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Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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den Äther.
     
    *
     
    Wooosh …
    Die rot glühenden Positionslampen eines Jägers der STERNENFAUST III warfen ihr Licht durch die Fenster im Offizierscasino auf Deck F, einem der Freizeiträume an Bord des Schiffes. Zahlreiche Crewmitglieder hatten sich hier versammelt, um dem just im Moment zu Ende gehenden Manöver der Jägerstaffel zuzusehen. Darunter auch, wie Kommunikationsoffizier Max Brooks freudig erkannte, die Navigatorin Joelle Sobritzky. Sie stand allein am rechten Seitenfenster und blickte hinaus. Was um sie herum geschah, schien die dreißigjährige Britin mit dem vornehm blassen Teint und dem kastanienbraunen, halblangen Haar gar nicht wahrzunehmen.
    Versuch’s einfach, dachte Max und erinnerte sich an Jake Austens Ratschläge. Was anderes als »Nein« kann sie nicht sagen. Er atmete tief ein und trat zu ihr.
    »Ganz schön waghalsig, was die da machen«, sagte er und nickte in Richtung der Jäger, die draußen ihre Landeschleifen drehten. Joelle schwieg, reagierte aber auch nicht abweisend. Sah er da nicht sogar ein Lächeln über diesen entzückend geschwungenen Mund huschen?
    »Ich habe mich ein wenig über die Geschichte der STERNENFAUST-Schiffe informiert, bevor ich an Bord ging«, fuhr er hoffnungsvoll fort. »Und John Santos war wohl immer schon für die ein oder andere nicht gerade dem Lehrbuch entsprechende Aktion gut.«
    Joelle seufzte wohlig. Ihr Kopf schmiegte sich an die Wand des Casinos, gleich am Rahmen des Fensters. Als gefalle es ihr, Max zuzuhören.
    Brooks smalltalkte nun um sein Leben. »Er hat schon auf den letzten beiden Schiffen dieses Namens gedient, wussten Sie das? Und immer unter Captain Frost.«
    Keine Reaktion.
    »Was halten Sie eigentlich von der?«, fragte er, verzweifelt nach neuen Gesprächsthemen suchend, und sah Joelle an. »Ich finde sie recht tough, wenn ich ehrlich sein soll. Aber das bringt diese Position vermutlich ohnehin mit sich.«
    Abermals reagierte die Navigatorin nicht.
    Ach, was soll’s. Die Gelegenheit ist so gut wie jede andere. Also los, alles oder nichts.
    »Sagen Sie«, begann Max und spürte mit einem Mal, dass sein Mund trocken wurde. Seine Hände waren feucht. »Ich … ich wollte Sie schon lange mal fragen, ob Sie nicht einen Kaffee trinken wollen. Mit … mit mir, vielleicht?«
    Endlich drehte sie sich zu ihm um. Ihre grünen Augen leuchteten freudig, auf ihren weichen Lippen lag ein aufrichtiges, echt wirkendes Lächeln. Max’ Herz setzte einen Schlag aus. Mit ihren schlanken, feingliedrigen Händen griff die schönste aller Navigatorinnen unter ihr angenehm duftendes, schulterlanges Haar, warf es in den Nacken – und zog sich zwei Kopfhörerstöpsel aus den Ohren.
    »Oh, hallo Max«, sagte sie überrascht. »Ich hatte Sie gar nicht bemerkt, verzeihen Sie. Der neue Bekker als Hörbuch, wissen Sie? Es stimmt schon, was sie in der Werbung versprechen: So spannend, dass man die Welt um sich vergisst.« Sie steckte die Kopfhörer in die Tasche ihrer Uniformhose und wandte sich zum Gehen. »Jetzt muss ich aber dringend los, meine Schicht fängt gleich an. Wir sehen uns sicher später auf der Brücke.«
    Sie winkte ihm zu, als sie den Raum verließ.
    »Na klar«, seufzte Max leise, nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte. »Wo auch sonst.«
     
    *
     
    Wooosh …
    Die harte Faust des Marines traf Jägerpilot Marvin Tyree am Kinn. Hart. Sein Kopf kippte nach hinten weg und für einen Moment wurde dem sechsundzwanzigjährigen Texaner mit den Sommersprossen und den semmelblonden Locken schwarz vor Augen.
    »Das war für deine Einstellung«, knurrte der Marine, dann traf ein weiterer Schlag Marvins Magengegend. »Und der ist auf Vorrat.«
    Marvin hatte kaum noch Luft in den Lungen. Er sackte auf die Knie, hielt sich den Bauch und versuchte, die Welt vor seinen Augen davon zu überzeugen, endlich wieder stehen zu bleiben. Er sah uniformierte Beine und über das Rauschen in seinen Ohren hörte er das anfeuernde Jubeln der übrigen Marines – und auch der Piloten um ihn herum.
    Nein, dachte sich Tyree, es war keine gute Idee gewesen, mit diesem Juan de Pento, Private der Marines an Bord der STERNENFAUST III einen Streit anzufangen.
    Doch was war Marvin anderes übrig geblieben? De Pento hatte ihn beleidigt, hatte die gesamte Jägerstaffel beleidigt, deren Alphateam gerade wieder im Schiff angekommen war, nachdem Commander Santos sie durch ein weiteres Manöver gescheucht hatte. Der Spanier hatte sich über sie lustig gemacht und ihre

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