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Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes

Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes

Titel: Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Wie Sie vielleicht wissen, haben wir in den Solaren Welten vor Kurzem ein Diplomatisches Corps gegründet.« Er wollte noch etwas hinzufügen, doch in diesem Moment ertönte aus den in den Wänden angebrachten Lautsprechern ein tiefer Gong, der das Eintreffen eines Triumvirs ankündigte. Saizew begab sich mit Keshash zu den ihnen zugewiesenen Plätzen am Konferenztisch.
    Dass der Triumvir, der jetzt den Raum betrat, Dagis Rendoy war, bestätigte Saizews Vermutung, dass dieser Empfang einem besonderen Zweck diente. Und dass Rendoy sich dazu herabließ, sich mit den Botschaftern an denselben Tisch zu setzen, statt wie gewöhnlich auf dem Podest, das den drei Triumvirn vorbehalten war, unterstrich das noch. Sein Protokollführer nahm an einem Nebentisch Platz.
    »Meine verehrten Botschafter und Gesandten«, sagte Rendoy, »ich begrüße Sie zu diesem Empfang und danke Ihnen für Ihr Kommen. Wie Sie sich sicher schon gedacht haben, gibt es einen besonderen Anlass für dieses Treffen. Das Verhältnis unserer Völker zueinander ist immer noch von Ressentiments, Vorurteilen und Misstrauen geprägt. Doch dies ist eine Haltung, die wir uns nicht mehr länger leisten können. Durch die offenen Wurmlöcher und die damit verbundenen Möglichkeiten und auch Gefahren, die wir längst nicht alle kennen, bedarf es einer Allianz aller Völker in Cisalpha, die über den diesbezüglichen Status Quo hinausgeht. Ich wünsche, dass Sie alle Ihren Regierungen mitteilen, dass wir, das Triumvirat von Ebeem, diesbezügliche Verhandlungen mit Ihren aufnehmen wollen.«
    »Das ist ein überraschender Sinneswandel, Triumvir Rendoy«, stellte Frrashnorr fest, und sein Echsenkopf zuckte hektischer hin und her, als das für einen Starr ohnehin der Fall war, während seine Riechzunge im selben Takt vor und zurückschnellte. »In der Vergangenheit bedeuteten solche Vorstöße Ihrerseits immer, dass Sie einen verborgenen Trumpf besitzen, den Sie gegen uns bei der ersten sich bietenden Gelegenheit ausspielen wollen. Deshalb können und müssen wir alle davon ausgehen, dass es diesmal nicht anders ist. Sie haben irgendeinen Vorteil von Ihrem Vorschlag, der uns zum Nachteil gereichen wird.«
    »Wo er recht hat, hat er recht«, flüsterte Saizew so leise Keshash zu, der neben ihm saß, dass er sich sicher sein konnte, dass niemand außer dem Shisheni mit seinem ausgezeichneten Gehör ihn verstehen konnte.
    Keshash betrachtete Rendoy mit intensiver Aufmerksamkeit, als wollte er sich selbst die kleinste Geste des Mannes nicht entgehen lassen. »Diesmal, Botschafter Saizew«, sagte er leise zu seinem irdischen Kollegen, »irrt sich Frrashnorr.«
    Bevor Saizew fragen konnte, was Keshash damit gemeint hatte, antwortete Rendoy: »Sie haben vollkommen recht, Frrashnorr«, gab er freimütig zu. »Das war in der Vergangenheit so. Doch die Zeiten haben sich geändert, und Ebeem muss andere, bessere Wege beschreiten, wenn das Reich eine Zukunft haben will, die diese Bezeichnung auch verdient. Mir ist natürlich bewusst, dass Sie aufgrund Ihrer zugegeben teilweise schlechten Erfahrungen mit uns und unserer Haltung Ihren Völkern gegenüber keinen Grund haben, meinen Versicherungen zu glauben. Doch die Zukunft wird Ihnen beweisen, dass diese Dinge der Vergangenheit angehören. Aus diesem Grunde teile ich Ihnen auch offiziell mit, dass wir ein Schiff, die LICHT VON EBEEM unter dem Kommando von Flottenkommandant Kapior Shutram, als Aufklärer nach Transalpha geschickt haben. Was immer es an Erkenntnissen, Wissen und Technologie von dort mitbringt, werden wir mit Ihnen, unseren Verbündeten, teilen.«
    Ein erstauntes Raunen hob an, und Siron Talas in der Maske Rendoys verkniff sich ein zufriedenes Lächeln. Es hatte ihn einige Überredungskunst gekostet, Megon Barus und Sablon Gendos von der Notwendigkeit dieses Schrittes zu überzeugen. Schließlich hatte er ihre Zustimmung nur dadurch errungen, dass er ihnen dieses Manöver als eine raffinierte Täuschung verkauft hatte, mit der die anderen Völker in Sicherheit gewogen werden sollten, damit Ebeem und allem voran das Triumvirat daraus noch mehr Macht ziehen konnte.
    Talas hatte sich mit dem inzwischen zum Ersten Sprecher der Starr avancierten Schiffskommandanten Kaishuk auf der Expedition hin und wieder über Philosophie unterhalten und war von den Lehren des Starr-Philosophen Meister Shinor sehr beeindruckt gewesen. Kaishuk hatte ihm eine Kopie von Shinors Lehren gegeben, und Talas fand sie überaus hilfreich. In einem

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