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Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Titel: Sternenfaust - 099 - Das Ziel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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aufgeregte Procedere der letzten Augenblicke der SONNENWIND einfach über sich ergehen. Wozu noch Befehle geben? , dachte sie sich. Dos überlebt keiner von uns. Die schießen uns zusammen und das war’s dann. Mit einem erleichternden Gefühl der Resignation nahm sie dieses Schicksal an und schloss die Augen, während die ersten Schüsse der Dronte auf der SONNENWIND einschlugen.
    Mit einem ohrenbetäubenden Krach durchschlugen die Gauss-Geschosse der Mensch-Dronte das Schiff, nur leicht abgebremst oder abgelenkt vom Plasmaschirm.
    »Drei Streifschüsse in Sektionen, die abgeriegelt werden konnten!«, meldete Smith von der Kommunikationsstation. »Ein Frachtraum ist ohne Atmosphäre, zehn Kabinen mit Verbindung zur Außenhülle wurden ebenfalls unbrauchbar. Ein Gauss-Munitionssilo hat es ebenfalls erwischt.«
    »Verluste?« Barus wagte kaum zu fragen.
    »Die Beta-Crew hatte eigentlich eine Freischicht, Sir. Eventuell waren Crewmen in den zerstörten Kabinen. Wir haben bis jetzt insgesamt zwölf Vermisste …«
    »Oh Gott!« Der Captain wurde blass.
    »Crewman Yannis hielt sich laut Protokoll im besagten Frachtraum auf, als das Projektil die Außenhülle streifte und der Raum abgeriegelt wurde«, fuhr Lieutenant Smith fort. »Von der Krankenstation werden Knochenbrüche und Schnittwunden gemeldet.«
    »Was ist mit den Gauss-Kanonen, Davidson?« Barus warf einen Blick auf seine Erste Offizierin. Sie verhielt sich ziemlich still, was ihm in der momentanen Hektik auf der Brücke gar nicht aufgefallen war.
    Mit totenbleichem Gesicht und geschlossenen Augen hielt sie sich krampfhaft an den Armlehnen ihres Schalensessels fest. Sie hatte wohl abgeschaltet, um dem bevorstehenden Grauen auf ihre Art zu entkommen.
    Barus konnte das verstehen. Noch nie hatten er oder sein Schiff sich in einer solch aussichtlosen Lage befunden.
    »Gauss 1 bis 10 feuern nach eigenem Ermessen, Sir. Bis jetzt nur leichte Schäden an den Schiffen des Gegners. Deren Schilde halten und bis jetzt haben wir nur ein Schiff manövrierunfähig geschossen. Lieutenant Kingston von Gauss-5 hatte wohl einen Glücktreffer in der Antriebssektion eines unsere Freunde, dessen Schild gerade günstig für uns ausgerichtet war.«
    »Ansonsten haben wir Glück, dass wir es hauptsächlich mit etwas behäbigen Einheiten zu tun haben«, ergänzte Ruderoffizier Giancarlo Bruno. »Noch kann ich dem Feuer einigermaßen gut ausweichen, weil sich die alten Leichten Kreuzer der Solaren Welten jeweils neu ausrichten müssen, um ihre Breitseiten abfeuern zu können. Die Schilde halten gegen das Ionenstrahlenfeuer des einen J’ebeem-Schiffs unter unseren Feinden erst einmal stand.«
    »Was ist mit dem Jäger? Ist der schon draußen?« Bei den letzten Worten war Commander Reena McKee aus ihrer Erstarrung erwacht und hatte wohl ein wenig Morgenluft gewittert. Dass sie die erste Beschusswelle überlebt hatte, hatte sie wohl über alle Maßen überrascht und ihr zu neuer Kraft verholfen.
    »Pilot Erroll Alkabani ist bereits seit fünf Minuten unterwegs und versucht, die Schwachstellen der Schilde zu finden«, entgegnete Smith. »Die Schiffe lassen ihn halbwegs in Ruhe, konzentrieren ihr Feuer weiterhin auf uns.«
    »Moment mal!« Waffenoffizier Webber J. Davidson runzelte angestrengt die Stirn und betrachtete die taktische Anzeige auf seiner Konsole. »Ich verstehe da etwas nicht. Wie wird dieser Angriff überhaupt koordiniert? Ich meine, die schießen von allen Seiten auf uns. Das ist gut, wenn sie uns treffen, aber schlecht, wenn sie das nicht tun. Dann sausen die Gauss-Geschosse zu Tausenden an uns vorbei und auf die eigenen Einheiten zu. Ich glaube nicht, dass die Dronte auf Friendly Fire stehen!«
    »Ich registriere keinen Funkverkehr zwischen den Schiffen«, checkte Lieutenant Smith die Kommunikation. »Aber alle Schiffe erhalten permanent eine Verbindung zum Schiff des Herrn aufrecht!«
    »Dann müssen sie von dort aus koordiniert werden!«, meinte Davidson. »Captain, wenn wir die Yacht des Herrn knacken können, dann …«
    »… haben wir eine Chance!«, verstand Chip Barus. Im nächsten Moment wusste er, was zu tun war. Er hämmerte auf seine Konsole ein und aktivierte das Interkom. »Captain an Sergeant Jerry Gomez!«
    »Hier Gomez, Sir!«, meldete sich der Chef der sich an Bord der SONNENWIND befindlichen Marines. »Was können wir für Sie tun?«
    »Sammeln Sie Ihre Männer, Sergeant und gehen Sie an Bord der Shuttles. Die Piloten sind schon auf dem Weg. Ihr Auftrag

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