Sternenfaust - 086 - Vermisst
diese Tätowierung bekannt vor, doch er konnte sich nicht erinnern, welchem Adelshaus sie zuzuordnen war. Ein Drache und ein Symbol für die Ziffer vier – ein hohes und großes Haus, und wahrscheinlich wies das Symbol darauf hin, dass es sich um den vierten Sohn dieses Adelshauses handelte. Aber er ließ sich seine Überlegungen nicht anmerken und tat so, als wüsste er nicht, mit wem er es zu tun hatte. Wer seine Kunden waren oder warum sie untertauchen wollten, ging ihn schließlich nichts an.
Rosku schob dem Mann jetzt den handtellergroßen runden Spielchip zu, den der durch seinen letzten Zug gerade von ihm gewonnen hatte.
»Freuen Sie sich nicht zu früh«, sagte er in normaler Lautstärke. »Das Ding habe ich schneller zurückgewonnen, als Ihnen lieb ist.« Kaum hörbar fügte er hinzu: »An der Unterseite des Chips befindet sich ein Code. Er öffnet Lagerfach 3178 am Raumhafen. Darin finden Sie alles, was Sie brauchen. Ihre Passage ist für heute Abend auf Ihren neuen Namen auf der DRACHENFLUG 244 gebucht. Viel Glück.«
»Danke«, murmelte der Mann, steckte den Chip ein und sagte laut: »Ich fürchte, Ihre Revanche muss warten. Meine Schicht fängt gleich an. Aber wir können uns morgen gern wieder zu einem Spiel treffen.«
»Ich werde da sein«, versprach Rosku Namak alias Marun Kelaar.
Sein Gegenüber stand auf und sah ihn offen an. »Ich möchte, dass Sie wissen, dass ich kein Verbrecher bin, falls Sie das denken.«
Rosku machte eine wegwerfende Geste. »Selbst wenn es so wäre, ginge mich das nichts an, und es würde mich auch nicht interessieren. Gute Reise.« Ohne ein weiteres Wort wandte der Mann sich ab und verließ das Begegnungszentrum. Rosku blieb noch eine Weile am Spieltisch sitzen und wartete auf einen neuen Mitspieler. Nachdem mehrere Minuten lang keiner gekommen war, verließ er ebenfalls das Etablissement und tauchte schnellstmöglich von der Bildfläche ab.
Ja, er hatte schon vielen J’ebeem eine neue Identität verschafft, mit der sie sich erfolgreich den Nachstellungen des Triumvirats und des Temuran entzogen hatten. Natürlich waren unter denen, die seine diesbezüglichen Dienste in Anspruch nahmen, auch schon diverse Adlige gewesen. Zu wem gehörte nur diese Art von Tätowierung … es ärgerte Namak, dass es ihm nicht einfallen wollte. – Doch dann fiel es ihm ein.
Und er wunderte sich, dass ausgerechnet der vierte Sohn des Hohen Hauses Haskano so unwiderruflich untertauchen wollte.
ENDE
Amnesie
von Sascha Vennemann und James Halske
Eigentlich dachte Valentina Duchamp ja, sie könnte nach den Ereignissen rund um Rudenko und seinem von den Genetics vereitelten Griff nach der absoluten Macht ihren Job bei ihm kündigen. Doch so einfach macht ihr Jurij R. Diaz trotz seiner Gefangenschaft in einer geheimen Station der GalAb das alles nicht. Und dann sind da noch andere, denen eine nähere Untersuchung rund um das PFS-Virus gar nicht so recht ist und denen eine
Amnesie
Rudenkos durchaus gelegen käme …
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