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Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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umstimmen können. Sie sah ihr zukünftiges Leben mit großer Klarheit vor sich und darin hatten offenbar weder die STERNENFAUST noch das Star Corps of Space Defence irgendeinen Platz.
    »Ich verliere Sie ungern, Lieutenant«, sagte Leslie. »Aber wie dem auch sei – ich wünsche Ihnen von Herzen viel Glück!«
    »Danke, Sir!«
     
    *
     
    Bruder Patrick nutzte die Zeit, um die Kultur der Orsonen zu erforschen und so viel wie möglich über ihre Furcht vor den ominösen Sternengöttern herauszubekommen.
    Sein Husten wurde schlimmer.
    Er hatte zunächst in seinem Forschungseifer nicht weiter darauf geachtet. Jetzt stellte sich heraus, dass die Höhlen der Orsonen zum größten Teil mit Pilzsporen verseucht waren. Die Orsonen lebten mit ihnen in Symbiose. Aber auf Menschen hatten sie eine verheerende Wirkung. Dr. Jennings verabreichte Patrick Antibiotika, was seinen Zustand zunächst verbesserte.
    Aber jedes Mal, wenn er wieder in die Stollen der Orsonen hinabstieg, wurde es wieder schlimmer.
    Catherine versuchte zunächst vergebens, ihn davon abzuhalten, erneut in das Labyrinth ihrer ungezählten Gänge einzudringen.
    »Vergiss nicht, dass du nur in der bizarren religiösen Vorstellung der Orsonen ein unverwundbarer Heiler bist!«, gab Catherine ihm zu bedenken. »Nicht in Wirklichkeit!«
    Sie hatten beide ein Quartier in Northwest Town bezogen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung war bereits evakuiert. Catherine hatte dafür zu sorgen, dass für den Rest die Energieversorgung nicht zusammenbrach. Leer stehende Quartiere gab es nun genug.
    »Wir werden vielleicht für Jahrtausende nicht mehr die Chance haben, etwas über diesen Raumsektor zu erfahren«, sagte Bruder Patrick und rang nach Luft.
    »Und wenn du dich weiter intensiv um diese uralten Götter der Orsonen kümmerst, wirst du vielleicht nie wieder die Chance haben, wie ein gesunder Mensch Luft zu holen, weil deine Atemwege dann dauerhaft geschädigt sind! Dr. Jennings hat dich gewarnt und wenn ich dem Captain …«
    »Untersteh dich!«, schnitt er ihr das Wort ab. Dann lächelte er. »Wie soll das erst werden, wenn wir Jahre auf irgendeiner einsamen Welt in einem Forschungscamp zubringen?«
    »Wenn du auf mich hörst, klappt das wunderbar!«, erwiderte Catherine.
    Patrick erklärte sich schließlich bereit, ein paar Tage nicht in den Stollen hinabzusteigen und abzuwarten, ob sich sein Zustand dann besserte …
     
    *
     
    Tagelang schon beobachtete Ka-Semsis das Wesen mit dem Gras bewachsenen Kopf, von dem alle behaupteten, dass es der Unverwundbare sei.
    Aber er ist es nicht! , dachte der Orsone. Diese Legende ist eine Lüge! Auch wenn viele das jetzt nicht wahrhaben wollen! Es ist eine List unserer Feinde, um unseren Widerstandswillen erlahmen zu lassen und die Priester davon abzubringen, ihre Abwehrpflicht gegenüber den Göttern zu erfüllen.
    Es gab zumindest eine Priesterschule, die das ebenso sah und in der Legende um den unverwundbaren Heiler nichts anderes als eine perfide Erfindung derjenigen sah, die ohnehin die Position der Priesterschaft und ihre beherrschende Stellung in der Gesellschaft der Orsonen untergraben wollten.
    Schließlich hatte die Bedeutung der Priester nur einen einzigen Grund – die Furcht vor den Sternengöttern.
    Wer brauchte noch die Verteidigungsbereitschaft der Priester, wenn diese Gefahr nicht mehr bestand?
    Er ist nicht unverwundbar! , dachte Ka-Semsis. Er kann es nicht sein, weil es gegen die Gesetze der Natur ist! Selbst die Götter sind nicht unverwundbar gewesen, wieso sollte man es dann von diesem dahergelaufenen Graskopf annehmen?
    Mit wachsender Beunruhigung hatte Ka-Semsis feststellen müssen, dass die Mehrheit der Orsonen – einschließlich des Tyrannen selbst! – nur allzu gern bereit gewesen waren, den Kampf gegen die Fremden aufzugeben. Wenn sie nicht die zurückgekehrten Sternengötter waren, brauchte auch kein orsonischer Priester sein Blut oder sein Pulver opfern, um sie zu vertreiben.
    Das Volk sehnte sich nach Frieden, und der Unverwundbare hatte ihm genau das gegeben.
    Demnächst wird man die Priesterschulen schließen und sagen, dass man nicht mehr so viele abwehrbereite Kämpfer gegen die Götter braucht! , durchfuhr es Ka-Semsis.
    Er hatte den Ausgang benutzt, mit dessen Hilfe er sich zusammen mit Ka-Akon und Ka-Sosnon nahe genug an die Stadt der Götter herangearbeitet hatte, um sie beobachten zu können.
    Es war Nacht, als Ka-Semsis nun diesen Weg nahm.
    Kein unangenehmes Gleißen behinderte jetzt

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