Sternenfaust - 078 - Der Flug der PHOENIX (2 of 2)
Captain der PHOENIX II letztlich ein Angestellter des Konzerns und ihm zu einer gewissen Loyalität verpflichtet.
Aber was mir übel aufstößt, ist die Tatsache, dass dieses Vorgehen Menschenleben gekostet hat. Das meines Ersten Offiziers Gus Mashrawan beispielsweise, der seine letzte Ruhe noch immer nicht gefunden hat und der nach wie vor hier auf der Brücke liegt. Ich habe ihm inzwischen wenigstens die Augen geschlossen.
Für mehr war einfach noch keine Zeit.
*
Das golden schimmernde Metall der pyramidenförmigen Schiffswände platzte auseinander, nachdem sich ein wie aus dem Nichts kommender greller Strahl ins Innere des Schiffes hineingefressen hatte.
Eine unglaubliche Wendigkeit und Schnelligkeit zeichnete die angreifenden Objekte aus.
»Wollen Sie Ihren Entschluss, diese Objekte nicht unter Feuer zu nehmen, tatsächlich aufrechterhalten, Captain?«, meldete sich Waffenoffizier Lieutenant Commander Robert Mutawesi beunruhigt zu Wort.
Captain Dana Frost antwortete nicht sofort, sondern blickte nachdenklich zum Panaroma-Bildschirm auf der Brücke der STERNENFAUST. Der Bildausschnitt fing gerade ein, wie eines der letzten flüchtenden Schiffe der Hestan-Föderation Baraskor explodierte. Es sah ganz so aus, als wären diese merkwürdigen Kugelraumer auf der Seite der STERNENFAUST. Die Schäden auf dem Sonder-Einsatzkreuzer waren immerhin durch den Angriff der ominösen Hestan-Föderation Baraskor und ihrer pyramidenförmigen Schiffe entstanden – die durch die immer noch feuernden Kugelobjekte mittlerweile vor den Augen von Captain Frost und den anderen Besatzungsmitgliedern jetzt völlig aufgerieben wurden.
Dass Mutawesi der Stillhalte-Befehl des Captains von Anfang an nicht behagt hatte, war ihm die ganze Zeit über anzusehen gewesen. Seine Finger zuckten nervös auf der Kante seiner Konsole. Abgesehen von Gauss 3, das von den Strahlenschüssen der Hestan-Schiffe völlig zerstört worden war, hielt er nach wie vor alle anderen Geschütze feuerbereit.
Wie die Analysen von Stephan van Deyk allerdings gezeigt hatten, waren die Waffen der Kugelobjekte mindestens ebenso wirkungsvoll. Sonst wäre es wohl auch kaum möglich gewesen, dass diese Drohnen die Baraskor-Hestan jetzt so rasend schnell ausschalteten.
Erbarmungslos gingen sie dabei vor.
Eins war klar: Wenn sie das gewollt hätten, wäre die STERNENFAUST längst aus dem All gepustet worden.
»Mein Befehl bleibt in Kraft, Lieutenant Commander«, bestimmte Dana Frost jetzt. »Diese Kugelobjekte haben bisher nicht das Feuer auf uns eröffnet und ich schätze unsere Überlebenschance als wesentlich höher ein, wenn es gar nicht erst zu einem Gefecht kommt!«
»Immerhin gibt das vielleicht unserem Plasma-Schirm die Gelegenheit, sich ein bisschen zu erholen«, sagte van Deyk. »Und wir könnten die Hüllenbrüche in der Schiffswand wenigstens ordentlich versiegeln.«
»Mehr als einen Schuss aus diesen Energiewaffen würde der Plasma-Schirm ohnehin nicht aushalten«, warf Mutawesi düster ein.
»Ich nehme an, dass es sich um Drohnen handelt«, meldete sich Ashley Briggs zu Wort. Der Ortungsoffizier der STERNENFAUST befand sich an seiner Konsole und blickte mit angestrengtem Gesicht auf die Anzeigen seines Displays. Hin und wieder tippte er mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf dem Touchscreen herum. »Ansonsten müssten die Insassen dieser Schiffe wahre Zwerge sein.«
»Es wäre ja auch nicht das erste Mal, dass wir auf vollautomatische Verteidigungssysteme der Toten Götter oder ihrer Hilfsvölker stoßen«, kommentierte Frost.
»Das ist wahr – und Form und Materialbeschaffenheit weisen Gemeinsamkeiten mit den Objekten auf, die uns im Heptagon-System begegneten. Nur die Größe weicht erheblich ab. Diese sind viel kleiner und wendiger. Aber mit Sicherheit können wir keine Parallelen annehmen, auch wenn die Materialbeschaffenheit das vermuten lässt. Außerdem scheinen sie über ein höheres Energielevel zu verfügen. Jedenfalls sind ihre Strahlenwaffen stärker als alles, was uns bisher in dieser Hinsicht begegnet ist!«
»Sonst noch irgendwelche Gemeinsamkeiten?«
»Leichte 5-D-Emission«, erklärte van Deyk. »Nichts, was uns beunruhigen müsste. Und außerdem auch in einem anderen Frequenzbereich als es bei unseren bisherigen Begegnungen mit Hinterlassenschaften der Erhabenen der Fall war.«
»Warum sollten nicht verschiedene Varianten der Tote-Götter-Technologie existiert haben?«, meldete sich nun Bruder William zu Wort. Der
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