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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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schüttelte hilflos den Kopf. »Das ist er auch. Ich verstehe das nicht... Irgend je...«
    »Schaffen Sie den Idioten da weg!«
    Der Offizier rannte nervös weg und verschwand durch die offene Tür der Messe. Zur gleichen Zeit ertönte aus dem Kontrollraum ein Stimmengewirr aus dem Lautsprecher, der in der Verwirrung versehentlich angeschaltet geblieben war.
    »Keinerlei Reaktion. Er gibt keine Antwort.«
    »Nehmen Sie die Notfrequenz.«
    »Das haben wir schon versucht. Nichts.«
    »Verdammt noch mal, was ist hier eigentlich los? Caldwell hat mir gerade draußen den Arsch aufgerissen. Fragen Sie bei Gelb Sechs nach, wer das ist.«
    »Ich habe Verbindung mit ihnen. Sie wissen es auch nicht. Sie haben gedacht, er gehört zu uns.«
    »Geben Sie mal das verdammte Telephon her!«
    In ungefähr einer Meile Entfernung am Rand des Sumpfgebiets hielt das Flugzeug seine Höhe und flog weiter auf sie zu, ohne sich um die Salven von grellroten Leuchtraketen zu kümmern, die von der Spitze des Kon-trollturms von McClusky abgefeuert wurden. Es kam über dem offenen betonierten Bereich vor dem Empfangskomitee zum Halten, hing einen Moment bewegungslos in der Luft und begann dann, langsam zum Boden herabzusinken.
    Eine Handvoll UNWO-Offiziere und Techniker stürmten los und kreuzten hektisch die Arme über ihrem Kopf, um es wegzujagen, zogen sich dann aber hastig wieder zurück, als es sich trotzdem weiter herabsenkte und schließlich auf-setzte. Caldwell ging vor der Gruppe her, gestikulierte wütend und brüllte die UNWO-Leute an, die sich um die Nase des Flugzeugs versammelten und Handzeichen zum Cockpit hinauf machten.
    »Trottel!« murmelte Danchekker. »Solche Dinge dürften einfach nicht passieren.«
    »Sieht so aus, als wäre Murphy vom Urlaub zurück«, sagte Lyn Hunt resigniert ins Ohr. Hunt aber hörte ihr nur halb zu. Er starrte die Boeing mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an. Irgend etwas war an diesem Flugzeug äußerst merkwürdig. Es war mitten in dem wäßrigen Schnee und Matsch gelandet, der durch die Aktivitäten der letzten Tage aufgewühlt worden war, und trotzdem hatten seine Landedüsen nicht die Wolken von Wasser und Dampf aufgewirbelt, die man eigentlich erwartet hätte. Es hatte also vielleicht gar keine Landedüsen. Wenn das der Fall war, sah es vielleicht wie eine 1227 aus, hatte aber nicht den entsprechenden Antrieb. Außerdem schien es aus dem Cockpit nicht viel an Reaktion auf die hektischen Gesten der Leute darunter zu geben. Wenn Hunts Augen ihn nicht täuschten, war überhaupt niemand im Cockpit. Plötzlich fiel bei ihm der Groschen, und sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen.
    »Vic, was ist denn los?« fragte Lyn. »Was findest du denn so komisch?«
    »Was ist die naheliegende Methode, um auf einem Flugplatz etwas vor einem Überwachungssystem zu verstek-ken?« fragte er. Er gestikulierte zu dem Flugzeug hin, aber bevor er etwas sagen konnte, dröhnte eine Stimme zu ihnen hinüber, die einem geborenen Amerikaner hätte gehören können.
    »Thurien begrüßt die Erde und was sonst noch dazuge-

    hört. Na, damit hätten wir es ja geschafft. Wirklich Pech, daß so ein Scheißwetter herrscht.«
    Jegliche Bewegung um das Flugzeug herum hörte augenblicklich auf. Völlige Stille senkte sich herab. Sämtlich Köpfe fuhren nacheinander herum und starrten einander wortlos an, als der Inhalt der Botschaft durchsickerte.
    Das sollte ein Sternenschiff sein? Die Shapieron war fast eine halbe Meile hoch gewesen. Es war so, als wäre plötzlich eine alte Dame auf einem Fahrrad in Tycho aufgetaucht.
    Die vordere Passagiertür öffnete sich, eine Treppe klappte auseinander und senkte sich zu Boden. Alle Augen waren unverwandt auf die offene Tür gerichtet. Die vorderen UNWO-Leute zogen sich langsam zurück, während Hunt und seine Begleiter, in zwei Schritten Abstand von Heller und Packard gefolgt, langsam vortraten, um sich Caldwell anzuschließen. Dann blieben sie alle wieder unsicher stehen. Die Kameras hinter ihnen waren fest auf die obersten Treppenstufen gerichtet.
    »Sie kommen wohl besser herein«, schlug die Stimme vor. »Es hat ja keinen Sinn, wenn Sie sich da draußen einen Schnupfen holen.«
    Heller und Packard tauschten nachdenkliche Blicke, in den Gesprächen und Anweisungen in Washington waren sie auf etwas Derartiges nicht vorbereitet worden. »Wir werden wahrscheinlich einfach improvisieren müssen«, sagte Packard mit leiser Stimme. Er versuchte, ein beruhi-gendes Grinsen auf die

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