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Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Titel: Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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leider ein Irrtum, Sir. Code Xanthippe stammt tatsächlich von dieser zerstörten zivilen Einheit. So wird auch klar, warum unverschlüsselt gesendet wurde. Der Captain hatte zwar den Code, aber keine unserer Verschlüsselungen. Denn das halte auch ich für unmöglich.«
    Karvonen knirschte mit den Zähnen. »Es gibt nur Einen, dem ich zutrauen würde, der Navy den Code aus den Computern zu holen, dem alten Tom Brady nämlich. Hoffen wir, dass der explodierte Kahn nicht die SANTA MARIA war. Mit wie vielen Schiffen kommen die Kridan genau?«
    »104 Einheiten, Sir, in dichter Formation.«
    »Gut, Myskin. Alarmieren Sie sofort den Stab und Vance-Straker. In genau zehn Minuten ist Besprechung in Zimmer vier. Wegtreten.«
    »Jawohl, Admiral, Sir.« Kommodore Myskin salutierte stramm, drehte sich zackig auf dem Absatz um und verließ eilends den Raum.
    Admiral Kyösti Karvonen schwenkte seinen Sessel herum und starrte einen Moment sinnend durch die Panoramascheibe, die ihm atemberaubende Ausblicke auf New Hope bot. Das Star Corps Headquarter war nicht allzu weit vom Regierungsberg angesiedelt und Karvonen sah direkt zu ihm hinüber. Er musterte das gut 100 Meter hohe Denkmal des Schläferraumschiffes New Hope II, das direkt vor dem Regierungspalast stand, ohne es wirklich wahrzunehmen. Die Kridan also. Seit Trident hatte es nur ein paar kleinere Auseinandersetzungen mit ihnen gegeben, unbedeutende Scharmützel. Aber jetzt … Jetzt kamen sie in Scharen direkt zu ihm. Ausgerechnet! Dieser Gedanke erregte ihn kolossal. Sollte ihm das Schicksal doch noch die, kaum mehr erwartete Gelegenheit geben, den hässlichen schwarzen Fleck auf seiner ansonsten blütenweißen Weste zu tilgen? Seine Gedanken schweiften elf Jahre in die Vergangenheit zurück, ins Trident-System, für das er ein rein auf sich bezogenes Synonym aus der Geschichte gefunden hatte: Waterloo …
     
    Admiral Kyösti Karvonen, Erinnerungen
     
    11. September 2239: Wir stehen mit 30 Kampfschiffen im Trident-System. Nervös erwarten wir die anfliegenden Geierköpfe. Mein Gott, die Kridan kommen mit 43 Schiffen, einer absoluten Übermacht! Trotzdem müssen wir sie aus dem All putzen, allesamt. Denn wenn sie uns hier besiegen, haben sie freie Bahn direkt bis zur Erde, dann wird sie niemand mehr aufhalten.
    Ich bin Captain der Fregatte WENDY, dem zweitgrößten Schiffstyp des Star Corps nach den Dreadnoughts. Gespannt starre ich auf das Taktikdisplay. Noch sind die Kridan weit genug weg, erst in einer halben Stunde werden sie auf Kernschussdistanz heran sein. Was wird der Alte machen? Ich jedenfalls würde den so genannten »Chinesischen Wall« bilden, eine kompakte, aber doch bewegliche Formation, in der sich die Raumer gegenseitig unterstützen können.
    »Den Chinesischen Wall bilden und langsam Fahrt aufnehmen. Kurs Zero vier acht neun Alpha programmieren« , kommt die Anweisung vom Kommandoschiff. Gut so, denke ich zufrieden, der Alte hat’s drauf. Ich bin selbst ein guter Taktiker, sogar einer der besten überhaupt und nicht immer mit Admiral Weißgerbers »Eingebungen« zufrieden. Aber hier macht er es richtig, meiner Meinung nach.
    Die 30 Schiffe begeben sich auf Position, die zwei Dreadnoughts und sieben Fregatten im Zentrum des »Walls«, die kleineren Einheiten drumherum gruppiert. So fliegen wir auf einer Ebene den Kridan langsam und frontal entgegen. In unseren Untergang? Nein, das will ich nicht glauben, obwohl die kridanischen Graser verdammt stark sind.
    In fünf Minuten und drei Sekunden ist es so weit. Dann sind die Geierköpfe auf eine Million Kilometer heran. Auf diese Entfernung können sie mit ihren Grasern bereits relativ zielgenau treffen, während wir mit unseren Gauss-Geschützen auf mindestens 700.000 Kilometer an den Feind heran müssen, um wenigstens einigermaßen zu treffen.
    Der Alte lässt die Plasmaschirme aufbauen. Die reflektierenden Plasmateilchen werden per Antigrav frei schwebend ums Schiff gehalten und zerfasern auftreffende Energiestrahlen, wie es die kridanischen Graser sind. Gegen Raketen und andere »materielle« Waffen nutzen sie allerdings gar nichts. Weil die Kridan aber ausschließlich ihre furchtbaren Graser einsetzen, könnten sich die Plasmaschirme als unsere Lebensversicherung erweisen. Allerdings ist diese neue Defensivwaffe noch keineswegs ausgereift und noch nie in einem richtigen Gefecht getestet worden. Das ist der Haken.
    Die Kridan sind da, es wird ernst. Ich denke kurz an meine Frau, die ich sehr liebe, dann

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