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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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zufrieden lächelnd um.
    Das Exekutionskommando war bereit.
    Ein plötzlicher Schauer ergoß sich über die Menge und stieg in zischenden Dampfwolken von der Wand wieder auf. Der Regen ließ so rasch nach, wie er eingesetzt hatte. Die durchnäßte Menge blieb in der feuchtheißen Atmosphäre zurück.
    Hier und da konnte man nervöses Gemurmel vernehmen.
    Selbst die Angst ließ so viele Lebewesen nur eine begrenzte Zeit lang stillhalten.
    »Das ist schon das vierte Mal in vier Zyklen«, japste ein junger Suzdal seiner Rudelgefährtin zu. »Jedesmal, wenn die Jochi-Polizei an die Tür hämmert und uns auf den Platz hinausruft, denke ich, diesmal sind wir dran.« Seine kleine, ängstlich zurückgezogene Schnauze entblößte eine Reihe scharfer, klappernder Zähne.
    »Aber nein, das hat nichts mit uns zu tun, mein Lieber«, erwiderte seine Rudelgefährtin. Sie rieb den dicken, pelzigen Wulst, der über ihrer Schnauze aufragte, an dem jungen Männchen und entließ daraus Beruhigungshormone. »Sie sind doch nur hinter den Schwarzmarktleuten her.«
    »Aber das sind wir letztendlich doch alle«, japste der ängstliche Suzdal. »Anders kommen wir doch schon gar nicht mehr über die Runden. Ohne den Schwarzmarkt wären wir längst verhungert.«
    »Sei still, sonst hört dich noch jemand«, warnte ihn seine Rudelgefährtin. »Das ist Sache der Menschen. Solange sie ihre eigenen Jochianer und Tork umbringen, müssen wir uns keine Gedanken machen.«
    »Ich kann nicht dagegen an. Mir kommt das alles vor wie das, was die Menschen den Jüngsten Tag nennen. Als wären wir alle dem Untergang geweiht. Sieh dir nur das Wetter an.
    Alle reden darüber. So etwas hat noch keiner erlebt. Sogar die Alten sagen, daß es auf Jochi noch nie zuvor so gewesen ist.
    Bittere Kälte an einem Tag, am nächsten sengende Hitze.
    Schneestürme. Dann Überflutungen und Wirbelstürme. Als ich heute früh aufwachte, roch es nach Frühling. Und jetzt - sieh dir das an.« Er zeigte nach oben auf die sich ballenden Gewitterwolken.
    »Jetzt reg dich nur nicht auf«, sagte seine Rudelgefährtin.
    »Nicht einmal der Khaqan kann das Wetter beeinflussen.«
    »Am Ende kriegt er uns doch noch am Wickel. Und dann
    ...« Der junge Suzdal zitterte. »Kennst du ein einziges Wesen, das hingerichtet wurde und tatsächlich schuldig war? Ich meine
    ... eines richtigen Verbrechens?«
    »Natürlich nicht, mein Lieber. Aber jetzt sei still. Die Sache wird ... bald vorbei sein.« Sie rubbelte noch mehr von dem Hormon in sein Fell hinein. Kurz darauf hörte er auf, mit den Zähnen zu klappern.
    Aus den großen Lautsprechern ertönte ein Knacken, dann ein Dröhnen, und dann kreischte dermaßen laute Musik los, daß sogar die Blätter an den Bäumen in den kleinen Parks auf dem Platz im Rhythmus erbebten. Die in goldene Roben gekleidete Khaqan-Garde kam in Speerformation aus dem Palast herausmarschiert. An der Spitze dieses Speeres schwebte eine Plattform, auf der der Khaqan auf seinem vergoldeten Thron mit der hohen Rückenlehne saß.
    Die gesamte Gruppe nahm nicht weit von der Todeswand Aufstellung. Die Plattform senkte sich. .
    Der alte Khaqan blickte mit mißtrauischen, wäßrigen Augen in die Runde. Als er den Geruch der unangenehm nahen Menge wahrnahm, rümpfte er die Nase. Ein aufmerksamer Bediensteter registrierte das Mienenspiel sofort und umnebelte den Khaqan mit seinem süßlichen Lieblingsräucherwerk. Der alte Mann zog ein verziertes Fläschchen mit Methquill unter seinem Gürtel hervor, entkorkte es und nahm einen kräftigen Schluck. Sofort durchzuckte das Feuer seine Adern. Sein Herz raste, und seine Augen blitzen vor Begeisterung.
    »Bringt sie heraus«, grunzte er. Der Klang seiner Stimme war brüchig und schrill, doch in den Seelen seiner Diener erweckte er die Angst vor den feigen Göttern, die diesen Ort beherrschten.
    Flüsternd wurden Befehle weitergegeben. Vor der Todeswand fauchte Metall in geölten Scharnieren, und plötzlich gähnte ein dunkles Loch im Boden. Das Summen eines versteckten Mechanismus ertönte, dann schob sich eine große Plattform nach oben, bis sie das Loch ausfüllte.
    Ein langes, hörbares Schaudern durchlief die Menge, als sie auf der Plattform die aneinandergeketteten Gefangenen erblickte, die verunsichert in das trübe Licht blinzelten.
    Soldaten traten herbei und drängten die fünfundvierzig Gefangenen in Richtung der Wand. Metallbänder schoben sich aus der Wand hervor und hielten die Gefangenen fest.
    Die Gefangenen blickten den

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