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Sternenfaust - 031 - Die Feuerprobe

Sternenfaust - 031 - Die Feuerprobe

Titel: Sternenfaust - 031 - Die Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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knurrte Unar ungnädig. »Es ist eine Schande!«
    Er war nach dem Captain der dienstälteste Offizier an Bord und konnte es sich leisten, derart offen zu sein. Siron nahm es ihm nicht übel.
    »Also werden wir auf meine ausdrückliche Anweisung bis auf Weiteres die Aufgabe der Forschungsflotte übernehmen und uns nützlicher machen, als man uns das zugestehen will«, antwortete er Unar. »Oder finden Sie es befriedigender, nichts weiter zu tun als Sterne, Planeten und Kometen zu zählen und zu katalogisieren?«
    Mok Unar brummte etwas Unverständliches und ließ die Sache auf sich beruhen. Er war Soldat mit Leib und Seele. Deshalb machte ihm die erzwungene Untätigkeit schwerer zu schaffen als Siron. Doch er war auch überaus loyal und stand zu seinem Kommandanten auf dem Posten, auf dem man ihn und sein Schiff befohlen hatte. Auch wenn ihm das nicht besonders gefiel.
    »Kommandant! Ein Schiff hat soeben den Überraum verlassen!«, meldete die junge Ortungsoffizierin aufgeregt. »Unbekannte Bauart. Und … es ist riesig!«
    Sie legte das Bild auf den Hauptbildschirm. Obwohl Siron im ersten Moment vermutet hatte, dass die junge Frau übertrieb, sah er auf den ersten Blick, dass dem nicht so war. Das fremde Schiff war riesig und hatte die Form einer Keule. Es war außerdem schneller als jedes J’ebeem-Schiff. Wie gut seine Bewaffnung war, ließ sich nicht erkennen. Doch der Verdacht lag nahe, dass auch die besser sein konnte als die der MOND VON KANASH.
    »Meldung an das Triumvirat über die Sichtung des fremden Schiffes«, wies Siron den Kommunikationsoffizier an. »Navigation, folgen! Waffen, alle Systeme in Bereitschaft!«
    Sirons Kommandos wurden augenblicklich ausgeführt.
    »Sollen wir feuern?«, fragte Mok Unar eifrig.
    »Nein. Nicht solange wir nicht wissen, wer sie sind, was sie können und was sie hier wollen. Wir folgen ihnen, sonst nichts. Es sei denn, sie greifen uns zuerst an.«
    Doch das fremde Schiff schien nichts dergleichen im Sinn zu haben. Es hatte wohl bemerkt, dass es geortet worden war und dass man ihm folgte. Es beschleunigte und verschwand erneut im Überraum.
    »Folgen«, befahl Siron.
    »Wenn sie den Kurs beibehalten, den sie eingeschlagen haben, dringen sie in wenigen Minuten ins Territorium der Solaren Welten ein«, meldete die Ortung.
    »Sollen wir trotzdem folgen?«, fragte der Navigator nach.
    »Ja. Und melden Sie das dem Triumvirat, damit sie den Solaren Welten Bescheid geben. Nicht dass es einen diplomatischen Zwischenfall deswegen gibt.«
    Doch als die MOND VON KANASH in den Überraum eintrat, verschwand das fremde Schiff wieder daraus. Und als sie ebenfalls wieder in den Normalraum zurückkehrte, war nichts mehr von ihm zu sehen …
     
    *
     
    Die STERNENFAUST hatte ihre Testmanöver mit Bravour bestanden, und die Stimmung an Bord war ausgezeichnet. Jedes einzelne Besatzungsmitglied schien beinahe vor Stolz auf das neue Schiff zu platzen. Besonders Lieutenant Jefferson lief mit einem permanent seligen Lächeln im Gesicht herum, als wäre er frisch verliebt. Dana Frost hatte ihn unlängst dabei ertappt, wie er eine Maschinenkonsole liebevoll tätschelte und ihr leise etwas zuflüsterte.
    Sie konnte es nachvollziehen, denn auch sie verspürte ein Hochgefühl auf dem Schiff, das, wie sie aus Erfahrung wusste, noch eine Weile anhalten würde.
    »Ma’am, hier kommt gerade eine Nachricht vom Hauptquartier«, meldete Lieutenant Jamil.
    »Auf den Schirm«, befahl Dana.
    Gleich darauf erschien das Gesicht von Commodore Kim Ray Jackson, Frosts direktem Vorgesetzten auf dem Bildschirm. »Sind Sie mit der STERNENFAUST II zufrieden, Captain?«, fragte er nach einer kurzen Begrüßung.
    »Sehr, Sir. Wir alle sind mehr als zufrieden mit ihren Leistungen.«
    »Das freut mich zu hören. Dann darf ich wohl annehmen, dass Sie bereit sind für Ihren ersten Einsatz.«
    »Jawohl, Sir. Wo brennt es denn?«
    Jackson unterdrückte ein Schmunzeln über die Formulierung, die eine Anspielung auf seine eigenen Wort waren bei der Einweihung des Prototyps der SEK-Klasse: »Die Schiffe dieser Klasse sind speziell dafür konstruiert, um in Krisengebieten eingesetzt zu werden, um Sondermissionen durchzuführen und immer dorthin geschickt zu werden, wo es gerade brennt!«
    »Noch nirgends«, antwortete er. »Aber das kann sich schnell ändern. Vor ein paar Stunden ist ein Schiff unbekannter Bauart durch das Wurmloch gekommen und in Richtung auf das J’ebeem-Territorium verschwunden. Leider haben wir seine Spur

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