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Stern der Rebellen

Stern der Rebellen

Titel: Stern der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Sergeant Lanzotta!«
    »Die Kompanie gehört Ihnen.«
    Sten salutierte und drehte sich wieder um.
    »KOMPANIE …«
    »Zug Achtung!«, stimmten Stens Zugführer an.
    »Rechts UM! Waffen aufnehmen! Vorwärts … Marsch … im Laufschritt … Marsch.«
    Der lange Zug marschierte in die einbrechende Dämmerung hinein. Sten trabte im Laufschritt neben seinen Leuten her. Inzwischen konnte er im Schlaf gehen, marschieren oder laufen mit halbgeschlossenen Augen und siebzigprozentiger Aufmerksamkeit. Lanzotta hatte leicht übertrieben, als er ankündigte, die Rekruten bekämen vier Stunden Schlaf pro Nacht.
    Am Anfang vielleicht noch, doch das war lange her. Seit die Ausbildung sich unaufhaltsam der Prüfung näherte, wurden die Zügel straffer angezogen. Jetzt wurden nicht mehr so viele ausgesiebt, doch man konnte wesentlich schneller untergehen.
    Lanzotta hatte es Sten erklärt, als er ihm die Balken eines Commanders zur Ausbildung übergab: »In den ersten Monaten haben wir versucht, euch körperlich fertigzumachen. Wir mussten uns von den Versagern, den Weichlingen und Bluffern trennen. Jetzt kommt der Feinschliff. Die Fehler, die ihr in der Kampfausbildung macht, sind die Fehler, die euch oder andere Gardisten im Ernstfall direkt zu Dünger umwandeln. Außerdem sind noch immer viel zu viele Leute in diesem Ausbildungsjahrgang.« Zu viele Leute. Wenn man – was Sten nicht unbedingt tat – von dem Auswahlprozeß einer aus hunderttausend ausging, so waren drei Kompanien von jeweils hundert Mann auf einundsechzig zusammengeschmolzen.
    Tolle Aussichten.
    Nicht alle waren rausgeschmissen worden. Ein Unfall mit einem Kampfwagen hatte vier Tote gefordert; zwei Rekruten waren beim Alpintraining tödlich abgestürzt; und ein undichter Anzug hatte einen weiteren Rekruten zum Objekt einer dieser nicht enden wollenden Regimentszeremonien gemacht.
    Lanzotta fand es immer sehr beeindruckend, dass ein Rekrut vor seiner Beisetzung noch rasch zu einem vollwertigen Regimentsmitglied gemacht wurde. Sten hielt das für einen reichlich bescheidenen Trost. Totsein, da war er sich ziemlich sicher, dauert ganz schön lange, und als Wurmfutter interessiert man sich nicht mehr groß für Feierlichkeiten.
    Wie auch immer.
    Inzwischen hatten sie es von Gruppen- über Zug- bis zu ausgewachsenen Kompaniemanövern geschafft.
    Sten fragte sich bereits, welche netten Überraschungen sich Lanzotta wohl für den Abend ausgedacht hatte, setzte sich jedoch sogleich wieder seine geistigen Dämpfer auf. Er brauchte die kleine Erholungspause. Sein Mund stimmte fast von allein einen Marschgesang an, er stellte seine Füße auf Autopilot und schlief ein.
     
    Mit geschlossenen Augen lauschte Sten auf die Geräusche hinter der Hügelkuppe. Vier Minuten und siebenundzwanzig Sekunden. Die Geräusche der Nachttiere waren wieder auf normale Lautstärke zurückgegangen. Die Truppe lag in Stellung. Nicht schlecht.
    Lanzotta robbte neben Sten und schaltete ein winziges Landkartenlämpchen an. »Gut. Sie haben sie sehr gut hinaus- und in die Stellungen gebracht. Der zweite Zug liegt noch etwas eng beisammen, und ich finde, Sie sollten Ihren Befehlsstand näher an die Hügelkuppe verlegen. Aber sonst … wirklich nicht schlecht.« Sten musste an sich halten. Lanzotta war sehr zurückhaltend. Dabei wusste er genau, dass diese Übung ein harter Brocken war.
    Lanzotta sagte: »Einsatzbesprechung. Ihre Kompanie befindet sich seit zwei Ortstagen auf einer offensiven Säuberungsaktion. Sie mussten, sagen wir, sechsundfünfzig ungefähr fünfundsiebzig Prozent Verluste hinnehmen.
    Ihr Befehl lautet, eine hartnäckig verteidigte feindliche Stellung einzunehmen – dort!«
    Lanzotta nahm einen Minisimulator aus seiner Koppeltasche und druckte auf einen Knopf. Auf dem Hügel gegenüber flackerten ein paar Lichter auf.
    »Leider war die Stellung zu stark befestigt, und sie mussten sich auf diesen Hügel hier zurückziehen. Sie sind zu weit weg, um auf Artillerieunterstützung rechnen zu können, und aus taktischoperativen Gründen gibt es weder normale Luftunterstützung noch Satelliten.
    Ihre Verwundeten haben sie hinter die Linien zurückbringen lassen; um die müssen Sie sich also keine Gedanken machen. Das Problem ist ganz simpel. Schon sehr, sehr bald wird der Feind mit aller Kraft einen Gegenangriff starten. Wahrscheinlich werden Sie dann diese Position nicht mehr halten können.
    Ihr Regimentskommandeur hat Ihnen die Befehlsgewalt über Ihren Abschnitt übertragen. Unsere

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