Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)
über Ihrem. Und es würde mich wirklich, wirklich freuen, wenn Sie das endlich …«
Eine laute Alarmsirene unterbrach den Admiral. Noch bevor er und Dana reagieren konnten, ertönte schon mal Khaleds Stimme über den Bordfunk. »Roter Alarm, alle Mann auf ihre Posten! Admiral Taglieri und Captain Frost bitte sofort auf die Brücke.«
*
Als Dana Frost in Begleitung des Admirals die Brücke betrat, herrschte dort eine angespannte Stimmung. Al Khaled stand neben Joelle Sobritzkys Navigatorplatz und sah zu der sitzenden Offizierin hinunter, Jake Austen war über seine Konsole gebeugt und schien fieberhaft Daten auszuwerten. Was war hier geschehen?
»Ausfall des HD-Antriebs«, rief Austen, als er sie eintreten sah, über die noch immer lärmende Alarmsirene hinweg. »Wir sind wieder im Einsteinraum, Sir. Darstellung folgt umgehend.«
Dana verkniff sich die Frage, die ihr auf der Zunge lag. Sie wollte sich erst ein Bild der Lage machen, bevor sie einschritt. Und eine schematische Darstellung, wie sie der Lieutenant Commander von Wega IV in Aussicht stellte, dürfte ihr da eine geeignete erste Anlauf stelle sein.
Wie der Admiral nahm auch Frost ihren Platz in der hinteren Mitte der Zentrale ein – und sofort leuchtete der drei mal vier Meter messende Frontschirm auf. Eine 3-D-Darstellung des Schiffes erschien, von den holografischen Emittern des Bildschirms in die Zentrale hineinprojiziert. Es handelte sich um eine Art Querschnitt der STERNENFAUST III, ähnlich einer Risszeichnung. Mehrere Sektoren waren mit roten Linien markiert.
Seltsamerweise war das nicht der Maschinenraum, in dem sich der Wandler befand. Es war die Brücke, genauer gesagt, der Steuerstand von Joelle Sobritzky, der rot aufleuchtete.
Dana war verblüfft. Warum nicht der Wandler, der unbekannteste Teil des Schiffes?
Der Materiewandler war das Herzstück des neuartigen Antriebs der STERNENFAUST. Er konnte aus einer ausreichenden Menge von beliebiger Materie die Energie erzeugen, die das Schiff benötigte. Derartige Geräte waren eine recht neue Errungenschaft des Star Corps und es gab nur ein Schiff, dass ihn bereits an Bord hatte: die STERNENFAUST III. Dass sie aber fehlerfrei funktionierten, hatte zum Beispiel die Vesta-Station bewiesen: Immerhin war die gesamte STERNENFAUST III aufgrund der Arbeit von Materiewandlern gebaut worden, mit deren Hilfe die nötigen Schiffsmaterialien repliziert worden waren.
Auch die neumodischen Nahrungsmittelreplikatoren, über welche im Star Corps bisher nur die STERNENFAUST verfügte, basierten auf dieser Wandlertechnologie.
Doch dass es jetzt nicht der Wandler war, der nicht funktionierte, sondern etwas an der Steuerung versagt haben sollte, schien ihr seltsam.
»Bericht, I.O. Mit was für einem Schaden haben wir es zu tun?«
»Eine Kettenreaktion, Ma’am. Wir fielen aus dem HD-Raum, weil sich der Wandler abschaltete. Ein Fehler in der Steuerung«, antwortete Shamar al Khaled prompt und trat zu seinem Captain. Er sah ratlos aus, als habe auch er noch keine Erklärung für dieses unvorhergesehene Ereignis. »Die Ursachenforschung ist noch nicht abgeschlossen.«
»Nun, ich bin sicher, dass uns Miss Sobritzky da Auskunft geben kann«, warf Vincent Taglieri ein und wies auf die rechts vor ihm sitzende Navigatorin. Seine Stimme klang ungehalten. »Der Lieutenant wird einen Fehler bei der Bedienung des Antriebs gemacht haben, so einfach ist das. Denn dass die Technik funktioniert, hat sie auf Vesta wiederholt unter Beweis gestellt. Menschliches Versagen halte ich da für wesentlich wahrscheinlicher als technische Mängel. – Austen? Stellen Sie endlich mal diese lästige Sirene ab, man versteht ja sein eigenes Wort nicht!«
»Jawohl Sir«, meldete Jake Austen, der sich hinter ihnen auf der höher gelegenen Brückensektion befand. Es wurde stiller in der Zentrale und Dana fühlte, wie sie sich entspannte.
»Meldung vom Maschinendeck. Der HD-Antrieb hat sich wirklich von selbst ausgeschaltet. Wir schweben antriebslos im All.«
Sofort ergriff Sobritzky das Wort. »Captain«, rief sie, ohne von ihren Konsolen aufzuschauen. »Der Computer hat unsere Standortbestimmung abgeschlossen. Wir sind zwar wieder in den Einsteinraum eingetreten, sind aber nicht da, wo wir laut Kurs und den Berechnungen des Computers sein sollten!«
»Ich sagte doch, das ist unmöglich!«, sagte Taglieri schroff und verließ seinen Platz. Mit schnellen Schritten trat er zu der jungen Navigatorin. »Lassen Sie mich mal
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