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Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Titel: Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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umkreisten. Wega 4 war schon erdähnlich gewesen, als die 35.000 Siedler des Schläferraumschiffs New Hope II im Jahr 2099 nach fast 50-jähriger Fahrt hier gelandet waren und die erste Kolonie der Menschheit außerhalb des Sonnensystems gegründet hatten. Mit verschiedenen zum Teil sehr umfangreichen Terraforming-Projekten waren die Lebensbedingungen im Laufe der Jahre dann aber fast eins zu eins an die Erde angeglichen worden. So bestand die Atmosphäre aus 76 Prozent Stickstoff, 23 Prozent Sauerstoff und einem Prozent Kohlendioxid, bei einem Luftdruck von 173 Millibar und einer Gravitation von 1,2 Gravos. Nur die durchschnittliche Oberflächentemperatur von Wega 4 hatte man mit 25 Grad so belassen und nicht der Erde angepasst, wo durchschnittlich 18,2 Grad herrschten. Mit einem Durchmesser von 14.163 Kilometern war Wega 4 etwas größer als Terra, der Tag war mit 28,8 Stunden länger, was auch für das Wega-4-Jahr mit 423 Tagen zutraf.
    Dana lächelte vor sich hin, als sie diese Daten unwillkürlich abrief, während sie den braun-grün-blauen Planeten mit den riesigen Wolkenfeldern unter sich betrachtete. Dann wurde ihre Aufmerksamkeit auf das wunderbare blauweiße Hintergrundfunkeln gelenkt, das große Teile ihres momentanen Sichtfeldes einnahm. Dabei handelte es sich um einen winzigen Teil des gigantischen Staubrings, der Wega wie eine flache Scheibe umgab und der mit 210 Lichtstunden Durchmesser fast 20 mal so groß wie das Solsystem war. Während die Planeten Wega 10 und Wega 16, bei denen es sich jeweils um Gasriesen handelte, direkt im Staubring kreisten, durchstießen ihn die anderen Sonnenbegleiter auf ihrer Bahn lediglich zweimal pro Jahr, ausgenommen Wega 1, der im staubfreien Raum zwischen Sonne und Ring kreiste.
    Der Flug ging am Weltraumhabitat Bergen vorbei, einer vier Kilometer durchmessenden, stationär über New Hope schwebenden Weltraumstadt, die von rund 10.000 Menschen bewohnt wurde und vom Shuttle aus wie ein metallener Würfel mit zahlreichen Aufsätzen wirkte. Und immer wieder waren Fracht- und andere Raumschiffe zu sehen – oft nur als blitzende Reflexe – die in ihren zugewiesenen Orbits kreisten.
    Gut 25 Minuten waren seit dem Start vergangen, als der Weltraumbahnhof 2 in Sicht kam. Bei ihm handelte es sich um eine zwölf Kilometer durchmessende, sich nach oben und unten verjüngende Scheibe mit kegelförmigen Aufsätzen und gigantischen Speichen rund um den Äquatorwulst. An diesen Speichen dockten gemeinhin die Schiffe des Star Corps an. Auch die STERNENFAUST lag hier, an Speiche 13, um genau zu sein.
    Je näher der Shuttle dem von Zehntausenden von Lichtern beleuchteten Weltraumbahnhof kam, desto deutlicher waren die Kriegsschiffe zu sehen. Soeben schwebte ein Superschlachtschiff der Dreadnought-Klasse ein und manövrierte sich elegant an eine Speiche hin, während sich ein Schwerer Kreuzer herausdrehte und abflog. Bei diesem Anblick empfand Dana Stolz. Das Star Corps war die tollste Truppe innerhalb der Milchstraße. Und sie durfte ein Teil von ihm sein. Ja, Dana war mit Leib und Seele Soldatin. Ein Umstand übrigens, der nicht unbeträchtlich Schuld daran trug, dass sie heute nicht mehr mit Tonio verheiratet war.
    Der Shuttle dockte an dem gigantischen Haufen aus Spezialstahl an. Ein M-Feld scannte Dana und Tonio und stufte sie als zugangsberechtigt ein. Mit Antigravschlitten fuhren sie durch endlos lange metallene Gänge, bis sie endlich durch eine riesige Panoramascheibe den Leichten Kreuzer STERNENFAUST erblickten. Er hatte seitlich an Speiche 13 festgemacht. Dana sah, dass gerade die Raketenwerfer gewartet wurden, von denen die STERNENFAUST je drei links und rechts hatte. Über eine Schleuse betraten sie das Schiff. Wieder erfolgte der M-Sicherheitsscan, dann durften sie endgültig passieren. Die Besatzungsmitglieder, die ihnen begegneten, grüßten respektvoll, aber nicht übertrieben militärisch.
    »Bist du sicher, dass du deine Leute im Griff hast?«, frozzelte Tonio. »Das scheint mir ja ein recht lascher Haufen zu sein. Ich dachte immer, beim Militär grüßt man mit Hand an die Mütze und so.« Er grinste.
    »Ich darf Ihnen versichern, Mister, wer immer Sie auch sein mögen, dass wir ein verschworener Haufen sind und für unseren Captain durchs Feuer gehen würden.« Aus einer Seitenluke trat ein Offizier.
    »David«, sagte Dana überrascht.
    »Guten Morgen, Ma’am, guten Morgen, Mister«, sagte der blonde, schlanke, gut aussehende Mann in der anthrazitfarbenen Uniform

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