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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Gekidnappt
     
    »Die ganze Sache ist höchst rätselhaft«, sagte d’Arnot. »Ich habe es von höchster Stelle, daß weder die Polizei noch die Spezialagenten des Generalstabs auch nur die geringste Ahnung haben, wie es zustande gebracht wurde. Alles, was sie wissen, ist, daß Nikolas Rokoff geflohen ist.«
    John Clayton oder Lord Greystoke – der einst »Tarzan von den Affen« war – saß schweigend in dem Appartement seines Freundes, Leutnant Paul d’Arnots, in Paris und betrachtete nachdenklich die Spitze seines makellos geputzten Schuhs.
    Die Flucht seines Erzfeindes aus einem französischen Militärgefängnis, wo er dank der Zeugenaussage des Affenmenschen eine lebenslängliche Haftstrafe verbüßte, hatte die vielfältigsten Erinnerungen wachgerufen.
    Er mußte daran denken, zu welchen Mitteln Rokoff einst Zuflucht genommen hatte, um ihn ins Jenseits zu befördern, und war sich im klaren, daß alles, was der Mann bislang unternommen hatte, zweifellos nichts sein würde im Vergleich zu dem, was er jetzt anstreben und unternehmen würde, da er wieder frei war.
    Tarzan hatte seine Gattin und seinen Sohn kürzlich nach London gebracht, um ihnen die Mißhelligkeiten und Gefahren der Regenzeit auf ihrem weiten Landbesitz in Uziri zu ersparen – dem Land der wilden Wazirikrieger, deren beträchtliches afrikanisches Stammesgebiet der Affenmensch einst regiert hatte.
    Er war kurz über den Kanal gekommen, um seinen alten Freund zu besuchen, aber die Neuigkeiten von der Flucht des Russen hatten bereits einen Schatten auf seine Stippvisite geworfen, so daß er, obwohl gerade erst angekommen, bereits seine sofortige Rückkehr nach London in Erwähnung zog.
    »Ich bange nicht um mich, Paul«, sagte er schließlich. »In der Vergangenheit habe ich Rokoffs Anschläge auf mein Leben viele Male zunichte gemacht, doch jetzt muß ich auch an andere denken.
    Ich sollte mich in dem Mann schwer täuschen, wenn er jetzt nicht versuchen würde, mich eher durch meine Frau oder meinen Sohn zu treffen als durch einen direkten Anschlag auf mich, denn er wird zweifellos erkennen, daß er mir auf diese Weise den größten Schmerz zufügen kann. Ich muß sofort zurück zu ihnen und bei ihnen bleiben, bis Rokoff wieder gefaßt – oder tot ist.«
    Während diese zwei Männer in Paris miteinander sprachen, unterhielten sich zwei andere in einem kleinen Häuschen am Rand von London. Beide waren finstere, böse aussehende Gestalten.
    Der einen trug einen Bart, doch der andere, dessen Gesicht noch die Blässe langen Abgeschlossenseins von der Außenwelt zeigte, hatte sich nur wenige Tage nicht rasiert. Er war es, der jetzt redete.
    »Dein Bart muß weg, Alexis«, sagte er zu seinem Kumpan. »Er würde dich sonst sofort erkennen. In einer Stunde geht’s los, und wenn wir uns dann an Deck der Kincaid wiedersehen, dann hoffentlich in Begleitung unserer zwei Ehrengäste, die allerdings kaum eine Ahnung haben, welch schöne Reise wir für sie vorgesehen haben.
    In zwei Stunden bin ich mit einem von ihnen auf dem Weg nach Dover, und wenn du dich genau an meine Anweisungen hältst, triffst du morgen abend mit dem anderen dort ein, vorausgesetzt natürlich, er kehrt so schnell nach London zurück, wie ich vermute.
    Als Belohnung für unsere Mühen winken uns sowohl Geldgewinn als auch großer Spaß und andere guten Dinge, mein lieber Alexis. Dank der Dussligkeit der Franzosen, die sich solche Mühe gegeben haben, die Tatsache meiner Flucht all diese Tage geheim zu halten, hatte ich genügend Gelegenheit, jede Einzelheit unseres kleinen Abenteuers so sorgfältig auszuarbeiten, daß uns eigentlich nicht der geringste Patzer unterlaufen kann. Und nun mach’s gut, und viel Glück!«
    Drei Stunden später kam ein Bote die Stufen zu Leutnant d’Arnots Appartement hochgerannt.
    »Ein Telegramm für Lord Greystoke«, sagte er zu dem Diener, der auf sein Klingeln öffnete. »Ist er da?«
    Der Leutnant nickte, bestätigte den Erhalt der Nachricht mit seiner Unterschrift und brachte sie Tarzan, der sich schon für die Abreise nach London fertigmachte.
    Tarzan riß den Umschlag auf und wurde totenbleich, als er den Text las.
    »Hier lies, Paul« sagte er und gab d’Arnot das Stück Papier. »Es ist schon passiert.«
    Der Franzose nahm das Telegramm und las:
     
    ›Jack mit Unterstützung des neuen Dieners aus Garten entführt. Komm sofort. – Jane.‹
     
    Als Tarzan aus dem Sportwagen sprang, der ihn vom Bahnhof abgeholt hatte, und die Stufen zu seinem

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