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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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AM2-Vorräte. Oder die Rohstoffe für Werkzeuge, mit deren Hilfe wir unsere Industrie wiederaufbauen müssen, oder die synthetischen Stoffe, die uns Schutz vor den Elementen gewähren.
    Deshalb muß ich euch schweren Herzens verurteilen. Ich habe die Briefe eurer Freunde und eurer lieben Verwandten, die um Gnade für euch bitten, gelesen. Ich habe bei jedem einzelnen dieser Briefe geweint, das dürft ihr mir glauben. Sie alle wußten traurige Geschichten von fehlgeleiteten Geschöpfen zu berichten. Von Geschöpfen, die den Lügen unserer Feinde Glauben geschenkt haben oder in schlechte Gesellschaft geraten sind.«
    Der Khaqan wischte sich eine nichtexistente Träne von den randlosen Augenlidern. »Ich spüre genug Gnade für euch alle in mir. Doch ich muß diese Gnade mit aller Kraft zurückhalten, denn andernfalls würde ich auf kriminelle Weise selbstsüchtig handeln.
    Deshalb sehe ich mich gezwungen, euch zum schändlichsten aller bekannten Tode zu verurteilen - zur Abschreckung anderer, die dumm genug sind, sich von den Versuchungen der Gier anfechten zu lassen.
    Nur ein einziges kleines Zugeständnis darf ich meiner Schwäche erlauben. Und ich hoffe, daß meine Untertanen es mir verzeihen mögen, denn ich bin schon sehr alt und leicht zum Mitleid zu erregen.«
    Er beugte sich auf seinem Thron nach vorne, und die Livie-Kameras fuhren dichter heran, bis sein Gesicht eine Hälfte des Bildschirms in den Wohnungen der Zuschauer ausfüllte. Es war eine Maske des Mitleids. Auf der anderen Hälfte des Schirms waren die fünfundvierzig Verurteilten zu sehen.
    Die flüsternde Stimme des Khaqans klang heiser: »Ich meine jeden einzelnen von euch, wenn ich jetzt sage ... Es tut mir leid.«
    Er schaltete das Kehlkopfmikro aus und wandte sich an seinen Adjutanten. »Und jetzt bring die Sache rasch über die Bühne. Ich habe keine Lust, hier draußen herumzusitzen, wenn das Gewitter losbricht.« Dann entspannte er seine alten Knochen und lehnte sich in Erwartung des Spektakels in den Thron zurück.
    Befehle ertönten, und das Exekutionskommando nahm Aufstellung. Die Mündungen der Flammenwerfer wurden angehoben. Die Menge hielt den Atem an. Die Gefangenen hingen matt in ihren Fesseln. In den Wolken über ihren Köpfen krachte der Donner.
    »Jetzt«, schnarrte der Khaqan.
    Die Flammenwerfer fauchten auf und spien Feuerbälle gegen die Todeswand.
    Einige Zuschauer in der Menge wandten sich ab.
    Eine Rudelführerin der Suzdal namens Youtang bellte angewidert auf. »Am schlimmsten ist dieser Gestank«, kläffte sie. »Ich kann hinterher meine Rationen kaum noch anrühren.
    Alles schmeckt nach gebratenen Jochianern.«
    »Menschen riechen ohnehin übel genug, auch wenn sie nicht geröstet werden«, pflichtete ihr ihre Unterrudelführerin bei.
    »Als der Khaqan mit diesen Säuberungen anfing«, sagte Youtang, »dachte ich noch, was soll's? Es gibt mehr als genug Jochianer, vielleicht werden ihre Reihen auf diese Weise ein wenig ausgedünnt. Um so mehr bleibt für die Suzdal übrig.
    Aber er machte immer weiter. Inzwischen mache ich mir Sorgen. Wenn das so weitergeht, muß er sich bald nach anderen abschreckenden Beispielen umsehen.«
    »Er hält die Bogazi für die dümmsten, also kommen sie wohl als letzte dran«, sagte ihre Assistentin. »Wir kommen noch vor ihnen an die Reihe. Die Tork sind Menschen. Wenn er seiner Logik - oder dem, was er dafür hält - folgt, sind sie die nächsten.«
    »Wo du gerade von Tork redest«, sagte Youtang. »Da drüben sehe ich einen Freund, und er macht ebenfalls einen sehr besorgten Eindruck.« Den »Freund« betonte sie dabei so, daß ihr Widerwille nicht zu überhören war. »Dort drüben! Es ist Baron Menynder. Er quatscht gerade einen anderen Menschen voll, einen Jochianer, jedenfalls der Kleidung nach zu urteilen.«
    »Das ist General Douw«, kläffte ihre Assistentin aufgeregt.
    Die Rudelführerin überlegte einen Augenblick. Der Mensch, den sie beobachtete, war ein untersetztes, quadratisches Geschöpf mit einem lupenreinen Glatzkopf. Das fleischige, häßliche Gesicht hätte gut zu einem gedungenen Mörder gepaßt, doch Baron Menynders affektierte Brille ließ seine braunen Augen groß, rund und unschuldig erscheinen.
    »Sieh mal einer an, was hat denn Menynder mit dem Verteidigungsminister des Khaqans zu bereden? Er wird ihm doch wohl keinen professionellen Rat geben, wo er früher den gleichen Job innehatte? Doch das ist lange her. Menynders Zeit liegt schon vier oder fünf

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