Der falsche Freund
Nicci French
Der falsche
Freund
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Eine kurze Liebesaffäre entwickelt sich zu einem mörderischen Alptraum: Mirandas neuer Freund schleicht sich in ihr Leben, spioniert sie aus, verfolgt sie, verbündet sich mit ihrer Familie. Sie warnt ihre Liebsten vor dem Psychopathen, doch alle halten Miranda für krankhaft eifersüchtig und hysterisch. Erst als ihr kaum noch Luft zum Atmen bleibt, schlägt sie mit dem Mut der Verzweiflung zurück.
Nicci French mit dem beklemmenden Psychogramm einer totalen Kontrolle –
die Geschichte einer tödlichen Obsession.
ISBN: 3-570-00751-0
Original: Secret Smile
Deutsch von Birgit Moosmüller
Verlag: C. Bertelsmann
Erscheinungsjahr: 1. Auflage 2004
Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!!
Buch
Miranda verliebt sich schnell und lässt auch schnell wieder los.
Selbstbewusst entscheidet sie in der Liebe und im Job. Als sie an diesem Nachmittag nach Hause kommt, ist ihr neuer Liebhaber Brendan schon da. Ungeniert liest er in ihren Tagebüchern. Sie wirf ihn hinaus – und zurück bleibt allenfalls ein schaler Nachgeschmack. Zwei Wochen später stellt Mirandas Schwester Kerry ihr verliebt und überglücklich ihren neuen Freund vor. Es ist Brendan. Die Familie erliegt seinem Charme. Nur Miranda hat ein ungutes Gefühl. Brendan schmeichelt und lügt, präsentiert sich als Kerrys Bräutigam und macht Miranda obszöne Angebote. Niemand außer Miranda scheint etwas zu bemerken. Wie eine Klette hängt er sich an sie, drängt sich unaufhaltsam in ihr Leben, stiehlt das Vertrauen ihrer Freunde und untergräbt ihr Selbstvertrauen. Dann kommen ihr Bruder und ihre beste Freundin unter mysteriösen Umständen ums Leben. Miranda ist überzeugt, dass Brendan seine Finger im Spiel hat. Niemand glaubt ihr. Hilflos muss sie zusehen, wie Brendan sie immer mehr isoliert. Doch erst, als sie kaum noch Luft zum Atmen hat, schlägt sie mit dem Mut der Verzweiflung zurück …
Autor
Hinter dem Namen Nicci French verbirgt sich ein Ehepaar: die Journalistin Nicci Gerrard und der Schriftsteller Sean French.
Seit Jahren schreiben sie zusammen höchst erfolgreiche Psychothriller. Mit »Höhenangst« oder »Der Sommermörder«
haben sie auch in Deutschland die Bestsellerlisten erobert. Sie leben mit ihren Kindern zurückgezogen im Süden von London.
FÜR PATRICK UND NORMA
1. KAPITEL
Ich träume neuerdings immer wieder den gleichen Traum, und jedes Mal kommt es mir vor, als wäre der Traum Realität. Ich bin wieder auf der Schlittschuhbahn, an jenem Nachmittag, als ich Brendan kennen lernte. Ich spüre die Kälte auf meinem Gesicht, ich höre das Kratzen der Kufen auf dem Eis, und dann sehe ich ihn. Er schaut mit diesem seltsamen, für ihn so typischen Blick zu mir herüber, als würde er mich zwar irgendwie wahrnehmen, gleichzeitig aber an etwas anderes denken. Mir fällt jedes Mal von neuem auf, dass er gut aussieht, wenn auch auf eine Art, die wahrscheinlich nicht jeden ansprechen würde: Sein Haar ist so glänzend schwarz wie das Gefieder eines Raben, sein Gesicht oval. Er hat ausgeprägte Wangenknochen und ein markantes Kinn. Seine Miene wirkt amüsiert, als hätte er einen Witz vor allen anderen begriffen.
Das gefällt mir an ihm. Wieder sieht er mich an, diesmal genauer, und dann kommt er herüber, um hallo zu sagen. Und in meinem Traum denke ich: Gut. Ich bekomme eine zweite Chance. Es muss nicht passieren. Diesmal kann ich es beenden, bevor es überhaupt richtig angefangen hat.
Aber ich tue es nicht. Ich lächle über das, was er zu mir sagt, und antworte etwas. Was ich sage, weiß ich nicht, ich kann die Worte nicht hören, aber es muss etwas Lustiges sein, denn Brendan lacht und erwidert etwas, woraufhin ich ebenfalls lache. Und so geht es weiter, hin und her. Wir sind wie Schauspieler in einer schon lange laufenden Fernsehserie; wir können unseren Text im Schlaf, und ich weiß genau, was mit diesem Jungen und diesem Mädchen passieren wird. Sie kennen sich noch nicht, aber er ist ein Freund eines Freundes von ihr, weshalb es sie beide wundert, dass sie sich noch nicht über den Weg gelaufen sind. In diesem Traum, von dem ich gleichzeitig weiß und nicht weiß, dass es ein Traum ist, versuche ich mir selbst Einhalt zu gebieten. Eine Schlittschuhbahn ist ein guter Ort zum Kennenlernen, vor allem, wenn weder der Junge noch das Mädchen Schlittschuh laufen können. Das bedeutet nämlich, dass sie sich aneinander lehnen müssen, um sich
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