit ihr. Ich habe diese Frau doch gar nicht persönlich gekannt. Ich schwöre dir, ich wusste nicht, wer hinter dieser ›Evita‹ steckt. Bis zu dem verdammten Artikel«, echauffierte sich Bergmann.
    »Dumm nur, dass du Max deinen Laptop überlassen hast.«
    Bergmann seufzte. »Was muss der Idiot denn auch herumschnüffeln?«
    »Er ist Polizist, schon vergessen? Und er kann dir gehörig ans Bein pinkeln, indem er offiziell Beschwerde einreicht. So wie ich ihn einschätze, wird er das auch tun.« Dass sie genau das Gegenteil von Max erwartete, behielt sie für sich. Bergmann hatte es verdient, ein wenig ins Schwitzen zu geraten.
    »Soll er mich ruhig anschwärzen. Ich rede heute noch mit Novotny. So oder so.« Bergmann hatte seine Gelassenheit scheinbar wiedergefunden.
    »Du hättest zu allererst mit mir darüber reden sollen«, warf ihm Sandra erneut vor.
    Bergmann raufte sich die Haare und hatte Mühe, das Fahrzeug mit nur einer Hand am Steuer gerade zu halten. »Das hatten wir doch schon«, maulte er.
    »Ja, das hatten wir schon. Ich frage mich nur, wie ich dir je wieder vertrauen soll.«
    »Als ob du das jemals getan hättest.«
    Sandra hätte Bergmann gerne widersprochen. Doch er hatte recht. Sie hatte ihm von Anfang an nicht über den Weg getraut. Und jetzt war es an der Zeit, ihn endlich zu fragen, wonach sie ihn gleich hätte fragen sollen. »Warum siehst du mir eigentlich nie in die Augen, Sascha?«
    Bergmann stieg unerwartet heftig aufs Gaspedal. Sandras Oberkörper wurde in den Sitz gepresst, was ihr ihre Rippen ziemlich übel nahmen. Sie schrie auf. Was zum Teufel hatte Bergmann mit dem LKW vor, auf dessen Heck er nun zuraste? Sandra verkrallte sich in ihrem Sitz. War der Kollege jetzt völlig übergeschnappt? Sie hielt die Luft an und kniff die Augen zusammen. Endlich riss er das Lenkrad herum, um den LKW zu überholen, der die leichte Steigung der Autobahn nur mühsam bewältigte. Obwohl ihr zu Bergmanns miserablem Fahrstil einiges einfiel, sagte Sandra nichts, sondern blies erleichtert die Luft aus, als das Überholmanöver endlich vorbei war.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Bergmann.
    Sandra rang sich ein gequältes Lächeln ab und nickte.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass ich kein besonders guter Autofahrer bin«, entschuldigte er sich.
    »Und damit hast du nicht übertrieben. Aber meine Frage von vorhin hast du noch immer nicht beantwortet.«
    »Die Antwort erspare ich uns lieber.«
    »Indem du fährst wie ein Irrer und uns umbringst?«
    Bergmann lachte.
    Sandra hatte die Hoffnung auf eine ernsthafte Antwort schon aufgegeben, als er plötzlich zu reden begann. »Du willst also unbedingt eine Antwort.«
    »Ja. Warum siehst du mir nie in die Augen?«,

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