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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Funkverbindung dieses Gefühl bislang unterdrückt hatte.
    »Sir, ich höre Sie nicht mehr. Ich spreche nur für den Fall, dass Sie mich noch empfangen können. Ich gehe weiter wie geplant vor.«
    Das helle Gleißen der BEHRING nahm zu und wurde von der Anzeige-Automatik korrigiert. Steve warf einen Blick auf die winzigen Fenster des Schiffes, doch er konnte nichts in ihnen entdecken. Er aktivierte die Infrarot-Anzeigen. Es gab verschiedene Wärme-Zonen, die sich wie wabernde Nebel veränderten. Personen jedoch konnte er nicht ausmachen. Das war allerdings auch nicht zu erwarten, Raumschiffe waren zu gut isoliert, als dass man durch Infrarot-Scans einzelne Personen hätte erkennen können.
    Stattdessen wurden Steve aber Biosignale angezeigt. Die eingeblendeten Daten variierten jedoch, was ihm unerklärlich war. Es konnte sich nur um einen Systemfehler handeln. Sehr seltsam, denn es mussten mehrere Scan-Kriterien erfüllt sein, damit ein menschliches Biosignal registriert wurde.
    Die Hangar-Außensteuerung, die Steves Ziel war, leuchtete nicht nur gelb, sie war auch mit einem Pfeil versehen. Die Netzhautanzeige übermittelte auch die Entfernung. 541 Meter. 391 Meter. 278 Meter …
    »Ich nähere mich der Notfall-Hangarsteuerung«, meldete Steve, obwohl er nicht glaubte, dass Colonel Yefimov ihn noch empfangen konnte.
    112, 79, 62 Meter …
    Steve veränderte seine Fluglage, damit er mit den Füßen aufsetzen konnte.
    »Magnetfüße aktiviert«, meldete eine Anzeige. Alle Böden und Wandungen von Raumschiffen waren mit einem dünnen Eisennetz durchzogen. Es reichte, damit die Magnetstiefel von Raumanzügen Kontakt herstellen konnten. Sobald die künstlichen Grav-Felder eines Schiffes versagten, konnte man sich dennoch mithilfe von Raumanzügen in und auf ihm bewegen.
    40, 35, 30 …
    Steve hatte das Gefühl, als würde er in einem unsichtbaren Fahrtstuhl in die Tiefe rasen. Nun konnte er von seiner neuen Position aus wieder das Shuttle sehen, und er musste daran denken, dass ihn in diesem Augenblick – einschließlich des Shuttle-Piloten – zehn Leute beobachteten. Acht davon hassten ihn dermaßen, dass sie wahrscheinlich enttäuscht waren, wenn alles nach Plan verlief und sein Einsatz Erfolg hatte. Und wenn alles klappte, dann würde es auch nichts ändern.
    Für sie würde er immer nur der Maulwurf bleiben.
    Die Magnetstiefel seines Kampfanzugs setzten auf der Hülle der BEHRING auf. Der Anzug selbst bewirkte die Illusion einer leichten Schwerkraft.
    Im Weltall gab es kein Unten und Oben. Der Körper erzeugte diese Wahrnehmung nur aufgrund der Schwere-Rezeptoren im Innenohr. Daher erschien es Steve im Moment so, als läge die BEHRING seltsam seitlich, und er würde auf ihr stehen wie auf einem Berggipfel.
    Der Bewegungsspielraum des Suits war so weit eingeschränkt, dass Steve nur ein wenig die Knie beugen konnte. Es war jedoch nicht möglich, vollständig in die Hocke zu gehen. Also beugte er sich soweit nach vorne, bis er den Griff erreichte und die Klappe öffnen konnte.
    Plötzlich glaubte Steve, unter seinen Füßen etwas rumoren zu spüren. Er war sich nicht sicher. Vielleicht eine Bewegung des Schiffs, eine Erschütterung, eine Justierung der Gravitation … Oder vielleicht auch reine Einbildung.
    Die Klappe ließ sich problemlos öffnen. Zugleich aktivierte sie einen systemunabhängigen, durch eine chemische Reaktion erzeugten Mini-Energiekreislauf. Altmodisch wirkende, große und rot leuchtende LED-Ziffern erschienen.
    Sofort gab Steve über die mechanischen Tasten den Code ein, der ihm über seinen Visor angezeigt wurde: 5-9-16-17-24-43.
    Da die Sicht von seiner eigenen Hand versperrt war und die Tasten gerade mal so groß waren wie die klobigen Finger seines Raumanzugs, war es gar nicht so einfach, nicht danebenzutippen. Die Sichtanzeige informierte ihn über einen erhöhten Puls, außerdem spürte er, wie ihm Schweiß über die Brust lief, was der Anzug sofort mit einer Temperaturminderung beantwortete.
    Geschafft , ging es Steve durch den Kopf. Ohne Verzögerung erschien eine grüne Anzeige.
    Steve klappte die Griffhalterung hervor, zog an ihr, drehte sie um 90 Grad und ließ sie wieder einrasten.
    Es dauerte nicht lange, und er konnte sehen, wie sich das Schott der Hangarschleuse öffnete.
    »Es hat geklappt«, sprach er erneut in die Funkanlage. »Alle Systeme auf Grün.«
    Er wusste, dass man vom Shuttle aus beobachten konnte, wie sich das Schott öffnete. Dennoch gab er das vereinbarte Zeichen und

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