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Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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erkennen.
    Aber das würde sich ändern, sobald die Dämmerung einsetzte.
    Bereits wenn die Sonne, dieser ultraheiße Glutball, dessen Strahlen bis tief in die labyrinthartigen subplanetaren Bauten der Orsonen hineinwirkte, etwas tiefer sank, bedeutete dies eine Erleichterung. Die Schatten wurden dann länger und die Strahlung erträglicher.
    Wenn Orsonen an die Oberfläche gingen, dann schützten sie sich durch Filtergläser für die Augen. Doch das war nicht die einzige Schutzmaßnahme. Die Wissenschaftler unter ihnen hatten nämlich durch ihre Beschäftigung mit dem Götterwissen festgestellt, dass es Komponenten in der Sonnenabstrahlung gab, die für ihre Augen nicht sichtbar waren, ihnen aber dennoch gefährlich werden konnten. Die Haut der Orsonen war die direkte Sonneneinstrahlung nicht gewohnt und verbrannte sehr schnell, wenn sie dieser ausgesetzt war, was zu schwer heilenden Wunden führte. Im schlimmsten Fall und bei fortgesetzter Missachtung der Gefahren sogar zu Entartungen, die im Endeffekt tödlich sein konnten.
    So hatte auch Ka-Akon dafür gesorgt, dass sein Körper nahezu vollkommen von Kleidung bedeckt war. Ein kleiner Schlitz wurde für die Schutzbrille freigelassen, deren Gläser einem menschlichen Beobachter dunkelrot erschienen wären.
    Zusammen mit zwei Unterpriestern war Ka-Akon an die Oberfläche gestiegen, nachdem die Grabkräfte im Schutz einiger Felsen einen Aufstieg an die Oberfläche gegraben hatten. Es hatte zunächst heftige Kontroversen darüber gegeben, ob dies überhaupt notwendig sei. Schließlich könnte der Kampf gegen die Sternengötter in der Außenwelt auch so weitergeführt werden. Erkundungstrupps hatten sich schließlich – vor allem während der Nacht – nahe an die menschlichen Siedlungen herangewagt und sie genauestens vermessen, sodass man zumindest im Fall dieser Stadt die Lage jedes einzelnen Gebäudes genauestens kannte. Es wäre also keine Schwierigkeit gewesen, weitere Stollen zu graben, die zielsicher unter den Gebäuden der grazil wirkenden, plattköpfigen Zweibeiner endeten und an den statisch entscheidenden Punkten große Mengen des explosiven Pulvers zur Detonation zu bringen.
    Aber Ka-Akon hatte darauf bestanden, zunächst die Lage zu peilen und zu beobachten, welche Auswirkungen der erste Angriff auf die Sternengötter gehabt hatte.
    Schließlich war ihm, dem Priester, durchaus bewusst, dass die technische Überlegenheit der Götter enorm war und die Orsonen nur einen Bruchteil dessen an Möglichkeiten besaßen, was den Invasoren zur Verfügung stand. Und vieles davon war lediglich ein kümmerlicher Rest dessen, was die Götter während ihres Aufenthaltes auf der Welt zurückgelassen hatten. Wissensbruchstücke, die von den Orsonen zwar einigermaßen effektiv angewandt werden konnten, aber nur unzureichend verstanden wurden, so sehr sich die Wissenschaftler und Priester auch darum bemüht hatten.
    Zusammen mit den beiden Unterpriestern Ka-Semsis und Ka-Sosnon – jeder von ihnen mit einem Donnerrohr bewaffnet – verharrte Ka-Akon zunächst im Schutz der Felsen. Hier war ein Hitzeschatten, der rasch größer wurde. Der Glutball schickte sich schließlich an, hinter dem Horizont des fernen Gebirges zu versinken. Die gleißende Strahlung wurde schwächer. Ka-Akon und seine Begleiter begaben sich an einen höher gelegenen Punkt. Es handelte sich um einen terrassenartigen Vorsprung, von dem aus die Orsonen die Siedlung der Sternengötter beobachten konnten.
    Jenes Gebäude, das Ka-Akon einst bei seinem ersten Vorstoß als Kundschafter als Hauptgebäude angesehen hatte, wies selbst aus dieser Entfernung erkennbare deutliche Zerstörungen auf.
    Ein Sternenschiff kam vom Himmel herab und landete.
    »Unseren Überlieferungen nach verfügen die Götter über viele Arme«, meldete sich Ka-Sosnon zu Wort. »Ich kann aber keinen von ihnen beobachten, der mehr als vier Arme besitzt, von denen zwei ausschließlich zum Laufen und zwei zum Tragen von Gegenständen gedacht zu sein scheinen.«
    »Ich teile deine Beobachtungen«, erklärte Ka-Akon. »Aber es heißt, dass die Götter nicht nur vielarmig, sondern auch vielgestaltig waren.«
    »Dennoch muss die Frage erlaubt sein, ob diese Wesen mit den Göttern unserer Legende identisch sind«, beharrte Ka-Sosnon.
    Auch Ka-Akon hatte sich diese Frage schon gestellt, wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war. Aber schließlich hatte kein heute lebender Orsone die Götter bei ihrem ersten Erscheinen auf der Welt

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