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034 - Totentanz der Ghouls

034 - Totentanz der Ghouls

Titel: 034 - Totentanz der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Er kam sich nutzlos vor. Die Langeweile fraß ihn von innen her auf.
    Er wußte schon nicht mehr, wie er sie besiegen sollte. Das Geld verdarb ihn. Es gab heute kaum noch etwas, das Chuck Martin noch nicht getan hatte.
    Ihm war alles recht, was ihm Zerstreuung brachte. Rauschgift, Orgien, Schwarze Messen… Nichts war diesem Mann fremd.
    Er war ständig auf der Suche nach einem Nervenkitzel. Jedes Risiko nahm er auf sich, um sich abzulenken. Er wollte vergessen, wie unglücklich er war.
    Wenn er den Schatten des Todes sah, erwachte in ihm die Hoffnung, daß bald alles vorbei sein würde. Er sehnte sich nach dem Ende, nach einem Leben in einer anderen Welt.
    »Sterben, das ist nur ein Übergang in ein anderes Leben«, hatte ein alter Mann einmal zu ihm gesagt.
    »In ein schöneres Leben?« hatte Chuck Martin gefragt.
    »In ein glückliches Leben«, sagte der weißbärtige Alte mit den stumpfen, blinden Augen.
    »Wenn ich mich jetzt aus diesem Fenster stürze, fängt dieses andere Leben dann gleich für mich an?« wollte Martin wissen.
    Der Alte schüttelte den Kopf. »Nein, in diesem Fall wären Sie für die Glückseligkeit verloren.«
    »Warum?«
    »Weil wir Menschen nicht das Recht haben, uns das Leben, das wir von einer höheren Macht bekommen haben, zu nehmen.«
    »Das heißt, Selbstmörder haben kein Recht auf ein Glück nach dem Tod.«
    »So ist es. Wir müssen Geduld haben und den Dingen ihren Lauf lassen. Das Leben wird uns gegeben und wieder genommen, Mr. Martin. Wir dürfen nichts beeinflussen. Mit unserer Geburt steht der Tag unseres Todes fest. Wenn wir daran etwas ändern, werden wir bestraft.«
    »Wir dürfen uns also selbst nicht umbringen?«
    »Nein, auf keinen Fall.«
    »Und wenn es jemand anders tut?«
    »Dann müßten wir, denke ich, in das Land der Glückseligkeit Einlaß finden.«
    »Wissen sie es nicht genau?«
    »Kein Mensch kann absolute Gewißheit haben, was nach dem Tode geschieht, Mr. Martin. Dieses große Geheimnis lüftet sich für uns erst, wenn es soweit ist…«
    »Gehen Sie!« schrie Chuck Martin unwillig. »Man sagte mir, Sie wären ein weiser Mann, doch ich stelle fest, daß Sie von diesen Dingen ebenso wenig Ahnung haben wie wir alle! Verschwinden Sie! Ich will Sie nicht mehr sehen!«
    »Tut mir leid, wenn ich Sie enttäuscht habe, Mr. Martin!«
    »Raus!« brüllte Chuck Martin. Er packte den Alten und stieß ihn aus seinem Büro.
    Das war vor einem halben Jahr in London gewesen. Seither ging Martin nicht mehr aus dem Kopf, was der weißhaarige Greis gesagt hatte. Nur der durfte sich auf ein schönes Leben nach dem Tod freuen, der die Geduld aufbrachte, zu warten, bis ihm das geborgte Leben genommen wurde.
    Von nun an überlegte er sich, wie der dieser »höheren Macht« ein Schnippchen schlagen konnte, und er glaubte, endlich eine Möglichkeit gefunden zu haben.
    Während der Chemiekonzern, den er von seinem Vater geerbt hatte, wie eine Pilzkolonie wucherte – die Fabriken befanden sich auf allen fünf Erdteilen; es gab selbst in unterentwickelten Ländern Tochtergesellschaften, die Gewinne erzielten –, begab sich Chuck Martin nach Griechenland und kaufte sich im Golf von Egina eine kleine idyllische Insel.
    Ein Haus stand schon darauf, er brauchte es nur zu beziehen, und eine Zeitlang hatte es den Anschein, als ob er hier wieder Freude am Leben finden würde.
    Doch dann legten sich graue Schatten über die Insel, der Trübsinn wollte Chuck Martin erdrücken, er war ruhelos und wollte das Schicksal zu einer Entscheidung zwingen.
    Er hatte kein Telefon auf der Insel, aber man konnte ihn jederzeit über Funk erreichen. Als sein Freund Adam Laven ihn rief, wollte er den Funkspruch zuerst nicht annehmen.
    Das war vor zwei Tagen gewesen. Martin hatte sich schließlich doch gemeldet und erfahren, daß sich ein Freund auf Kreta befand.
    Freund war eigentlich übertrieben.
    Im Grunde genommen hatte Chuck Martin keine Freunde. Er hielt alle, die ihm schöntaten und ihm um den Bart strichen, für hinterhältige Parasiten, die es in Wirklichkeit nur auf sein Geld abgesehen hatten.
    Er selbst war ihnen mit Sicherheit gleichgültig. Wenn er nicht so immens reich gewesen wäre, hätten sie ihn bestimmt keines Blickes gewürdigt. Er wußte, daß er nichts Liebenswertes an sich hatte.
    Er war launisch, zynisch und gemein. Er liebte es, seine Mitmenschen zu quälen, ließ sie seine Macht spüren, vernichtete mit einem Handstreich Existenzen.
    Kann so ein Mann Freunde haben?
    »So, auf Kreta bist

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