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Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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ließ Dana umgehend aus dem Sessel hochschnellen. »Aye, Sir!«
    »Captain Frost, Sie haben eben nicht nur den teuersten Flottenneubau der Menschheitsgeschichte zu Bruch geflogen, nein, Sie haben auch noch eine Elitebesatzung von 545 Männern und Frauen in den Tod geschickt.«
    »Sir, ich …«, hob Dana Frost an, doch der Admiral wischte befehlsgewohnt ihre mögliche Erwiderung weg, bevor sie sie aussprechen konnte.
    »Ich räume ein, Captain, das ist eine einmalige Leistung in der Geschichte des Star Corps, doch Sie sollten sich nichts darauf einbilden.« Der Sarkasmus in der Stimme des Admiral war nicht zu überhören. »Captain, ich erwarte Sie in einer Stunde zur Besprechung im Strategieraum vier.«
    »Aye, Sir«, bestätigte Dana Frost den Befehl und salutierte.
    Der Admiral ließ seine Blicke über die 3 Männer und 2 Frauen wandern, die sich außer Dana Frost noch in der Zentrale des Flighttrainers befanden. Jeder von ihnen schien sich am liebsten in irgendeine Ecke verkriechen zu wollen.
    »Die restlichen Offiziere melden sich zur Bewertung dieses Trainingsdurchlaufs um 1500 im Besprechungsraum eins. Das war’s, meine Damen und Herren von der STERNENFAUST.«
    »Aye, Sir!«, kam es müde aus fünf Kehlen und als sich das Schott hinter dem Admiral und frisch ernannten Kommandanten der STERNENFAUST III schloss, herrschte noch eine Zeit lang Schweigen unter den versammelten Offizieren.
    Dana Frost fand schließlich als erste ihre Sprache wieder.
    »Nun, nehmen wir es einmal positiv. Wie der Admiral gesagt hat, wir haben etwas vollbracht, was ohne Beispiel ist.« Ein harter Zug hatte sich um Frosts Mundwinkel eingegraben.
    Niemand in der Zentrale konnte über den müden Scherz lächeln.
    »Ladies und Gentlemen, machen Sie sich keine Sorgen um Ihre Berufung auf die STERNENFAUST III. Ich bin die einzige, die Konsequenzen zu befürchten hat. Ich bin allein dafür verantwortlich, was bei diesem Trainingslauf passiert ist.« Sie schaute in die Runde.
    Die fünf Offiziere sahen blicklos zurück. Einzig Shamar al Khaled am Waffenleitstand schüttelte langsam den Kopf.
    »Nein, Captain. Sie trifft keine Schuld. Das war eine No-Win-Situation, das ist eindeutig. Aus diesem Schlamassel wäre niemand herausgekommen. Das wurde nur programmiert, um Ihren – um unseren – Charakter zu prüfen, Ma’am.«
    Dana Frosts Blick wanderte von al Khaled zu Sobritzky am Steuerstand, dann zu dem dunklen Lieutenant Max Brooks, der für die Kommunikation verantwortlich war und den anderen zwei Offizieren, die sich in der Zentrale befanden, Jenny Black Fox und David Alyawarry, dem neuen Waffenoffizier. Sie alle drückten mit einem erschöpften Nicken ihre Zustimmung zu al Khaleds Einschätzung der Lage aus.
    »Eine durchaus nachzuvollziehende Einschätzung, Commander al Khaled. Vielen Dank. Aber wie ich den Admiral kenne, wird er mir in der Besprechung mindestens zwei Möglichkeiten aufzeigen, wie man die STERNENFAUST hätte retten können – so wie es sich für die Simulationen ja eigentlich auch gehört. Wir haben sie nur nicht erkannt. Keiner von uns«, fügte sie ironisch hinzu. »Ich sollte den Dingen ins Auge sehen – besonders ich als Captain habe bei dieser Prüfung versagt.«
    Jetzt, da sie es ausgesprochen hatte, trafen Dana Frost ihre eigenen Worte wie Hammerschläge. Versagen war etwas, was sie eigentlich für sich selbst ausgeschlossen hatte. Nun, sie würde viel Zeit haben, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass das Schiff mit dem Namen STERNENFAUST in Zukunft ohne Captain Dana Frost das All erforschen würde.
    »Gehen wir, uns erwarten noch ein paar unangenehme Stunden.«
    Einer nach dem anderen schlichen die sechs Offiziere aus dem Flighttrainer, der eine exakte Nachbildung der STERNENFAUST-III-Zentrale war. Das Schott schloss sich zischend hinter ihnen und sie standen auf der Plattform des Flighttrainers. Von außen war es ein unansehnlicher Kubus von 30 Meter Kantenlänge, der in einer großen Halle auf Antigravfeldern schwebte. Dicke Kabelstränge verbanden ihn mit dem Kontrollzentrum, wo die realitätsidentischen Szenarien entwickelt wurden, auf die die Besatzung reagieren musste. Dana Frost sah noch einmal zurück. Sie musste zugeben: War man erst einmal in der Zentrale und im Trainingsdurchlauf, dann war es sehr schwer, im Hinterkopf zu behalten, dass alles nur eine Fiktion war.
    Joelle Sobritzky, die Navigatorin drückte den Knopf für den Steg, der daraufhin von der Galerie an der Wand der Halle ausfuhr und am

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