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Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Titel: Sternenfaust - 076 - Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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stutzte er. Nur drei Halterungen? Er hatte doch schon vier entfernt. Paulsen schüttelte den Kopf und zählte sicherheitshalber noch einmal die Stellen nach, an denen er bereits die Halterungen gelöst hatte. Es waren und blieben zusammen mit der, die er immer noch in der Hand hielt, fünf. Obwohl er sich sicher war, dass er die übrigen vier in die Box gelegt hatte, suchte er auf dem Boden darum herum, ob eine herausgefallen war oder er sie doch versehentlich daneben gelegt hatte. Aber da war nichts.
    Paulsen runzelte die Stirn, zählte noch einmal nach und suchte noch einmal den Boden ab, kam aber zu demselben unerklärlichen Ergebnis. Die Halterung konnte sich doch nicht in Luft aufgelöst haben? Aber sie war nirgends zu finden, und so kam er zu dem Schluss, dass er sich wohl geirrt haben musste. Eine Halterung hatte wohl schon gefehlt, bevor er mit dem Ausbau begonnen hatte. Das wäre eine plausible Erklärung – und auch eine, die zu dem ausgesprochen demolierten Zustand des Schotts gepasst hätte.
    Aber merkwürdig blieb das Ganze doch.
    Ich werde wohl langsam alt , dachte er selbstironisch, während er sich wieder an die Arbeit machte. Er summte weiter vor sich hin und löste die nächste Halterung. Als er sie in die Box legen wollte, zuckte er zusammen, denn ein unförmiger Schatten fiel auf seine Hand.
    Erschrocken fuhr er hoch und sah sich nach der Ursache des Schattens um. Doch nichts war zu sehen oder zu hören – er befand sich allein in diesem Teil des Schiffs. Trotzdem glaubte er, ein leises Schleifen im nächsten Gang zu hören, als würde ein Gegenstand weggeschleppt. Obwohl er wusste, dass er sich irrational verhielt, spurtete er los und hastete um die nächste Ecke.
    Doch der Gang dort war vollkommen leer. Paulsen schüttelte den Kopf.
    »Jetzt sehe ich tatsächlich schon Gespenster«, murmelte er missmutig und konnte nicht verhindern, dass er jetzt doch ein wenig besorgt war. Er neigte nicht zu Halluzinationen und hatte so etwas wie eben noch nie erlebt. Am meisten irritierte ihn, dass er dafür keine logische Erklärung fand. Außer der, dass er tatsächlich »Gespenster sah« – oder besser, hörte.
    »Ich habe wohl gestern ein bisschen zu tief ins Glas geschaut«, murmelte er schuldbewusst. Alkoholische Getränke waren zwar seit einigen Jahrzehnten aus der Mode gekommen, aber manchmal tauchten sie eben doch noch auf. Und bei der Party seines besten Freundes gestern war die Erdbeerbowle – etwas ganz Besonderes! – mit echtem Sekt angesetzt worden. Schlecht gelaunt sagte sich Paulsen, dass Synthodrinks eben doch ihre Vorteile hatten. Dabei habe ich doch nur ein Glas getrunken!
    Als Jalal Paulsen zu dem reparaturbedürftigen Schott und seiner Werkzeugkiste zurückkehrte, traute er seinen Augen nicht. Er schwor sich, nie wieder auch nur einen Tropfen Alkohol zu sich zu nehmen – denn da lagen vier ausgebaute Halterungen sauber im Kreis um die Box verteilt, und sein Spezialschlüssel war verschwunden …
     
    *
     
    Kimusha’a, Botschafterin der Shisheni auf der Erde, hörte sich Shesha’as Bericht aufmerksam an. Dass es in einer Entfernung von ungefähr 120 Lichtjahren eine Rasse gab, die ihre Werturteile über andere Wesen nach den genetischen Dispositionen von deren DNA fällte, war eine interessante Information.
    »Doch ich verstehe noch nicht, Shesha’a, weshalb du diese Information für so wichtig hältst, dass du sie mir persönlich mitteilen musstest.«
    »Die Hestan hielten von den teilnehmenden Völkern der Expedition nur zwei für ›würdig‹, mit ihnen kommunizieren zu dürfen: die Menschen und die Kridan«, erklärte Shesha’a. »Und wie du sicher weißt, haben Mitglieder der Pro Humanity -Bewegung bereits vor unserem Start versucht, diese Zusammenarbeit durch ein Attentat zu verhindern. Ich habe unmittelbar danach über Pro Humanity recherchiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass diese Organisation Ansichten vertritt, die den Frieden zwischen unseren Völkern gefährden könnten. Sie befürchten, dass alle anderen Völker sie als unterlegen ansehen. Das ist natürlich in vieler Hinsicht berechtigt, aber diese Gruppe neigt dazu, ins andere Extrem zu fallen und die Menschheit als allen anderen Völkern überlegen anzusehen.«
    Kimusha’a machte eine zustimmende Geste. »Zu dieser Einschätzung sind wir ebenfalls gelangt. Deshalb behalten wir Pro Humanity scharf im Auge. Welche Rolle spielen jetzt deiner Meinung nach diese Hestan?«
    »Sie selbst keine, aber ihre

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