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Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Titel: Sternenfaust - 099 - Das Ziel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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hätten auf der Yacht allerdings bis zu 25 Mann, wenn man den Gemeinschaftsraum dementsprechend hergerichtet hätte. Wir können es also nicht genau abschätzen. Ebenso wie die Bewaffnung. Wir rechnen mit den standardmäßigen Nadlern und Thermostrahlern. Gauss-Gewehre sind bei einem so beengten Schiff eigentlich unwahrscheinlich – aber man kann ja nie wissen.«
    »Mit anderen Worten, es wird entweder ein Spaziergang oder die Hölle«, kommentierte Tsuyuma Yang und zückte seinen Nadler.
    »Mach dir nicht in den leichten Kampfanzug, Yang! Wenn du Angst hast, warum bist du nicht auf der SONNENWIND geblieben und pokerst mit dir selbst!« Krügers nasale Stimme klang genervt von der L-2 herüber. Der große und bullige Kanadier hasste solche kernigen Soldatensprüche wie die Pest.
    »Ruhe im Glied!« Gomez rief seine Truppe zur Räson. »Sobald wir anlegen und das Schott geöffnet haben – Ausschwärmen und Sichern. Yang, Jakobs – Sie gehen vor. Die anderen rücken in Zweierteams nach.«
    Keine zwei Minuten später legte die L-1 an. In den Laderaum einzudringen war kein Problem. Der kristalline Überzug, der typisch für Dronte-Einheiten war, hielt einer intensiven und konzentrierten Bearbeitung mit dem Thermostrahler auf die Dauer nicht stand. Auch die Verriegelung des Schotts ließ sich ohne Probleme knacken. Sergeant Gomez hatte die Verbindungsklammern des Schotts noch nicht ganz gelöst, als bereits Kampfeslärm in die L-1 drang.
    Mit einem ersten Blick in den linken Frachtraum verschaffte sich der Chef der Marines einen ersten Überblick über die Situation. Yang und Jacobs sicherten derweil den Raum und die anderen Marines schwärmten wie besprochen aus. Im Rahmen der bereits geöffneten Tür zum angrenzenden Frachtraum, an dem das Shuttle der STERNENFAUST angelegt hatte, standen zwei Gestalten in Kampfmontur und feuerten auf einen unbekannten Gegner. Das charakteristische Sirren von Nadlern lag in der Luft. Es roch nach Schweiß – und unglücklicherweise nach Blut.
    Solange Letzteres nicht von jemandem unserer Leute stammt, sollte mich das fast positiv stimmen , ging es Gomez durch den Kopf, der seinen Nadler eng am Körper hielt und weiter zu erfassen versuchte, wie der aktuelle Stand der Kampfhandlungen aussah.
    Einer der Marines in der Tür rannte jetzt in den Raum hinein und auf ihn zu. Sogleich rückte aus dem dahinter liegenden Raum ein Mann nach und übernahm den Posten an der Tür. Die Stirn des Marines unter seinem Helmvisier war voller feiner Schweißtröpfchen und sein gesamtes Gesicht glänzte vor Anstrengung. »Sergeant Gomez?«
    »Ja«, antwortete der. Er wusste, dass das leicht verspiegelte Helmvisier manchmal die Gesichtszüge verwischte und er nicht gleich darunter zu erkennen war. »Mit wem spreche ich?«
    »Ali Miller, Sir. Schön, Sie zu sehen. Wir könnten ein bisschen Verstärkung gebrauchen …«
    »Warum? Was ist geschehen?«, wollte Sergeant Gomez wissen. Je genauer er seine Leute davon in Kenntnis setzen konnte, was bereits geschehen war, desto sicherer würden sie agieren können.
    »Wir sind auf heftige Gegenwehr gestoßen, Sir«, antwortete Miller. »Sie haben uns wohl schon beim Anlegen gehört und sofort das Feuer eröffnet, als wir das Schott öffneten. Nur mit Mühe und Not konnten wir Stellung im Raum beziehen und uns verteidigen sowie die Verbindung zu ihrem Raum hier öffnen.«
    »Wie hoch sind die Verluste?«
    »Auf unserer Seite gab es bisher nur ein Opfer zu beklagen.«
    Jerry Gomez senkte den Kopf. »Das tut mir leid, Marine. Doch jetzt hätte ich gerne mit Sergeant Ragnarök Telford gesprochen. Er soll das Kommando übernehmen und meine Leute einweisen.«
    »Sir …« Marine Miller war sichtlich blass geworden. Die Tröpfchen auf seiner Stirn vergrößerten sich zu dicken Schweißperlen. »Das wird leider ein Problem.«
    Von der Tür aus bewegte sich ein weiterer der STERNENFAUST-Marines in den Raum hinein. Er trug einen Verletzen oder Toten auf den Schultern und begab sich direkt zum Schott zur Fähre. »Lester Ramirez, Sir!«, machte er Meldung. »Wir brauchen sofort medizinische Versorgung aus ihrem Shuttle. Der Rückweg zur L-1 der STERNENFAUST ist abgeschnitten, wir können nicht zurück, ohne direkt in die Schusslinie zu geraten.«
    Mit diesen Worten legte Ramirez den Versehrten Marine zu Boden.
    »Oh, mein Gott!«, entfuhr es Yang, als er einen Blick auf den Mann warf. Die linke Seite des Halses des verletzten Soldaten war eine einzige große Wunde. Blut

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