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Sternenfaust - 113 - Abgrund des Geistes

Sternenfaust - 113 - Abgrund des Geistes

Titel: Sternenfaust - 113 - Abgrund des Geistes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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der gegenüberliegenden Kraterseite.«
    McAllister nickte. »Ja, denn es gehört genau genommen zur Brüderschule und nicht zum Kloster selbst. Das kann mitunter lästig sein. Insbesondere, da man für den Transport zwischen dem Kloster und uns noch kleine Gleiter benutzen muss. Aber ich garantiere Ihnen, dass die Vorteile überwiegen. Unser Haus liegt so abgeschieden, dass der Aufenthalt hier gleich einer Kur nahe kommt – Ruhe und Frieden en masse! Wollen wir?«
    Die zwei Krankenhausangestellten setzten sich in Bewegung, und Emma folgte ihnen. Je näher sie dem Zimmer kamen, das McAllister für sie vorbereitet hatte, desto mehr wandte sich ihre Unterhaltung dem Grund für Emmas Anwesenheit zu. »Ich muss gestehen«, sagte der Mediziner, »dass ich Ihren Fall äußerst faszinierend finde – wenn Sie mir meine fachliche Begeisterung verzeihen. Die Telepathie ist ein Gebiet, das insbesondere in Zusammenhang mit Menschen als potenziell talentierten Kandidaten noch nie wirklich erforscht wurde. Ich habe zwar gehört, dass Far Horizon an einem entsprechenden Wirkstoff arbeiten soll, aber Sie wissen vermutlich selbst, wie viel man auf derartige Gerüch…«
    »Ich weiß zumindest, dass Tregarde und Dr. Kremer recht wenig von diesem Konzern und seinen Errungenschaften halten«, sagte Kalani, und für einen kurzen Moment fragte sich der Chefarzt, ob sie ihm absichtlich ins Wort gefallen war. Bereitete ihr dieses Thema etwa Unbehagen?
    »Na, wie dem auch sei«, unterbrach er das kurze Schweigen, das ihren Worten gefolgt war. »Wir werden zusehen, dass wir hier unsere eigenen Schritte machen und das Thema in der Praxis erforschen. Nicht wahr?«
    McAllister lächelte der jungen Pilotin des Star Corps aufmunternd zu, konnte sich des Gefühls aber nicht erwehren, dass ihr strahlender Blick und ihr festes Nicken wenig mehr als einstudierte Routine waren.
     
    *
     
    Für einen kurzen Moment war es Emma, als wolle Frida Gudmundsdottir sie gar nicht mehr loslassen.
    Sie spürte etwas Feuchtes an ihrem Ohr, während die Novizin des Christophorer-Ordens sie fest umklammert hielt. »Ich weiß«, flüsterte Emma sanft, strich ihr über den Rücken und musste selbst mit den Tränen kämpfen. Zwar hatte sie Mauritio Abbo, den kürzlich bei den dramatischen Zwischenfällen auf Vesta ums Leben gekommenen Klosterschüler, nicht annähernd so lange gekannt, wie es Frida getan hatte, doch war der aufgeweckte junge Mönch auch ihr schnell ans Herz gewachsen. Sein Verlust schmerzte sehr – auch, weil Abbo Emmas telepathische Gabe geteilt hatte und ihr daher ein verständnisvoller und kompetenter Gesprächspartner gewesen war.
    Schließlich löste sich Frida von ihr und trat einen Schritt zurück. Ihre von natürlicher Blässe geprägten Wangen waren feucht und ihre tiefblauen Augen schimmerten noch vor Tränen, doch sie strahlte übers ganze Gesicht und Emma spürte, dass sie sich aufrichtig freute, sie zu sehen.
    »Es ist gut, dass du hier bist«, sagte Frida, wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht und strich diesen dann an ihrer schlichten Ordenskutte trocken. »Gut für mich. Darf ich das sagen?«
    Emma lächelte. »Klar darfst du das. Und ich bin auch glücklich, dich wiederzusehen. Wer hätte gedacht, dass ich dich so schnell schon auf Sirius III besuchen komme? Kleine Welt, nicht wahr?«
    Frida griff nach der Hand der Freundin und drückte sie fest. Sie wirkte, als klammere sie sich nur zu gerne an den Themenwechsel, den Emma angeregt hatte. »Wenn sie es ist, dann bin ich ihr dafür dankbar. Ich kann nicht bleiben – Meister William erwartet mich im Kloster, und ich muss mich sputen, wenn ich den nächsten Gleiter noch bekommen will. Aber ich komme wieder, und dann …«
    Es klopfte, und die Tür des Krankenhauszimmers öffnete sich, Theodore McAllister betrat den Raum. Er lächelte, als er die Novizin sah. »Meinen tiefsten Respekt, Miss Kalani. Nicht eine Stunde hier, und schon Besuch? Na, wenn Sie bei Ihrer Genesung ein ähnliches Tempo wie bei Ihrer Akklimatisierung vorlegen, sitzen Sie übermorgen schon wieder in Ihrem Jäger.«
    »Frida ist eine Freundin«, erklärte Emma. »Wir haben uns auf der STERNENFAUST kennengelernt.«
    »Ja, so sind sie, die Raumfahrer. In jedem Hafen kennen sie eine andere …« Der Chefarzt schüttelte in gespielter Missachtung den Kopf und schritt zu den medizinischen Geräten, die neben Emmas Bett am hinteren Ende des kleinen Zimmers standen. Mit gezielten Handgriffen justierte er die

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