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Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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des Sichtfensters gegen die Hülle geprallt. Aber sie hat gehalten. Inzwischen müsste seine Leiche auf dem Boden zerschmettert sein.«
    »Sungur, drück dich gefälligst präzise aus, wenn du mit dem Kapitän sprichst. Jetzt ist der Verbrecher sicherlich eine Leiche. Nachdem er auf dem Boden zerschmettert ist, aber nicht vorher.« Die Kritik wurde von einer ebenso hohen, aber ungleich festeren Stimme geäußert.
    »Nein, Mrandil«, widersprach Sungur dem einzigen weiblichen Offizier an Bord. »Der Attentäter war schon tot, bevor er gegen die Hülle prallte.«
    »Aber …«, unterbrach ihn Mrandil.
    »Ruhe!«, donnerte der Kapitän, der jetzt ungeachtet der peinlichen Lage, zu seiner alten Autorität zurückgefunden hatte. »Sungur, was erzählst du da? Hast du das genau gesehen?«
    »Jawohl, Sir!«, antwortete der Junge und kletterte jetzt aus der Halbschale des Beobachtungsfensters heraus. »Ich wiederhole, der Attentäter war tot, bevor er aufprallte, sonst hätten die LUCCRA und wir nicht überlebt.«
    »Berichte!«, forderte ihn der Kapitän nun auf.
    »Ich sah den Angreifer direkt auf uns zurasen. Hätte er seinen Kurs so beibehalten, die metallenen Dornen an seiner Flughaut hätten die Hülle ausgeschlitzt, das Gas wäre entwichen und hätte sich auf der Stelle entzündet.«
    »Weiter«, befahl der Kapitän ungeduldig, der im Moment eigentlich nur seine Uniform wechseln wollte, andererseits aber noch dringender erfahren wollte, warum sie der Katastrophe entkommen waren.
    »Kurz bevor sein Körper bei uns aufschlug, hat der Angreifer seine Flugbahn verändert und dann habe ich auch gesehen, warum.« Sungur blickte mit ungewohnt festem Blick in die Runde seiner Zuhörer. Das war neu für ihn, den Letzten in der Befehlskette, dass sie alle wie gebannt an seinen Lippen hingen.
    »Nun mach’s nicht so spannend!«, schimpfte Mrandil und verstummte augenblicklich wieder, als sie der Blick des Kapitäns streifte.
    »Er zuckte und wand sich im Flug«, fuhr Sungur mit einem zufriedenen Lächeln fort, »als würde er von gewaltigen Krämpfen geschüttelt. Vielleicht hat er angesichts des nahenden Feuertods eine Giftkapsel geschluckt …«
    »Hm«, räusperte sich der Kapitän, »das ist gut möglich. Vermutlich stammte dieser Sohn einer räudigen Natter von den randständigen Schtukuhls. Das Imperium hat erst kürzlich eine Strafexpedition in die Gebiete dieser Barbaren entsandt.«
    »Schtukuhls gehören zu den Zentralbetern, Sir«, mischte sich Mrandil wieder in das Gespräch ein.
    »Richtig«, sagte der Kapitän, »je weiter weg diese Barbaren von der heiligen Mitte hausen, desto hingebungsvoller und fanatischer beten sie zum Zentrallicht. Aber es wird ihnen nichts nützen …«
    »Der Tod im Feuer ist für die Zentralbeter das Schlimmste, was ihnen widerfahren kann, denn es frisst nicht nur ihren Körper, sondern sie sind davon überzeugt, dass es auch ihre Seele verschlingt«, ergänzte Mrandil.
    »Da wollte er lieber vorher sterben«, sagte Sungur mit seiner noch jugendlich-piepsigen Stimme, »und das hat uns gerettet, denn seine Krämpfe verhinderten, dass er in dem von ihm berechneten Winkel auf die LUCCRA prallte. Die elastische Hülle hat ihn regelrecht abgefedert und wie einen Tlong-Ball weitergeschleudert.«
    »Gut«, unterbrach jetzt der Kapitän Sungurs Redefluss, »das bedeutet aber nicht, dass die Gefahr vorbei ist. Wir brauchen jetzt jemanden, der sofort voll einsatzfähig ist.« Er fixierte Sungur mit durchdringendem Blick. »Du«, sagte er nach einem kurzen Zögern, »kletterst raus und untersuchst die Hülle auf Schäden.«
    Sungur zuckte zusammen und sah, wie sich Mrandils Schnauze zu einem schadenfrohen Grinsen verzog.
    »In der Zwischenzeit bin ich kurz in meiner Kabine und ziehe mich um. Wenn ich auf die Brücke zurückkomme, ist die Sauerei auf dem Boden verschwunden!« Er blickte in Mrandils Richtung. Nun verkniff sich Sungur seinerseits ein hämisches Grinsen und verschwand durch die kleine Lukentür, durch die man auf einen schmalen, heftig im Wind schwankenden Laufsteg gelangte, der fast um die gesamte Außenhülle des Luftschiffs herumführte.
     
    *
     
    Das wütende Geschrei drang gedämpft sogar durch das Schott. Commander Dana Frost beschleunigte ihre Schritte.
    Das darf doch nicht wahr sein! , dachte sie seufzend. Nicht schon wieder!
    Sie hatte die Stimmen trotz der luftdicht schließenden Tür deutlich erkannt. Es hatte unweigerlich so weit kommen müssen. Zwar passte das zornige

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