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Sterne ohne Namen

Sterne ohne Namen

Titel: Sterne ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Zeiten nichts anhaben – die Schale. Eet stieß einen Laut aus, einen der wenigen, die ich je von ihm gehört hatte, und rannte darauf zu. Aber noch bevor er sie erreichte, blieb er stehen, und ich schrie vor Entsetzen und Verblüffung auf.
    Denn im Strahl der Lampe schimmerte Eets Körper. Der Kleine bäumte sich auf, als kämpfte er gegen eine unsichtbare Fessel an.
    Seine Vorderpfoten suchten vergeblich nach einem Halt. Ein wimmerndes Stöhnen entrang sich seinen Lippen. Aber ich konnte keine Gedankenverbindung zu ihm herstellen. In diesem Moment schien er nur ein Tier zu sein.
    Steif aufgerichtet bewegte er sich mit ruckartigen Bewegungen im Kreis. Und der Mittelpunkt des Kreises war die Schale. Man sah ihm an, daß er litt. Schaum bildete sich vor seiner Schnauze, und seine Augen rollten wild. Dazu dehnte sich sein Körper zu einer flimmernden Säule aus.
    Die Säule wurde höher und höher. Es. schien, als hätten sich die Atome, die Eets katzenartigen Körper bildeten, aufgelöst. Aber sie verbreiteten sich nicht. Statt dessen verdichteten sie sich wieder und nahmen eine neue Form an.
    Wir drei Zuschauer konnten uns nicht rühren. Die Lampe war mir aus der Hand gerutscht, aber sie lag so da, daß ihr Strahl geradewegs auf Eet fiel.
    Dunkler und dichter wurde die Säule. Eet war so groß wie seine Mutter, die Schiffskatze, gewesen. Die Säule jedoch war so hoch wie ich. Ihr Wirbeln wurde schwächer und langsamer, bis es ganz aufhörte.
    Ich war immer noch starr vor Staunen.
    Eet hatte sich in einen Humanoiden verwandelt!
    Ein schlanker, gut proportionierter Körper mit langen, schönen Beinen, eine schmale Taille – und darüber …
    Er – nein, SIE – stand ganz still da. Sie sah ihre ausgestreckten Hände an, die glatte goldene Haut mit dem Perlmuttschimmer. Sie fuhr mit den Fingerspitzen über ihren Körper, als wollte sie sich vergewissern, daß alles nach Wunsch geformt war.
    Zilwrich stieß ein einziges Wort hervor: »Luar!«
    Eet wandte den Kopf um und sah uns aus großen goldenen Augen an. Dann schlug sie ihr langes, rotgoldenes Haar wie einen Mantel um sich. Sie bückte sich und nahm die Schale auf. Langsam kam sie auf uns zu.
    »Luar?« Ihre Lippen formten das Wort. »Nein – Thalan!«
    Sie zögerte, und ihre Blicke gingen an uns vorbei, als sähen sie etwas, das wir niemals erkennen würden. »Ja, wir kannten Luar, werter Freund, und wir lebten lange genug dort, um unsere Spuren zu hinterlassen. Aber es war nicht unsere Heimat. Wir sind die Sucher, die Wiedergeborenen. Thalan, ja. Und vor Thalan waren es noch viele andere Welten.«
    Sie streckte uns die Schale so entgegen, daß wir die Karte sehen konnten. Aber der Leitstein leuchtete nicht mehr. »Der Schatz, den wir hier suchten – er ist jetzt verschwunden. Außer die weisen Zakather können die alten Rätsel lösen.«
    »Und Ihnen haben wir das zu verdanken, Jern!«
    Ein harter Schlag traf mich am Arm, und ich stürzte. Eet hob mit einer ihrer fließenden Bewegungen die Lampe auf und richtete den Strahl voll auf Ryzk. Der Pilot hielt einen Bogen in der Hand und hatte den nächsten Pfeil aufgelegt. Von Eets Lippen kam ein helles Pfeifen.
    Ryzk wand sich, als sei er von einem Laser getroffen worden. Sein Mund öffnete sich zu einem Schrei, doch es kam kein Laut hervor. Und die Waffe fiel ihm kraftlos aus den Händen.
    »Genug!« Zilwrich bewegte sich mit der Würde seiner Rasse und hob den Bogen auf. Das Pfeifen hörte auf, und Ryzk schüttelte den Kopf, als kämpfte er gegen ein Schwindelgefühl an.
    Vorsichtig berührte ich die Wunde. Ich konnte keinen Schnitt feststellen, aber der Muskel war geschwollen. Wahrscheinlich war der Pfeil so nahe an mir vorbeigezischt, daß mich der Schaft noch erwischt hatte.
    »Genug!« wiederholte der Zakather. Er legte dem Piloten die Hand auf die Schulter und stützte ihn freundschaftlich. »Der Schatz – der beste Schatz – ist immer noch da, hier unter uns.« Er sah Eet bedeutungsvoll an. »Du aus der Vergangenheit – Du hast erhalten, was du dir seit langem wünschst. Gönne den anderen die kleineren Schätze.«
    Sie drehte die Schale in der Hand herum und lächelte. »Gewiß, werter Freund, zu dieser Stunde möchte ich niemandem weh tun. Ich habe ein lange angestrebtes Ziel erreicht. Und Wissen ist ein großer Schatz …«
    »Keine Steine mehr«, sagte ich laut, ohne recht zu wissen, weshalb. »Keine Schwierigkeiten mehr. Wir sind glücklicher ohne die Steine …«
    Ryzk hob den Kopf und blinzelte

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