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Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Titel: Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Ohnmacht war ohne Vorwarnung über sie gekommen. Jetzt tauchte Dana langsam wieder aus der tiefen Schwärze auf, ähnlich einem Tiefseetaucher, der eine erste Ahnung von Licht über sich erkennt. Noch war dieses Licht eine halbe Ewigkeit entfernt: Doch zuerst einmal musste sie sich einiger einfacher Dinge vergewissern, bevor an ein endgültiges Auftauchen zu denken war.
    »Ich …«, flüsterte eine Stimme in der Dunkelheit.
    Dana überlegte, wer mit ihr sprach. Die Klangfarbe dieses einen Worts kam ihr vertraut war. Sie begriff schließlich, dass sie selbst es gewesen war, die gesprochen hatte.
    Sie fühlte ein seltsames Prickeln und Kitzeln, konnte aber nicht lokalisieren, was oder wer sie da berührte. Auch nicht wo … Sie unterdrückte ein albernes Kichern.
    Albern? Was ist das? , fragte sie sich im gleichen Moment erstaunt. Dann spürte sie eine Bewegung und wie selbstverständlich verband sich mit der Bewegung die Erkenntnis, dass es sich um ihren linken Fuß handelte. Zeitgleich kehrte das Gefühl auch in ihren rechten Fuß zurück. Prickelnd stieg es in beiden Beinen empor. Zwei langsam weiterfließende Lebensbahnen, die plötzlich zusammenstießen. Das tief empfundene Seufzen, das auf einmal in ihren Ohren erklang, fühlte sich vertraut an. Ähnliche Empfindungen krochen von ihren Fingerspitzen durch die Arme bis in ihre Brust. Wieder ein wohliger Schauer, als sich diese Linien miteinander verbanden. Aus dem Kopf stieß eine weitere Lebensbahn in ihren Rumpf, bis all diese Energielinien miteinander verschmolzen. Die Einheit war wieder hergestellt. Es war Zeit, die Augen zu öffnen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah Dana sich selbst auf der Wiese liegen. Arme und Beine x-förmig vom Körper gespreizt, um dann durch ihre eigenen Augen in den blauen Himmel zu schauen. Kleine Wolken bewegten sich träge durch ihr Gesichtsfeld. Ein tiefer Atemzug. Mit dem Ausatmen federte sie hoch und blieb in der Hocke sitzen.
    »Die Bewegung eines Raubtiers …«
    Dana ignorierte die Bemerkung der unsichtbaren Stimme. Vorsichtig blickte sie in alle Richtungen. Erst dann erhob sie sich geschmeidig in den Stand. Wieder spähte sie aus dem erhöhten Blickwinkel, um möglichst viel von ihrer Umgebung in sich aufzunehmen. Ihr Gesicht verriet jetzt eine deutliche Anspannung.
    »Wo bin ich …?«, flüsterte sie. Es ist, als ob ich in einem fremden Traum aufgewacht bin …
    Der verwegene Gedanke entstand in ihr mit explosiver Vehemenz.
    »Das ist sehr verwirrend und doch vertraut«, sagte sie zu sich.
    In diesem Moment kehrten die Erinnerungen zurück. In den ersten Sekunden tröpfchenweise, dann immer schneller und stärker bis sie schließlich von ihnen überflutet wurde.
    »Als ob mein Gehirn eine jungfräuliche Festplatte ist, die neu gebootet wird«, zischte sie und spürte ein Gefühl von Zorn in sich hochkochen.
    Mit der Erinnerung kam auch das Wissen. Zum Beispiel an die letzten Augenblicke vor der großen schwarzen Leere.
    »Ich bin auf diesem Miniaturplaneten«, sagte sie und da sie keinerlei Widerspruch empfand, nahm sie an, dass es stimmte.
    »Bin ich alleine hier …?« War es ein leichter Wind, der aufkam und durch die Blätter des nahen Waldes fuhr, oder war es eine unmerkliche Veränderung des Tageslichts oder war es ein anderer Hinweis … Dana hatte keine Ahnung, woher die Erkenntnis stammte, aber kaum hatte sie diese Frage ausgesprochen, ahnte sie, dass die Antwort »Nein« lauten musste.
    »Hat es uns alle auf diese Welt verschlagen?«
    Die instinktive Antwort lautete diesmal »Ja«.
    Die sofort vor ihrem inneren Auge entstehende Konsequenz dieser Antwort erschreckte sie zutiefst. Da oben schwebte die STERNENFAUST, ihr Schiff, führerlos und ohne Besatzung durch einen Raumsektor am Rand der Galaxis, bekannt als die Große Leere. In der nächsten Nähe nur eine lichtschwache Zwergsonne, die schon in weniger als einem Lichtjahr Entfernung nur noch von den besten Messinstrumenten wahrgenommen werden konnte und darüber hinaus im unergründlichen Dunkel des Universums verschwand.
    Aber bevor sich Dana mit allen Konsequenzen dieser Situation beschäftigen wollte, nagte eine andere Frage in ihr: »Hat nicht vorhin irgendjemand mit mir gesprochen?«
    Oder hatte sie sich das nur eingebildet?
    Rings um sie herum war eine Wiese, in der wie Inseln gelbe und rote Blumen blühten. Rechts von ihr stieß die Wiese an einen Laubwald, links erhob sich ein Hügel. Zwischen Wald und Hügel musste sich ein fließendes Gewässer

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