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Stern der Liebe ueber Sizilien

Stern der Liebe ueber Sizilien

Titel: Stern der Liebe ueber Sizilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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„Wenn du darauf bestehst, Leibwächter zu spielen, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als draußen auf dem Flur zu schlafen. Oder du spendierst uns eine Hotelsuite – mit zwei Schlafzimmern.“
    „Wir übernachten im Hotel.“
    „Wie du willst.“
    Sie holte eine Reisetasche aus dem Schrank und warf achtlos ein paar Sachen hinein. Eine andere Lösung gab es anscheinend nicht. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er auf seinem Vorhaben bestehen würde. Und eine geräumige Suite wäre immer noch besser als diese kleine Wohnung. Bei dem bloßen Gedanken, die Nacht hier mit ihm verbringen zu müssen, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Sie brauchte ein Bett für sich allein und eine Tür, die sie hinter sich zumachen konnte, um den Erinnerungen an andere Nächte Einhalt zu gebieten.
    Warum sie nicht von ihm loskam, darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Ebenso wenig wie über die Tatsache, dass Hass und Liebe so eng miteinander verknüpft sein konnten.

3. KAPITEL
    Sie hatte ein Zimmer für sich und lag in einem fremden Bett, und trotzdem ließ sich die Vergangenheit nicht ausblenden. Der Schmerz über den Verlust des Babys, die abgrundtiefe Verzweiflung über Antonios Verrat, aber auch die Glückseligkeit, die sie in seinen Armen gekannt hatte – all das stand so deutlich vor ihren Augen, als wäre es gestern gewesen.
    Die Wochen mit ihm waren die besten ihres Lebens gewesen. Für kurze Zeit hatte sie zu einem Menschen gehört, der ihr einen Platz in seinem Leben eingeräumt hatte. Nicht widerwillig wie ihre Mutter oder mit Vorbehalten wie ihr Vater, sondern rückhaltlos und vertrauensvoll. Antonio hatte sie akzeptiert, so, wie sie war. Und er hatte sie geliebt – zumindest hatte sie das geglaubt.
    Während sie schlaflos an die Decke starrte, sagte sie sich, wie wundervoll es wäre, wenn sie die Zeiger der Uhr zu jenen vier Wochen zurückdrehen und anhalten könnte! Alles bliebe ihr dann erspart – der Verlust des Geliebten, die demütigende Erkenntnis, nur ein Zeitvertreib für ihn gewesen zu sein, der Schmerz, die Verzweiflung …
    All das läge dann in einer Zukunft, die niemals kommen würde. Sie würde nicht wissen, was es heißt, ein Kind zu verlieren, sondern beglückt einem Leben als Frau und Mutter entgegensehen. Wenn sie die Zeiger der Uhr anhalten könnte …
    Ihre Gedanken kehrten zurück zu dem Tag, an dem alles in Mailand begonnen hatte.
    Sie war gekommen, um in Signor di Adamos Auftrag an einer wichtigen Schmuckauktion teilzunehmen. Während sie nach einem anstrengenden und heißen Tag in ihrem Hotelzimmer eine Dusche nahm, schrillte das Telefon. Erst wollte sie es klingeln lassen, dann beschloss sie, doch dranzugehen. Vielleicht hatte der Anruf mit der Auktion zu tun.
    In ein Badetuch gewickelt, durchquerte sie den Raum und hob ab.
    „Elisa? Hier spricht Antonio.“
    „Antonio? Der Freund meines Vaters?“, fragte sie überrascht. Sie konnte nicht glauben, dass er sie anrief.
    „Und Ihrer, cara. Zumindest hoffe ich das.“
    Wie wortgewandt er war! „N…natürlich.“ Ist etwas mit ihm?“
    „Mit wem?“
    „Mit meinem Vater.“
    „Wie kommen Sie denn darauf?“
    „Ihr … Ihr Anruf …“
    „Ist es einem Mann verboten, eine schöne Frau anzurufen?“
    Elisa spürte, wie ihre Knie weich wurden, und ließ sich auf die Bettkante sinken. „Nein, nur …“
    „Wollen Sie behaupten, Sie wissen nicht, wie sehr Sie mir gefallen?“
    Nein, das wusste sie nicht. „Bloß, weil Sie ein paarmal mit mir geflirtet haben?“, erwiderte sie unbeholfen. „Ich dachte, das tun Sie mit jeder Frau.“
    „Wirklich?“
    „Äh …“ Mehr brachte sie nicht heraus.
    Bis vor ein paar Wochen waren sie sich fast nie begegnet. Sie hatte die Kindheit bei ihrer Mutter in den Staaten verbracht und ihn später, als sie in Italien lebte, ein- oder zweimal bei ihrem Vater auf Sizilien gesehen. Erst bei ihrem letzten Besuch waren sie sich sozusagen etwas nähergekommen.
    Sie erinnerte sich an den Nachmittag am Swimmingpool in Francescos Garten, an dem Antonio sich neben sie gesetzt und angefangen hatte, schamlos mit ihr zu flirten. An seine Bemerkung über schöne Meerjungfrauen und das herausfordernde Glitzern in den dunkelbraunen Augen. O ja, wie alle Italiener verstand er sich aufs Flirten und beherrschte diese Kunst besser als die meisten.
    In den zwei Wochen ihres Aufenthalts begegneten sie sich immer wieder. Ihr Vater und seiner waren Jugendfreunde. Die beiden Familien sahen sich oft,

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