Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Titel: Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
erlebt. »Mist, die kommen direkt auf uns zu.«
    Tomislav Brady vergaß vollkommen, die Brückencrew, die gerade frei hatte, zu rufen. Stattdessen alarmierte er den Maschinenraum. Seine Finger zitterten dabei. »Sofort auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigen!«, brüllte er mit sich überschlagender Stimme in das Bordkom und tippte hektisch einen neuen Kurs in den Computer. Dabei wusste er genau, dass die Kridan viel schneller waren. Die SANTA MARIA konnte höchstens noch auf 0,1 Licht beschleunigen. Damit war sie nicht mehr als eine lahme Schnecke.
    Der kridanische Flottenverband kam schnell näher. Plötzlich blitzten Graser auf, deren vernichtende Energien direkt auf die SANTA MARIA zurasten – und sie verfehlten.
    »Verdammt!«, schrie Brady erneut. »Die schießen auf uns! Lieber Gott, die beschießen uns tatsächlich! Bridget, sofort in die Funkbude! Setz Code Xanthippe ab. Entertaste, S und dreimal X drücken.«
    Brady murmelte fast lautlos ein Gebet. Bridget saß am Funk und strahlte Code Xanthippe ab. Sie war jetzt die Ruhe selbst. Brady bewunderte sie und hasste sich gleichzeitig selbst für sein inakzeptables Verhalten. Was soll’s noch? , dachte er voller Panik. Gleich ist es sowieso vorbei … Er wusste es. Und hoffte doch zugleich auf das Wunder, das ihr Überleben ermöglichen sollte.
    Doch das Wunder blieb aus. Als Tomislav Brady einen geradezu selbstmörderischen Kurs eingab und sich die SANTA MARIA unter Ächzen und Stöhnen in eine Steilkurve Richtung Wega 4 drehte, rasten die Graserstrahlen heran. Das Display blinkte hektisch.
    Tomislav Brady, Bridget Moynahan und 37 Mann Besatzung verspürten noch den mächtigen Schlag, der den Tender traf und sie alle von den Beinen riss. Stahl kreischte und verformte sich. Brady flog wie ein Geschoss in eine Wand, die sich mit ihm verfaltete. Mit vierfach gebrochenem Rückgrat sah Bridget noch, wie ein abgeklemmter Arm aus der Verfaltung fiel und Blut daraus hervor troff. Wehmütig dachte sie an ihre Schwester und daran, dass »5frei« nun doch nicht siegen würde. Dann verwehten sie alle in einer gigantischen Explosion.
     
    *
     
    »Weißt du was, Captain Frost? Ich würde wahnsinnig gerne dein Sternengeschoss sehen. Wäre das machbar? Ich hab mir extra den heutigen Tag dafür frei genommen.« Tonio Gordon saß mit übereinander geschlagenen Beinen auf der großen Terrasse seines Penthouses, hob seinen Milchshake und prostete Commander Dana Frost lächelnd zu. Es war ein Lausbubenlächeln, das viele kleine Fältchen in sein gut aussehendes Gesicht zauberte und die grauen Augen strahlen ließ.
    Gott , dachte Dana einen Moment lang versonnen, während sie über den Rand ihrer Kaffeetasse hinweg blickte, wie ich dieses Lächeln mal geliebt habe. Wie mir regelrecht die Knie gezittert haben, wenn er mich so angelächelt hat … Nicht, dass sie dieses Gefühl jetzt wieder übermannt hätte, nein. Das war längst vorbei. Sie beleuchtete dieses Thema auf eine eher wissenschaftliche Art und Weise, einfach als kühlen Fakt, den es festzustellen galt.
    Commander Dana Frost, Captain des Leichten Kreuzers STERNENFAUST, fuhr sich unbewusst mit der Zunge über die Lippen, seufzte kurz und erwiderte dann Tonios Lächeln. Auch wenn sie ihre Uniform trug, war sie momentan Frau und nichts sonst. Die kühl kalkulierende Soldatin, die für das Leben von 128 Personen direkt verantwortlich war, hatte sie an Bord ihres Schiffes gelassen.
    »Ist das dein Ernst? Du willst tatsächlich die STERNENFAUST besichtigen? Das ist ein Star-Corps-Kriegsschiff wie jedes andere auch, davon hast du sicher schon Dutzende von innen gesehen.«
    »Du überschätzt meine Wichtigkeit«, kokettierte Tonio Gordon in vollem Bewusstsein der Tatsache, dass er tatsächlich schon einige Star-Corps-Schiffe von innen gesehen hatte und tatsächlich zum erweiterten Kreis der wichtigen Persönlichkeiten des Wega-Systems zählte. Dabei hatten beide Tatsachen allerdings nichts miteinander zu tun. Denn sein Job als führender Genetiker Wegas brachte ihn nicht zwangsläufig mit dem Star Corps in Verbindung. Dass der zwei Meter große, schlanke, durchtrainierte Mann mit den dichten, kurzen, schwarzen Haaren dennoch schon einige Flotten-Kriegsschiffe von innen gesehen hatte, darunter sogar einen Dreadnought, hing eher mit seiner aktuellen Freundin zusammen.
    »Na, was ist, Captain? Klappt’s oder klappt’s nicht?«, fragte er, nun breit grinsend, nachdem Dana nicht gleich antwortete. »Ich meine, ich habe dich jetzt

Weitere Kostenlose Bücher