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Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbenswort: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Langer
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lila.
    Als sie ihre Tochter abgeholt hatte und wieder vor ihrer Wohnungstür stand, zögerte sie.
    »Was ist, Mama?«
    Sie spürte Angst. Was, wenn die Cremedose wieder verschwunden war? Wenn das Bild wieder schief hing?
    »Nichts, Mia.«
    Sie fasste sich ein Herz und schloss auf.
    Erleichtert nahm sie zur Kenntnis, dass im Flur alles so war, wie es sein sollte.
    Auch der weitere Abend verlief ganz normal.
    Abendbrot, Sandmännchen, Geschichte von Pu, dem Bären vorlesen.
    Wie oft denn noch, Mia?
    Kathrin sah sich selbst, alt und grau, wie sie am Bett der längst erwachsenen Tochter saß und immer noch die Geschichte von Pu und dem Kaninchen erzählte.
    Zumindest hatte sich Mia mit der Tafel Schokolade anstelle des versprochenen Löffeleis zufrieden gezeigt.
    Als ihre Tochter eingeschlafen war, setzte sich Kathrin wie immer vor den Fernseher.
    Beim Zappen erwischte sie eine Gameshow und beschloss, dabei zu bleiben.
    Bei einer Gameshow störte es nicht, wenn man mal einen Moment nicht aufpasste.
    Sie steckte sich ein Kissen hinter den Rücken und machte es sich auf dem Sofa bequem.
    Da fiel ihr Blick auf die Obstschale.
    Was war das?
    Das konnte nicht sein!
    Sie beugte sich nach vorn und sah es sich genau an.
    Einer der Äpfel war angebissen.
    Und die Größe der Kieferabdrücke deutete keinesfalls auf ein Kind hin.

5
    Damals
    Z wischen Norbert Stein und seiner Ehefrau Carolin stand ein liebevoll gedeckter Frühstückstisch. Norbert sah ihn nicht, denn er hatte die Sonntagsausgabe der Berliner Morgenpost vor sich aufgeschlagen, in voller Größe.
    Dass seine Frau deswegen vor sich hin meckerte, hörte er nicht.
    Genauso, wie er sich an ihr Lamentieren gewöhnt hatte, schien sich Carolin längst damit abgefunden zu haben, dass die papierene Mauer sie morgens trennte.
    Selbst ihr Kritisieren war zum Automatismus verkommen, ohne Betonung, ohne Motivation.
    Norbert blätterte um.
    Der Sportteil. Die Bundesliga-Ergebnisse vom Vortag. Ein Interview mit dem Trainer von Hertha.
    »Dein Kaffee wird kalt.«
    »Jaja.«
    »Soll ich ihn dir in die Mikrowelle stellen?«
    »Wie? Nein.«
    »Magst du ihn lieber kalt trinken?«
    »Was?«
    »Ob du lieber kalten Kaffee magst als warmen?«
    Versuchte sie etwa, ihn zu ärgern?
    »Ich meine, generell, magst du lieber kalten als warmen?«
    Er faltete die Zeitung zusammen und legte sie zur Seite.
    Seine Frau grinste ihn provokant, doch liebevoll an.
    Er beschloss, zurückzulächeln.
    »Nein, ich trinke ihn lieber heiß.«
    Dann sah er zu seiner Tasse: leer.
    »Na, dann ist ja gut, dass ich dir noch nicht eingeschenkt hatte.«
    Carolin drehte die Kappe der roten Thermoskanne vor sich und goss ihrem Mann ein; Norbert bedankte sich.
    Als er nippte, verbrannte er sich beinahe die Lippen.
    »Heiß?«, fragte seine Frau unnötigerweise.
    Ehe er etwas entgegnen konnte, klingelte es an der Haustür.
    Die Eheleute sahen sich irritiert an.
    Wer störte an einem Sonntagvormittag?
    »Ich mache auf«, entschied Norbert, verließ das Esszimmer und schritt durch den Flur.
    Durch den Türspion entdeckte er einen älteren, glatzköpfigen Herrn, der in leichtem Schneefall von einem Fuß auf den anderen trat und eine Wollmütze in der Hand hielt, neben ihm eine etwas jüngere Frau, nach Norberts Meinung viel zu leicht gekleidet für die winterlichen Temperaturen.
    Hoffentlich keine Zeugen Jehovas.
    Na, denen würde er schon den Marsch blasen.
    Er öffnete.
    »Herr Stein?«
    »Ja. Steht ja auch an der Türklingel, oder?«
    »Entschuldigen Sie bitte die Störung.«
    Der Mann griff in die Innentasche seines Wollmantels. Doch statt einer Ausgabe des Wachturms zog er einen Dienstausweis hervor und streckte ihn nach vorn.
    »Kriminalpolizei. Mein Name ist Theodor Kron. Das ist meine Kollegin, Frau Carmen Brandt-Jankovic.«
    Die Frau nickte Norbert zu. Beide machten ein ernstes Gesicht.
    Norbert wurde mulmig.
    »Dürfen wir hereinkommen?«
    »Worum geht es denn?«
    »Wir würden das gerne drinnen mit Ihnen besprechen.«
    Norbert machte Platz und ließ die Beamten ein.
    Dann schlüpfte er an ihnen vorbei und bat sie, ihm ins Esszimmer zu folgen.
    »Wir haben Besuch, Carolin. Polizei.«
    Carolin erschrak. Ihre neckische Fröhlichkeit von gerade eben war gänzlich verschwunden.
    »Oh, Gott. Was ist denn los? Etwas mit Erik?«
    Dass der Beamte schwieg, schien ihren Verdacht zu bestätigen.
    Sie sprang auf.
    Norbert eilte zu ihr, berührte sie an den Schultern und wollte sie sanft zurück auf den Stuhl drücken.
    Sie

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