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Sternenfaust - 113 - Abgrund des Geistes

Sternenfaust - 113 - Abgrund des Geistes

Titel: Sternenfaust - 113 - Abgrund des Geistes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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oder klang der Commander der Jägerstaffel zufrieden? So, als bestätigte Emma nur seine Vorurteile?
    »Nein, Sir«, antwortete Emma ihrem vorgesetzten Offizier und bemühte sich, den nächsten Fluch, der ihr schon auf der Zunge lag, zu unterdrücken. »Ich hab nur vor mich hingemurmelt.« Und beinahe den Jäger gecrasht, aber das wissen Sie ja sicher schon. Sie beobachten mich zweifellos nicht ohne Grund, oder?
    »Verstanden.« Ein Knarzen im Äther, dann war die Verbindung wieder unterbrochen. Emma schüttelte den Kopf. Wie lange sollte das eigentlich noch so weitergehen? Immer, wenn sie sich darum bemühte, wieder fliegen zu dürfen, legten sie ihr derartige Steine in den Weg. Mal reichte Dr. Tregarde sein medizinisches Veto ein, mal entschied Commander al Khaled, den Flugsimulator, der sich an Bord der STERNENFAUST III befand, »zufällig« für eine Weile vom Netz zu nehmen – und dann gab es Tage wie diesen. Tage, an denen Santos höchstpersönlich erschien, um Emma bei ihren Simulatorübungen zu verunsichern.
    Oder zu »beobachten«, wie er es vermutlich ausdrücken würde. Soweit es Emma betraf, nahmen sich die beiden Begriffe aber nichts. Ihre Bedeutung war gleich, zumindest in ihrer, Emmas Situation.
    Die junge Hawaiianerin hätte ihren rechten Arm gegeben, um wieder fliegen zu dürfen. Sie war Pilotin, verdammt. Das war nicht weniger als ihr Leben! Sie hätte getan, was immer von ihr verlangt worden wäre, nur um wieder Einsätze übernehmen zu können – und zwar im Cockpit eines richtigen Jägers, nicht in dieser Attrappe hier! Was wollten sie denn noch von ihr? Hatte sie sich nicht willentlich allen Untersuchungen unterzogen? Hatte sie nicht alles geschluckt und abgenickt, was Tregarde und sein medizinisches Team ihr präsentiert hatten? Und mit welchem Ergebnis?
    Tregarde: Wir sind uns noch nicht hundertprozentig sicher.
    Kremer: Die Ergebnisse der ersten Langzeitstudie stehen noch aus.
    Bla bla bla.
    Und dann der Todesstoß, ausgesprochen von Admiral Taglieri, als dieser die Krankenstation besucht und nicht gewusst hatte, dass Emma ihn hören konnte: Solange diese Frau unter ihren absonderlichen Symptomen leidet, kommt sie mir nicht ans Steuer, ist das klar, Doktor?
    »Absonderliche Symptome.« Absonderlich war ein starkes Wort, fand Emma. So, wie der Admiral es verwendet hatte, hatte es sich fast wie »abnormal« angehört. Wie ein verzweifeltes »Lasst den Freak bloß nicht in die Nähe meiner schönen Schiffchen!«
    Dabei hatte sie sich doch nichts zu Schulden kommen lassen. Was konnte Emma schon dafür, dass sie unter diesen quälenden Kopfschmerzschüben litt? Natürlich nichts. Tregarde zufolge waren die Schmerzen das Resultat eines Überschusses an Botenstoffen im Gehirn, den der Doktor nun mit medikamentöser Hilfe zu unterdrücken versuchte. Und sie waren ihm zufolge Anzeichen von etwas, das Emma nicht glauben, nein: nicht wahrhaben wollte. Einem Hang zur Telepathie. Einer natürlichen Neigung zum Gedankenlesen.
    Emma Kalani war nicht dumm. Sie erkannte Probleme, wenn sie sich ihr stellten, und wusste, wie sie nach Lösungen suchen konnte. Doch dieses überstieg ihren Erfahrungshorizont bei weitem. Aber bitte, wenn es dem Zweck diente, die über sie gehängte Flugsperre endlich aufzuheben, hörte sie auf die Theorien der Ärzte und sagte artig Ja und Amen. Selbst wenn sie das ins Brüderkrankenhaus auf Sirius III brachte.
    Nur änderte sich dadurch nichts.
    Eine abrupte Bewegung des Steuerknüppels riss die Pilotin aus ihren Gedanken. Als sie auf die Konsolen vor sich blickte, bemerkte sie, wie ihr Jäger allmählich zu trudeln begann. Der Höhenmesser spielte förmlich verrückt und durch die Pseudo-Frontscheibe des Simulatorgefährts sah sie, wie die Sterne mit zunehmender Schnelligkeit an ihr vorüberzischten.
    »Was zum …« Krampfhaft versuchte sie, die Kontrolle über das Gefährt zurück zu gewinnen, doch der Jäger bockte nun wie ein störrisches Reittier. »Hey, dreht da jemand an den Programmeinstellungen?«
    Wie erwartet, knackste es sofort im Lautsprecher und Santos’ Stimme erklang erneut. »Ich habe mir erlaubt, die Umstände Ihrer Übung ein wenig … realistischer zu gestalten, Lieutenant Kalani. Was Sie gerade erleben, entspricht den Folgen einer Ihrer Kopfschmerzattacken.«
    »Sie haben was ? Wie kommen Sie dazu …« Nur mühsam gelang es Emma, sich zu beherrschen. Beinahe hätte sie einen vorgesetzten Offizier angeschrien, so wütend war sie. Doch John Santos war im

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