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Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Titel: Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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klang ernsthaft besorgt. Mit Mätzchen und Frotzeleien über ihr Haarfärbemittel schien das nichts mehr zu tun zu haben.
    »Öffnen«, rief Harry, doch die Spracherkennungsautomatik versagte mal wieder. Außer einem müden Klicken, das nicht die geringste Auswirkung hatte, geschah nichts.
    Da war Savanna längst auf den Beinen und öffnete die Tür auf die altmodische Art.
    Tatsächlich stand die J’ebeem draußen. Ihre Augen funkelten. »Was stimmt mit deinem Kabinenfunk nicht?«
    Der Kapitän der MERCHANT richtete den Blick an die Wand, wo der Lautsprecher verankert war. »Soweit ich weiß, ist alles …«
    »Funktioniert nicht, das Mistding«, unterbrach Sonda. »Egal! Kommt sofort auf die Brücke!«
    »Was ist …?«
    »Wir sind umzingelt.«
    »Um… Was?«
    Sonda drehte sich um und eilte durch den Korridor Richtung Zentrale der MERCHANT. »Drei Schiffe. Sie reagieren nicht auf unsere Anfragen. Eines hat einen Warnschuss abgegeben. Wir rechnen damit, dass …«
    Weiter kam sie nicht.
    Irgendwo donnerte und krachte es, und das Schiff erbebte in seinen Grundfesten. Ein Ächzen lief durch die MERCHANT II, als wolle das alte, müde Metall bersten.
    Inzwischen rannten sie zu dritt in Richtung der Brücke.
    »Treffer«, kommentierte Sonda trocken.
     
    *
     
    »Zurückfeuern!«, rief Harry, kaum dass sie die Zentrale betraten. »Das lassen wir uns nicht gefallen!«
    Ein wenig begeisterter Toler schickte ihm ein trockenes Lachen entgegen. »Ich hätte denen schon lange die Zehennägel von den Füßen gebrutzelt, wenn ich nur könnte!«
    »Was ist …?«
    »Unsere Strahlenkanone ist hinüber.«
    Harry blieb stehen und rang nach Atem. Punkt 10.001 auf der Liste , dachte er. »Wozu braucht ein Händlerschiff auch eine Strahlenkanone?«, fragte er wenig überzeugend.
    Savanna warf sich in den alten Stuhl vor ihrer Konsole. »Jetzt wäre sie zum Beispiel ganz praktisch, meinst du nicht?«
    »Wir hauen ab«, entschied Harry.
    Tolers Blick sah in etwa so aus, als habe er mitten in seinem mühsam zubereiteten Luxus-Essen ein herausgetrenntes Kridan-Auge entdeckt. »Tolle Idee, Boss. Der Treffer vorhin hat unseren Wandler getroffen. Der Energiestrom ist kollabiert.«
    Das alles war wirklich zu dumm. Langsam aber sicher gingen Harry die Optionen aus. »Eine Reparatur ist …«
    »Ausgeschlossen«, unterbrach Toler. »Würde Stunden dauern. Einen Sprung in den HD-Raum können wir vergessen.«
    Savanna hatte inzwischen offenbar mithilfe der Scanner einen Blick nach draußen geworfen. »Wir sind umzingelt. Eine ganze Menge Gauss-Geschütze sind auf uns gerichtet. Keine Chance, Leute.«
    »Es gibt also doch Schlimmeres als Geldsorgen«, murmelte Harry, so leise, dass ihn niemand hören konnte. Er ahnte, dass dieser Spruch nicht besonders gut ankommen würde. Irgendwie war er jedoch überzeugt davon, dass das Übel erst angefangen hatte.
    Und er täuschte sich nicht.
    Es kam noch schlimmer, als Savanna einen Funkkontakt meldete.
     
    *
     
    Die Wasseroberfläche lag ruhig vor ihm. Das Licht der beiden Sonnen spiegelte sich darin. Und sein Gesicht.
    Scott I. Caldwell wusste nicht recht, was er von dem vierten Auge halten sollte, das sich unter dem wulstigen Schleimpfropfen an der rechten Schläfe bildete.
    Wenn er sich stark konzentrierte, konnte er das Lid zur Seite schnellen lassen; aber er empfing nur verschwommene Eindrücke, die ihn verwirrten. Dumpfes, gelbliches Licht strömte über den neuen Sehnerv in sein Gehirn und ließ ihn schwindeln.
    Gelblich wie die geleeartige Masse, die in dicken Fäden von der Metamorphose-Stelle rann, aus der sich sein neues Auge schälte.
    Sein Gehirn konnte die neuen Eindrücke noch nicht vollständig korrekt verarbeiten und mit seinen normalen drei Augen synchronisieren. Aber das würde schon werden. Mit dem dritten Auge hatte es schließlich auch geklappt; diese Erfahrung lag noch kein Jahr zurück.
    Caldwell dachte nach. Wenn er sich nicht täuschte, hatte die Adaption damals etwa drei Tage in Anspruch genommen. Keine große Sache.
    Was bedeuteten schon etwa siebzig Stunden Desorientierung, wenn man dafür auf der evolutionären Leiter wieder eine Stufe nach oben kletterte? Es war kaum schlimmer gewesen als nach einer operativen Linsenkorrektur, wie sie gewöhnliche Menschen über sich ergehen ließen, um ihr schwaches Sehvermögen ein wenig zu verbessern. Also alles halb so wild.
    Ein Knacken lenkte Caldwells Aufmerksamkeit auf sich. Er erstarrte, hob den Kopf, weitete die Nasenlöcher und

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