Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde
vollkommen trockenen Sand.
Die Gesänge erhoben sich, und andere Priester begannen damit, das Band zu den Ahnen mit Sand zu bedecken …
*
Bäche von dampfendem Wasser ergossen sich über die Senke der wiedergeborenen Toten. Sie mäanderten über steinharte, trockene Flächen ebenso wie über von Sand bedeckten Ebenen und Mulden, die sich langsam zu füllen begannen und kleine Seen bildeten. Manche dieser Bäche vereinigten sich zu reißenden Strömen, deren Gewalt groß genug war, um sowohl Unmassen von Sand als auch dicke Gesteinsbrocken einfach mitzureißen.
Dana und die anderen Crewmitglieder des Landetrupps konnten durch den über das Land ziehenden Nebel manchmal kaum die Hand vor Augen sehen.
»Wir sollten uns höher gelegenen Gebieten zuwenden!«, schlug Bruder William vor. »Ich nehme an, dass die Flut schnell steigen wird!«
»Ach nein!«, knurrte Olafsson zwischen zwei keuchenden Atemzügen. Er und Braun schleppten noch immer den bewusstlosen Stevens »Dann … geben Sie mal … die Richtung vor …«
Der Weg, den die Gruppe nahm, wurde ohnehin durch die sich bildenden Wasserläufe diktiert.
In den Meisten von ihnen war der durchfeuchtete Sand zu gefährlichem Schlamm geworden, in dem es kein Halten gab. Über Jahrhunderte war dieser Sand unter extrem trockenen Bedingungen vom Wind immer wieder umgeschichtet worden. Jetzt bildeten sich reißende Schlammlawinen.
Tong hatte versucht, einen derartigen Wasserlauf zu überqueren. Schon nach drei Schritten steckte er knietief fest und konnte sich selbst nicht mehr helfen. Olafsson hatte ihn mit Hilfe seiner kraftverstärkten Panzerung wieder herausgezogen.
»Wenn wir nicht in irgendeiner Weise mit der STERNENFAUST in Kontakt treten können, sehe ich schwarz«, sagte Bruder William.
In seinen Worten war keinerlei Anflug von Panik.
Er brachte die Lage einfach nur kurz und knapp auf den Punkt. Insgeheim musste Dana Frost dem jungen Christophorer Recht geben.
Wir sind ohne jede Orientierung! , ging es ihr durch den Kopf. Es ist gut möglich, dass wir in dem Glauben, uns in höher gelegene Regionen zu begeben, in Gebiete gelangen, die schon bald von reißenden Wasserläufen eingeschlossen sind …
Immer wieder musste die Gruppe ihren Weg ändern, weil ihnen unpassierbare, innerhalb kurzer Zeit entstandene Gewässer den Weg versperrten.
Plötzlich tauchten zwei dunkle Schatten aus einer der grauen, undurchdringlichen Nebelbänke auf. Sie schien immer größer zu werden.
Ein sonores Brummen war zu hören. Es war nicht sehr laut, aber dennoch war es aus den ansonsten ohrenbetäubenden Geräuschen des Wassers herauszuhören.
Als sich das oval geformte Objekt weiter näherte, stach plötzlich die Kennung des Star Corps und der STERNENFAUST hervor.
»Die L-1!«, rief Dana Frost. »Und die Zwei!«
Sie wechselte einen Blick mit Tong und sah ihrem Ersten Offizier an, dass dieser dieselbe Erleichterung verspürte wie sie.
Die Raumfähren senkten sich und schwebten im nächsten Moment direkt über dem Boden.
Das Hauptschott öffnete sich. Marines sprangen heraus.
»Alles klar, Captain?«, rief einer von ihnen.
Dana erkannte Corporal Matt Kaharti, der diese Einheit offensichtlich befehligte.
»Wir sind froh, Sie zu sehen, Corporal!«, rief Frost.
»Und ich erst. Lieutenant Stein hat mir deutlich zu verstehen gegeben, was mit mir passiert, wenn ich ohne Sie wiederkehre.«
Dana schaffte ein Grinsen, wurde aber sofort wieder ernst. »Wir müssen hier weg.«
Während des kurzen Gesprächs waren die Verletzten bereits in die L-2 geschafft worden. Gerade folgte ihnen Bruder William. Schnell waren auch die übrigen Mitglieder von Danas Landetrupp an Bord.
Das Marines-Team unter Corporal Kaharti kehrte zurück auf die L-1.
»Willkommen an Bord, Captain!«, wurde Frost von Lothar Domakowski begrüßt, dem Piloten der L-1.
Sie ließ sich auf den Co-Pilotensitz fallen, während die Shuttles bereits an Höhe gewannen, und wurde bereits vom Funkgerät begrüßt. »Schön, Sie wiederzusehen, Ma’am«, sagte Lieutenant Stein.
Sie schenkte ihm ein erschöpftes Lächeln. »Ebenso.«
»Die Lage ist äußerst brenzlig«, berichtete er. »Eine Kridan-Flotte ist auf dem Weg. In weniger als fünf Stunden wird es zum Kampf kommen.«
Dana atmete tief durch.
Das ist wenigstens eine Gefahr, der man aktiv begegnen kann! , ging es ihr durch den Kopf.
»Okay, ich bin da, so schnell es geht«, versprach sie.
»Was ist mit Botschafter Paljanov?«, erinnerte Tong
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