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Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Titel: Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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angefangen, sie werden auch meist am Wenigsten vermisst, weil sie dank der vielen Kampf- und Übungseinsätze – nicht selten im Auftrag der interstellaren Industrie – kaum soziale Bindungen aufbauen können. Man nennt es dann offiziell Trainingseinsätze in Außenbezirken, in Wahrheit verkümmern sie auf kargen Planeten ohne Hoffnung. Doch inzwischen müssen auch andere Genetic-Stämme daran glauben.«
    Dana seufzte.
    Was hatte sie sich da eingefangen? Sie hatte sich genetisch hochgezüchtete Supersoldaten an Bord geholt.
    Supersoldaten, die, wenn ihre Geschichte stimmte, nicht mehr viel zu verlieren hatten. Es war zumindest unwahrscheinlich, dass sich der junge Mann eine so extreme Geschichte ausdachte. Doch wenn er log, war er erst recht ein Sicherheitsrisiko.
    »Was erwarten Sie von mir?«, wollte Dana schließlich wissen.
    »Wir sind mit einem gekaperten Schiff geflohen«, erklärte der junge Mann und blinzelte, sodass Dana für einen kurzen Moment glaubte, in die Augen eines Kindes zu blicken. »Doch bevor wir in den Bergstrom-Raum eindrangen, wurde unser Schiff beschossen. Wir haben es nicht mehr bis zu unseren Zielkoordinaten geschafft, sie sind aber höchstens zwölf Lichtjahre von hier entfernt.«
    »Und was befindet sich an diesen Koordinaten?«
    »Ein Treffpunkt«, sagte der junge Mann und lehnte sich erschöpft zurück. »Jemand, der sich darauf spezialisiert hat, Genetics wie uns Zuflucht zu gewähren, wollte uns dort bei sich aufnehmen. Von dort werden wir zu einer Kolonie gebracht, wo Genetics wie wir ein friedliches Leben führen können.«
    Dana schüttelte unmerklich den Kopf. Sie ahnte, worauf das hinauslief. Prize wollte mit der STERNENFAUST zu diesen Koordinaten gebracht werden.
    »Mehr verlangen wir gar nicht«, betonte Kevin S. Prize, der offenbar Danas Gedanken erraten hatte. »Es ist für Sie sicher kein großer Aufwand, uns zu diesen Koordinaten zu fliegen. Zumindest ist es einfacher, als uns zu den Drei Systemen zurückzubringen.«
    Dana lächelte. Sie überlegte einen Moment, ob Sie den jungen Genetic weiter im Ungewissen lassen sollte. Wahrscheinlich wäre es die bessere Entscheidung, aber irgendetwas in ihr sträubte sich dagegen. Es war gut möglich, dass sie dem jungen Soldaten nicht würde helfen können, daher hatte er zumindest die Wahrheit verdient.
    »Mister Prize«, sagte Dana ruhig und widerstand dem Drang, ihm die Hand zu halten. »Leider muss ich Ihnen sagen, dass unser Ziel bereits vor Ihrer Ankunft die Drei Systeme waren. Das Einstein-System, um genau zu sein. Und es geht dabei um eine Frage der Sicherheit der Solaren Welten, der Flug dorthin hat oberste Priorität. Daher wäre es durchaus problematisch, diesen Einsatz weiter zu verzögern und Sie vorher zu den gewünschten Koordinaten zu bringen.«
    Der junge Genetic-Soldat schloss die Augen. Dana glaubte, seine grüne Gesichtsfarbe sei blasser geworden. »Ich werde die Angelegenheit mit meinen Vorgesetzten abklären«, sagte sie schließlich, aber sie hatte wenig Hoffnung.
    Dana erhob sich und atmete tief durch. »Und noch etwas«, brachte sie seufzend hervor. »Sobald es Ihr Zustand erlaubt, werde ich veranlassen, dass Sie und Ihre Gefährten in die Arrestzellen der STERNENFAUST gebracht werden. Ich werde Doktor Scott bitten, in den Zellen alle notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Auch an LED-Strahlern soll es nicht fehlen.«
    »Ich verstehe«, sagte Kevin S. Prize und klang ein wenig gekränkt. Als er blinzelte, sah Dana, dass seine Augen feucht schimmerten. »Vertraue nie einem Genetic«, gab er unter einem bitteren Lächeln von sich. »Das ist doch das Motto der Natürlichen. Für euch sind wir Monster, Verbrechen an der Natur! Freaks!«
    »Mister Prize«, erwiderte Dana, und ihre Stimme klang nun kalt und entschlossen. »Sie haben recht, ich traue Ihnen nicht. Als Kommandant eines Kreuzers kann ich mir Leichtgläubigkeit nicht leisten.« Nun beugte sie sich ein wenig zu dem Patienten hinunter. »Doch eines bin ich nicht, und das sollten Sie nie vergessen, Mister Prize! Ich bin nicht Ihr Feind!«
     
    *
     
    Doktor Blair D. Sparker gingen die acht Genetics nicht aus dem Kopf.
    Blair war alles andere als dumm. Sie hatte einen analytischen IQ von über dreihundert. Das bedachten die Regierungen der Drei Systeme nicht. Man konnte nicht auf der einen Seite die Intelligenz der Bewohner künstlich hochzüchten und auf der anderen Seite die eigenen Bürger für dumm verkaufen.
    Und natürlich hatte sie schon lange

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