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Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Titel: Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Mythen manchmal im eigenen Kern ersticken.«
    »Ja, Mutter!«
    Sie starrten sich mit ihren roten Augen eine Weile an, als ein Funkspruch durch den Saal dröhnte, in noch schlechterer Klangqualität als jener der Menschen.
    »Große Karema! Wir fangen einen weiteren Funkspruch auf. Da gibt es jemanden, der Euch unbedingt sprechen möchte.«
    »Wir hören!«, sagte die Karema.
    Gendar spitzte seine Ohren, um jedes Wort zu verstehen.
    »Hier spricht der Captain der STARLIGHT!«
    Gendar durchfuhr es heiß. Soeben hatte er noch … War das ein Zeichen gewesen? Und hatte sich die Blüte der Farkar nicht viel zu schnell geschlossen? Seine Gedanken wurden unterbrochen.
    »Mein Name ist Rudy Ritters – und ich möchte Ihnen ein Angebot unterbreiten.«
    »Übernimm!«, befahl seine Mutter und reichte Gendar ein faustgroßes Mikrofon.
    In perfektem Solar antwortete Gendar: »Hier spricht Gendar Maras, Padoora, Wahrer der Mythen und ab sofort Ihr Ansprechpartner – und Entscheider!« Die letzte Behauptung fügte Gendar mit Genuss hinzu, und als er sah, wie seine Mutter das Gesicht verzog, wusste er, dass diese Strafe angenommen worden war. »Was bieten Sie uns an?«
    »Wir lassen Sie leben!«
    »Wie darf ich das verstehen?«
    »Wir lassen Sie und Ihre Artgenossen leben!«
    »Ich begreife noch immer nicht!«
    »Wir sehen davon ab, Ihren Planeten zu zerstören!«
    Gendar brach der Schweiß aus. Dieses Gespräch wirkte eindeutig surreal. Was wollte diese Frau, diese Rudy Ritters? Sie war die Anführerin der Rebellen – zumindest behauptete das die STERNENFAUST in ihren Funksprüchen –, eine Information, die er (gab es Zufälle? Nein!) erst vor wenigen Minuten bekommen hatte.
    »Warum wollen Sie unseren Planeten zerstören?«
    Die Frau lachte, und aus den einfachen Lautsprechern klang es, als belle ein Raubtier. »Das wollen wir nicht, aber wir müssen es, wenn Sie uns nicht innerhalb der nächsten Stunden wichtige Information geben!«
    Gendar sah verwirrt zu seiner Mutter hoch. Diese saß auf dem Thron, das Gesicht mürrisch verzogen. Für einen Moment war Gendar gewillt, die Verantwortung, welche er sich genommen hatte, wieder abzugeben. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, sich selbst zum Entscheider gemacht zu haben.
    Die Königin schien zu ahnen, was in ihm vorging. Ihr Mund war ein harter Strich. Sie schüttelte langsam den Kopf und schwieg.
    Gendar begriff auch so. Sie warf den Fehdehandschuh zurück. Er wollte die Verantwortung? Dann, bei den Göttern, sollte er sie auch haben! Das hier war ab sofort seine Angelegenheit.
    »Um noch einmal zu wiederholen, denn ich möchte Sie auf keinen Fall missverstehen«, sagte er. »Sie drohen den Dondari mit Vernichtung, wenn wir nicht innerhalb der nächsten Stunden – ich vermute, Sie meinen Ihre Standard-Stunden? – eine Information preisgeben, die Sie unbedingt haben wollen. Warum drohen Sie uns erst und fragen danach?«
    »Weil ich weiß, dass Sie sonst nicht dazu bereit wären.«
    »Fragen Sie, Miss Ritters.«
    »Wo finden wir das Zentrum, den Lebensnerv der Basiru-Aluun?«
     
    *
     
    »Schön, dich zu sehen«, begrüßte Vincent Taglieri Savanna Dionga. Er meinte, was er sagte, obwohl er stinksauer war. Nachdem man Savanna die MERCHANT unter dem Hintern weggeschossen hatte, hatte sich die Frau den Zutritt zur STERNENFAUST erzwungen, indem sie sich in einem Raumanzug aus der Rettungskapsel geschleust und sozusagen leibhaftig angeklopft hatte.
    Vince erinnerte sich an seine Erleichterung, aber auch daran, dass sie wieder einmal versucht hatte, ihn vor seiner Crew bloßzustellen, nachdem er ihr einen Befehl gegeben hatte, den sie mit der coolen Antwort, sie sei ihm nicht mehr unterstellt, beantwortete.
    Genauso gut hätte sie sagen können: Halt die Klappe, Vincent! Taglieri biss sich auf die Lippen, um sie nicht sofort anzubrüllen.
    Die Tür schloss sich hinter Savanna.
    »Du siehst gut aus«, sagte sie grinsend zur Begrüßung.
    »Danke.« Vince versuchte, seinen Zorn zu kultivieren, was ihm allerdings nicht gelang. Savanna besaß einen Reiz, dem er seit fast dreißig Jahren verfallen war und der wie immer umgehend dafür sorgte, dass er ihr nicht böse sein konnte. Und gegen diesen Reiz konnte – oder wollte – er sich nicht wehren.
    Sie machte zwei Schritte, dann noch einen und stand vor Vince. Sie war fast so groß wie er, was an den schwarzen Haaren lag, die sie hochgesteckt trug. Ihr Gesicht war noch immer schön, wenn auch um die Lippen ein harter Zug

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