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Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Titel: Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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»Weißt du was, Bridget? Auf diese drei Wahlbeobachter gebe ich keinen Pfifferling. Das sind Solare Räte. Und die kennen die drei Solaren Räte von Wega 4 und auch Syracuse von 5 aus diversen Ratssitzungen und auch sonst. Verstehst du, Bridget?« Er setzte eine verschwörerische Miene auf. »Gleich und Gleich gesellt sich gern, glaub mir das. Und ein Muscheltaucher nimmt dem anderen die Muscheln nicht ab. Zudem ist eine der Wahlbeobachter diese seltsame Heilige, wie heißt sie noch mal, Windsor, ja, Sarah Windsor, die von Pro Humidity oder wie das heißt.«
    »Pro Humanity«, half Bridget aus.
    »Von mir aus. Pro Humanity. Schrecklicher Verein, wenn du mich fragst. Total unseriös. Vielleicht sogar Verbrecher. Nein, nein. Auch wenn ich deine Hilfe unbedingt brauche, tut es mir doch irgendwie Leid, dass du die Wette verlieren wirst.« Brady grinste wölfisch.
    »Grins du nur, Captain«, gab Bridget unbeeindruckt zurück. »In vier Tagen sprechen wir uns wieder. Dann ist ausgezählt, dann lache ich. Ich freu mich jetzt schon darauf.«
    Aus den Augenwinkeln sah Tomislav Brady, dass sich das Bild auf dem Ortungsdisplay änderte. Das Wega-System wurde ausgeblendet. Stattdessen erschien tiefste, den Weltraum symbolisierende Schwärze, in der plötzlich grüne Punkte auftauchten, die sich rasch auf die SANTA MARIA zu bewegten.
    Die SANTA MARIA war Tomislav Bradys Schiff, ein gut 500 Meter langer, mit Spezialwerkzeug voll gestopfter Reparaturtender. Gleichzeitig fungierte der uralte Tender als Bradys Firmensitz, weil der Einzelgänger sein Leben lang lieber durch den Weltraum gegondelt war, als festen planetaren Boden unter den Füßen zu haben. Da kam es dem Weganer entgegen, dass er den Großteil seiner Aufträge im Weltraum erledigen konnte. Denn er war einer der ganz wenigen handverlesenen Spezialisten für Kriegswaffen-Elektronik und damit ein unverzichtbarer Geschäftspartner des Star Corps. Brady wartete und reparierte die Waffensysteme in den rund 100 Star-Corps-Schiffen, die im Wega-System stationiert waren, aber auch die der Weltraum- und Bodenforts. Und manchmal, wenn er Glück hatte, holten sie ihn, um in einem neuen Schiff oder Fort das elektronische Waffennetzwerk einzurichten.
    Mit etwas mehr wirtschaftlichem Geschick hätte Brady, der mit Bridget Moynahan eine fast ebenbürtige Spezialistin eingestellt hatte, längst reich sein können. Aber da ihm Geld nichts bedeutete und er die Planeten, auf denen er es hätte ausgeben können, hasste, hatte er sich immer weit unter Wert bezahlen lassen – was ihm andererseits wieder zahlreiche Aufträge sicherte. Und so war Bradys kleine Privatfirma ›Brady Wargun Systems‹ das geblieben, was sie immer gewesen war: eine kleine Privatfirma eben. Mit einem altersschwachen Kahn, der lediglich Unterlicht fliegen konnte und über keinerlei Verteidigungssysteme verfügte. Systeme, die sich Brady locker hätte selbst einbauen können. Aber das hatte er nie als nötig erachtet, da er ja lediglich systemintern verkehrte und das Wega-System in seinen Augen so sicher wie Abrahams Schoß war.
    In diesem Moment verfluchte er sich dafür. Dicke Schweißperlen glänzten plötzlich auf seiner Stirn, während sich seine Nackenhärchen steil aufrichteten. »Mensch, das gibt’s doch nicht«, flüsterte er nervös.
    »Was ist denn?«, fragte Bridget alarmiert und beugte sich vor, um ihm über die Schulter zu sehen. Fasziniert starrte sie auf die zahlreichen grünen Punkte, die teilweise zu einem dicken verschmolzen.
    »104 Einheiten«, leuchtete es im Display auf. »Schiffsform: kugelförmig« – »Signatur: Kridan« – »Entfernung: eine Milliarde Kilometer« – »Geschwindigkeit: 0,3 c«.
    »Kridan?«, krächzte Bridget, die plötzlich einen dicken Kloß im Hals verspürte. »Mitten in den Solaren Welten? Das gibt’s tatsächlich nicht. Das muss ein Irrtum sein.« Gleichzeitig wusste sie, dass es kein Irrtum war.
    Seit der Schlacht im Trident-System vor elf Jahren, als das Star Corps die äußerst kriegerischen Vogelähnlichen zurückgeschlagen hatte, war die Signatur von Kridan-Schiffen in jedem Menschenschiff hinterlegt, selbst in den kleinsten Privatyachten, obwohl die Gotteskrieger, wie sie sich selbst nannten, seither weitgehend Ruhe gegeben hatten. »Vielleicht haben sie uns ja nicht geortet?«
    »Das glaubst du wohl selbst nicht! Wir strahlen wie ein Leuchtfeuer!«, schrie Brady total außer sich. So hatte Bridget ihn in den drei Jahren, in denen sie bei ihm war, noch nie

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