Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
Vom Netzwerk:
Verteidigungsminister zurück. Die anderen hat der Khaqan entlassen oder getötet. Verflucht, dieser Menynder ist ein gerissener alter Bursche«, murmelte Youtang halblaut vor sich hin. »Er hat gerade rechtzeitig die Kurve gekratzt. Jetzt kümmert er sich um seine eigenen Angelegenheiten und hält sich bedeckt.«
    Sie beobachtete die Szene noch einige Augenblicke länger und betrachtete General Douw etwas genauer. Der Jochianer sah mit seinen gut zweieinhalb Metern Körpergröße wie ein Bilderbuchgeneral aus. Er war schlank und athletisch gebaut, vor allem im Kontrast zu dem kurzgeratenen Menynder. Seine schiefergrauen Locken umgaben seinen Kopf wie ein enger Helm, auch das ein starker Gegensatz zu Menynders kahler Platte.
    »Douw gefällt offensichtlich, was er zu hören bekommt«, sagte die Rudelführerin schließlich. »Seit wir zusehen, quasselt Menynder ohne Unterbrechung.«
    »Vielleicht fühlt sich der alte Tork in den letzten Tagen besonders sterblich«, sagte ihre Assistentin. »Vielleicht hat er einen Plan. Vielleicht geht es bei den beiden ja darum.«
    Die Arbeit an der Todeswand war erledigt. Dort, wo die Verurteilten gestanden hatten, befanden sich nur noch Aschehäufchen. Die Suzdal sahen den Khaqan und seine Garde am westlichen Ende des Platzes hinter den verzierten Mauern des Palastes verschwinden. Die Soldaten formierten sich mitten auf dem Platz und marschierten davon.
    Youtang beobachtete nach wie vor die beiden ins Gespräch vertieften Menschen. »Ich glaube, wir sollten uns ihnen anschließen«, sagte sie. »Man kann Menynder viel nachsagen, aber er weiß immer, wie man mit heiler Haut davonkommt.
    Komm mit. Wenn es eine Möglichkeit gibt, hier lebend herauszukommen, dann möchte ich nicht, daß die Suzdal zurückbleiben.«
    Die beiden Geschöpfe schoben sich durch die Menge.
    In diesem Augenblick brach das Gewitter los. Als kurz darauf dicke Hagelkörner aus den Wolken niederprasselten und wie Granaten auf dem Pflaster zersprangen, hallten angsterfüllte Schreie über den ganzen Platz.
    Die Lautsprecher entließen die Menge mit quäkenden Anweisungen.
    Menynder und General Douw eilten gemeinsam davon. Als sie das Haupttor erreicht hatten, schlössen die beiden Suzdal zu ihnen auf. Die vier suchten Schutz hinter einer gewaltigen Statue des Khaqans, die sich auf einer Seite des Tores erhob".
    Man wechselte einige Worte und nickte sich zustimmend zu.
    Einen Augenblick später eilten die vier gemeinsam weiter.
    Damit war die Verschwörung aus der Taufe gehoben.

Kapitel 2
    »Einen Aperitif, Milord?« schnurrte eine Stimme in Stens Ohr.
    Sten kehrte in die Wirklichkeit zurück und bemerkte, daß er wie ein Pfau von der alten Erde vor einem in Eiche gerahmten Wandspiegel posierte. Sofort lief er rot an.
    Die Stimme gehörte einer Frau, einer schwarzhaarigen, verlockend gebauten und gekleideten Frau, die ein Tablett mit flötenförmigen Gläsern in der Hand hielt. Die Glasflöten enthielten eine schwarze, leicht sprudelnde Flüssigkeit. »Black Velvet«, sagte sie. >Das bist du allerdings<, dachte Sten. Aber er sagte nichts, sondern hob kaum wahrnehmbar eine Augenbraue.
    »Eine Mischung aus zwei alten alkoholischen Getränken von der Erde«, fuhr sie fort. »Erd-Champagner - Taittinger Blanc de Blancs - und ein kaum noch gebrautes Stout von der Insel Irland. Man nennt es Guinness.«
    Sie lächelte. Das Lächeln sah sehr persönlich aus. »Sie sollten Ihren Aufenthalt hier auf der Erstwelt genießen, Sr.
    Botschafter Sten. Als Angehörige der Hausangestellten wäre ich sehr enttäuscht, wenn Sie uns ... unbefriedigt verlassen würden.«
    Sten nahm ein Glas entgegen, trank einen Schluck und bedankte sich. Die Frau wartete, fand nichts mehr zu sagen, lächelte erneut - jetzt etwas förmlicher - und ging weiter.
    >Du wirst alt<, dachte Sten. >Früher hättest du sie bewundert, hättest gefragt und dann entweder eine Abfuhr oder eine Vertröstung auf später erhalten. Dann hättest du sechs Gläser gekippt, um dich für diese idiotische Zeremonie zu stärken. Aber jetzt bist du erwachsen. Du betrinkst dich nicht, nur weil du Paraden für idiotisch hältst. Und du springst nicht mehr die erstbeste hübsche Frau an, die sich dir anbietete Abgesehen davon... dieses lächelnde Dienstmädchen war bestimmt eine Agentin des Mercury Corps, die Admiral (ruhende Reserve) Sten (ohne Vornamen)
    höchstwahrscheinlich an Rang übertrumpfte.
    Und schließlich war er auch nicht in Stimmung für eine schnelle Geschichte.

Weitere Kostenlose Bücher