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Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes

Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes

Titel: Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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    Ein lauter Krach, eine schwere Erschütterung.
    Das Rettungsshuttle war getroffen, der Antrieb augenblicklich ausgefallen. Es schlingerte und wurde aus dem Kurs geworfen. Kirana Hattis, die Navigatorin, versuchte sofort, die Rettungskapsel zu stabilisieren, denn sie stürzte jetzt wie ein Stein dem Boden des Planeten entgegen.
    Kommandant Siron Talas hörte die Meldung, mit der sie ruhig und äußerlich gefasst bekannt gab: »Die Steuerung ist blockiert! Ich kann den Kurs nicht mehr korrigieren!« Und gleich darauf nicht minder gefasst hinzufügte: »Zwölf Sekunden bis zum Aufprall!«, als sie erkannte, dass keine Rettung mehr möglich war, nachdem die Steuerung so komplett versagt hatte. Trotzdem versuchte sie immer noch, diese und den Antrieb irgendwie wieder zu aktivieren, um den unvermeidlichen Absturz zu verhindern.
    Vergeblich.
    Das Ende raste auf sie zu, und Siron Talas aus dem Hohen Haus Haskano lächelte zufrieden und beinahe glücklich.
    Ein weiterer Treffer fuhr in das Shuttle und riss die Pilotenkanzel vollständig weg, als wäre sie mit einem scharfen Messer abgetrennt worden. Das Shuttle wurde zur Seite geschleudert und wirbelte von der Wucht des Treffers in der Luft um seine eigene Achse. Siron, der die Kanzel gerade verlassen hatte, um mit den anderen Überlebenden das abstürzende Shuttle durch die Schleuse zu verlassen, dessen Schott jetzt ebenfalls blockiert war und sich nicht einmal mehr mit Handbetrieb öffnen ließ, wurde von der plötzlich auftretenden Zentrifugalkraft aus dem Wrack geschleudert. Es prallte ein Stück weit entfernt auf den Boden und verging in einer Glutwolke, als das Triebwerk brüllend explodierte.
    Die Druckwelle schleuderte Siron hoch in die Luft, ehe er am Scheitelpunkt seiner unfreiwilligen Flugbahn für den Bruchteil einer Sekunde bewegungslos verharrte und dann wie ein Stein dem felsigen Boden des Planeten immer schneller entgegenstürzte. Obwohl sein Verstand immer noch den Tod herbeisehnte, übernahm sein Überlebensinstinkt das Kommando über seine Reaktionen, und er schlug mit aller Kraft auf den Startknopf für die Antriebsdüsen seines Kampfanzuges, um die rettende Schubkraft zu aktivieren.
    Doch das Aggregat war wohl durch die Druckwelle der Explosion ebenfalls beschädigt worden, denn es sprang einfach nicht an. Schließlich stellte er seine Versuche ein und ergab sich dem Tod. Im Geiste vernahm er wieder Kirana Hattis’ Stimme, die ihm »Zwölf Sekunden bis zum Aufprall!« ankündigte und wusste, dass es nicht mehr so lange dauern würde.
    Doch bevor er auf dem Boden aufprallte, sprangen die Düsen seines Kampfanzuges endlich reichlich verspätet an, obwohl er sie nicht mehr zu aktivieren versucht hatte, und milderten den Sturz. Allerdings konnte er den Aufprall nicht vollends verhindern. So schlug er hart auf dem Boden auf und verlor augenblicklich das Bewusstsein.
     
    *
     
    Das Erwachen unzählige Stunden später war äußerst schmerzhaft und zeigte ihm nachdrücklich, dass er noch am Leben war, denn Tote fühlten keine Schmerzen mehr. Er hatte gehofft, dass dies endlich das Ende wäre. Doch zu seinem Pech wollte ihn der Tod immer noch nicht umarmen.
    Siron Talas erwartete halb, dass schon bald Dronte auftauchen würden, die diesen Planeten kolonisiert hatten und die gedroht hatten, ihn und seine Mannschaft der Neuen Ordnung einzuverleiben, wenn sie nicht sofort das System räumten und die Kolonisten in Frieden abziehen lassen würden. Doch hier und jetzt schienen sie ihn in Ruhe zu lassen. Sie gingen wohl davon aus, dass kein J’ebeem den Absturz des Rettungsshuttles überlebt hatte und kümmerten sich nicht um irgendwo herumliegende Leichen, für die sie seinen leblosen Körper wohl ebenfalls gehalten hatten. Falls sie ihn überhaupt entdeckt hatten. Nun, vielleicht war das ein Glück. Es war besser zu sterben als durch einen faustgroßen Schmarotzer seine Persönlichkeit zu verlieren.
    Sein erster Impuls war, dem kläglichen Rest, der von seinem Leben noch übrig blieb, endgültig ein Ende zu bereiten. Immerhin besaß er noch seine Handwaffe, und die funktionierte noch, wie er nach einer kurzen Prüfung feststellte. Aber dann kam er ins Grübeln, als er sich mühsam aufrappelte und dabei feststellte, dass er sich wie durch ein Wunder nicht einmal etwas gebrochen hatte. Zwar vermochte er kaum zu atmen, denn jeder Versuch eines Atemzugs sandte heftige Stiche in seinen Brustkorb, aber die wurden nach einer Weile schwächer, und er schloss daraus,

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