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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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leise und gab seine vorherige Pose auf. »Die Welt bietet heutzutage viele Möglichkeiten – besonders denen, denen es gelingt, in den einfluß-reicheren Kreisen Freunde zu gewinnen. Ich könnte für Sie viel tun, was Sie als äußerst hilfreich empfinden würden, wissen Sie.«
    Jetzt nahm er sich wirklich zuviel heraus. »Sie machen einen Fehler«, sagte Karen. Sie atmete schwer und tat ihr Bestes, ihre Stimme so weit zu dämpfen, daß sie die Aufmerksamkeit der anderen nicht auf sich zog. »Bitte reiten Sie sich nicht noch tiefer hinein.«
    Sverenssen blieb völlig kühl, als sei das für ihn eine vertraute Routine, die ihn leicht langweilte. »Denken Sie darüber nach«, sagte er eindringlich. Damit drehte er sich lässig um und schloß sich wieder der Gruppe an, bei der er vorher gestanden hatte. Er hatte seinen Dollar bezahlt und seine Eintrittskarte bekommen. Mehr bedeutete es für ihn nicht. Die Wut, die Heller mühsam unterdrückt hatte, kochte in ihr hoch, als sie aus dem Raum ging, und es gelang ihr kaum, ihr normales Schrittempo beizubehalten.
    Norman Pacey erwartete sie, als sie ein paar Minuten später den Raum der US-Delegation erreichte. Er schien nur mit Mühe seine Aufregung über etwas unterdrücken zu können. »Neuigkeiten!« rief er ohne Einleitung, als sie hereinkam. Dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck abrupt. »He, Sie sehen aus, als hätten Sie eine Sauwut über irgend etwas. Stimmt etwas nicht?«
    »Nichts Wichtiges. Was ist passiert?«
    »Vor einer Weile war Malliusk hier.« Gregor Malliusk war der russische Leiter der astronomischen Abteilung in Bruno und gehörte zu den wenigen privilegierten Personen, die über den Dialog mit Gigastern informiert waren. »Vor ungefähr einer Stunde ist ein Funkspruch hier eingetroffen, der nicht an uns gerichtet ist. Er ist in Binärzahlen codiert, und er kann damit nichts anfangen.«
    Heller sah ihn wie betäubt an. Das konnte nur bedeuten, daß jemand anders, entweder irgendwo auf der Erde oder in ihrer Nähe, begonnen hatte, in Richtung Gigastern zu funken, und die Antwort geheimhalten wollte. »Die Sowjets?« fragte sie heiser.
    Pacey zuckte die Achseln. »Wer weiß? Sverenssen wird wahrscheinlich eine Sondersitzung einberufen, und Sobroskin wird alles abstreiten, aber ich könnte ein Mo-natsgehalt darauf verwetten.«
    In seiner Stimme war nichts von der Niederlage zu spüren, die das eigentlich für ihn hätte bedeuten sollen, und nichts von dem, was er gesagt hatte, erklärte den triumphie-renden Ausdruck, der auf seinem Gesicht gestanden hatte, als er hereingekommen war. »Sonst noch etwas?« fragte sie und betete innerlich darum, daß der Grund der war, den sie annahm.
    Paceys Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen, das er nicht mehr länger unterdrücken konnte. Er nahm einige Zettel von dem Bündel herab, das vor der offenen Ku-

    riertasche auf dem Tisch neben ihm lag, und wedelte mit ihnen triumphierend in der Luft herum. »Hunt ist durchgekommen!« rief er. »Sie haben es über Jupiter geschafft. Die Landung ist bereits fest vereinbart, und die Thurier haben alles bestätigt und sind in einer Woche hier. Als Landeplatz ist ein militärischer Flugplatz in Alaska ausgesucht worden, der nicht mehr in Betrieb ist. Es ist schon alles gere-gelt!«
    Heller nahm ihm die Zettel aus der Hand und lächelte vor Erleichterung und Freude, während sie das erste Blatt hastig überflog. »Wir werden es schaffen, Norman«, flüsterte sie. »Wir werden es diesen Schweinen schon zeigen!«
    »Die Leitung hat Sie zur Erde zurückbeordert, damit Sie wie geplant dasein können. Sie bekommen noch einen Raumkoller mit all den Flügen zum Mond und zurück.«
    Pacey seufzte. »Ich werde an Sie denken, während ich hier oben die Stellung halte. Ich wünsche mir nur, ich könnte auch mitkommen.«
    »Sie bekommen Ihre Chance schon noch früh genug«, sagte Heller. Alles sah wieder wunderbar aus. Plötzlich hob sie ihren Kopf von den Zetteln in ihrer Hand hoch. »Ich will Ihnen was sagen – heute abend veranstalten wir ein feierliches Abendessen und feiern... na, sagen wir den Abschied. Champagner, guter Wein und das beste Geflügel, das der Koch hier in seinem Kühlschrank hat. Was meinen Sie dazu?«
    »Ausgezeichnete Idee«, antwortete Pacey, runzelte aber dann die Stirn und rieb sich skeptisch sein Kinn. »Auf der anderen Seite – ist die Idee wirklich so gut? Ich meine, erst vor ungefähr einer Stunde ist dieser nichtidentifizierte Funkspruch

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