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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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lautet Ihre Entscheidung?"
    "Ich stimme mit >Ja<, Sr. Sprecher."
    Und so ging es immer weiter. Die Repräsentanten erhoben sich einer nach dem anderen. Jede Stimme wurde sorgfältig in das Logbuch eingetragen.
    Kennas Parteigänger verteilten sich überall in der großen Halle. Mit Hilfe des Sprechers war es ihm gelungen, die Attacke seiner Gegner fürs erste abzuwehren. Wenn er diese Abstimmung gewann, war sein zweiter Sieg gesichert.
    Nikolayevichs Kollegen arbeiteten eifrig, um ihre Parteigänger bei der Stange zu halten. Doch die Zeit... die langsame, sich dahinschleppende Zeit...
    arbeitete gegen sie.
    Trotzdem bebte Kenna noch immer vor Wut.
    Jawohl, er würde gewinnen; doch jetzt hatte die alte Regel, daß knapp allemal ausreicht, einen faden Beigeschmack. Nach Nikolayevichs Ausfall, der von vielen anderen lautstark unterstützt worden war, würde alles außer dem totalen Sieg als Manipulation erscheinen.
    So hatte der Imperator sich seinen ersten Tag als Gott sicherlich nicht vorgestellt.
    Die Abstimmung kam zum Ende. Kenna hatte gewonnen. Aber nur mit hauchdünner Mehrheit. Er sah, wie Nikolayevich und seine Leute hier knufften und dort in Hörorgane brüllten.
    Und er konnte sehen, daß der junge Keiler Fortschritte machte. Einer seiner Agenten in Nikolayevichs Stab gab eine Meldung an das Funkgerät in Kennas Stehpult durch. Die Meldung besagte, daß Nikolayevich und seine Kollegen sich dazu entschlossen hatten, eine akklamatorische Abstimmung - sollte es denn zu einer kommen - mit einer ungestümen Demonstration zu unterbinden.
    Kenna zermarterte sich das Hirn nach weiteren Verzögerungstaktiken. Doch sosehr er auch grübelte, es fiel ihm nichts ein. Wenn das hier vorüber war, würde ihn der Imperator in der Luft zerreißen.
    Wo zum Teufel war er überhaupt. Ein schöner Gott. Wenn man ihn brauchte, war er nicht da.
    Der Sprecher gab ihm aufgeregt ein Zeichen. Was sollte er tun? Kenna blieb keine Wahl. Er bedeutete ihm, die Abstimmung einzuberufen.
    "Verehrte Anwesende", verkündete der Sprecher,
    "zum zweiten Mal an diesem Tage rufe ich zur Abstimmung auf... und zwar in Sachen PB 600323, Titel >Erklärung der Göttlichkeit des Ewigen Imperators< -"
    Erstaunte Gesichter wandten sich um.
    Ein weißgekleidetes Kontingent von Kultisten tanzte durch die gewaltigen Türen herein, die in die große Halle führten. Ihre Gesichter strahlten vor Ekstase. Einige schwenkten an langen Ketten klingende Weihrauchgefäße, andere streuten Rosenblätter auf den Weg. Ausnahmslos trugen sie kleine Messer in den Stricken, die als Gürtel um ihre Hüften geschlungen waren. Die Messer hatten scharfe Klingen und waren festlich mit flatternden roten Bändern verziert.
    Vorneweg tänzelte die skelettartige Gestalt ihrer Hohepriesterin - Baseeker.
    Hinter ihnen marschierte ein Trupp
    schwarzuniformierter IS-Offiziere mit knirschenden Stiefeln über die Rosenblätter. Ihre Blicke wanderten rastlos durch die Menge, ständig auf der Suche nach Gefahrenherden. Sie hielten ihre Waffen schußbereit vor der Brust.
    In ihrer Mitte befand sich der Ewige Imperator.
    Sobald Kenna und die anderen ihn erblickten, gewahrte keiner von ihnen mehr die anderen winzigen Details des Auftritts. Etwa den zweiten IS-Trupp, der unter Führung von Poyndex direkt hinter dem Imperator hereinmarschierte. Oder die Scharfschützenteams in Tarnanzügen, die sich sofort im Raum verteilten und ihre Positionen einnahmen.
    Oder Avri, die nicht näher definierte Personen zwischen die Reihen der Repräsentanten lotste. Als sie verteilt waren, entdeckte sie Nikolayevich und schob sich auf ihn zu.
    Doch all diese Dinge nahm die Versammlung nur verschwommen und am Rande wahr. Ihre gesamte Aufmerkamkeit wurde vom Ewigen Imperator gefangengenommen.
    Er war so herausgeputzt, wie sie ihn noch nie gesehen hatten. Lange, goldene Gewänder umspielten wallend seine muskulöse Gestalt. Das Material phosphoreszierte und verlieh ihm ein geisterhaftes Schimmern. Ein ebenso schimmernder Goldreif umkränzte seine dunklen Locken. In der Hand trug er einen Stab aus goldenem Metall, der sich an der Spitze zu einer runden Standarte verbreiterte. Auf dieser Fläche flammte das Symbol für AM2.
    Die Imperiale Formation rauschte den breiten Gang entlang und schwenkte auf die marmorne Plattform des Sprechers zu. Der Ewige Imperator schritt direkt bis zum Rand des Podiums und wandte sich dann dem Parlament zu. Waffen klirrten, und Stiefel kamen knallend zum Stillstand, als sich die Soldaten

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