Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a
Techniker. »In zwei Tagen wird die Sensorabdeckung allumfassend sein. Wir konnten zudem die Leistung der j’ebeemischen Bergstrom-Sonden verbessern. Feindliche Schiffe werden nicht mehr in der Lage sein, uns zu überraschen.«
Shesha’a war zufrieden. Schon viel zu oft war das Shush-System zum Ziel der Attacke gegnerischer Rassen geworden { * } , die es auf das Emuyili abgesehen hatten. Der wertvolle Stoff war ein wirksamer Schutz gegen Scans, er isolierte und erhöhte die Widerstandsfähigkeit gegenüber Strahlung und war für herkömmliche Geschosse undurchdringlich mit Ausnahme von Gauss-Geschossen. Doch die Wissenschaftler arbeiteten intensiv daran, diese Schwachstelle auszumerzen.
Bisher hatten sich alle Angreifer blutige Köpfe bei ihren Eroberungsversuchen geholt und feststellen müssen, dass die Shisheni zwar ein friedliebendes Volk waren, sich jedoch durchaus zu verteidigen wussten. Sie hatten keineswegs ihre kriegerische Vergangenheit vergessen, aus der dieser Frieden mühsam erwachsen war. Deshalb hielten sie ihre kämpferische Tradition in Ehren und die Mitglieder der Ersten Sh’gash waren immer noch die besten Krieger, auch wenn sie heute in Berufen wie Sicherheits- und Wachpersonal aufgingen und die Jägerpiloten stellten. Als Oberkommandantin der shishenischen Flotte gehörte auch Shesha’a zur Ersten Sh’gash.
»Die Bewaffnung?«, wandte sie sich an Benshuna’a.
»Insgesamt einhundert Torpedoschächte, achtzig Gauss-Kanonen und vierzig Ionenstrahler«, erwiderte die Erste Taktikerin und Waffenoffizierin. »Die SARRISHS BEWAHRER kann sich gegen eine Großzahl von Gegnern verteidigen. Mit der im unteren Hangar angebrachten Jägerstaffel können wir die Kampfkraft noch erhöhen. Gebe Sarrish { * } , dass wir sie niemals einsetzen müssen.«
Shesha’a verzichtete auf eine Antwort. In den vergangenen Jahren war es erfreulicherweise zu keinem Konflikt mit einer anderen Spezies gekommen. Stattdessen waren auf zahlreichen Planeten der Solaren Welten, dem Territorium der J’ebeem und der Starr längst Botschaften eingerichtet worden. Eine friedliche Koexistenz, im Fall der Menschen sogar eine Freundschaft, war in greifbare Nähe gerückt. Der Handel mit Emuyili florierte, die Technik entwickelte sich beständig weiter, und die Flotte wuchs.
Zwei Techniker rannten in Eile – auf allen Sechsen – an ihnen vorüber. Ihre Schuppen raschelten in heftigem Unmut, während sie über die fehlerhafte Kalibrierung eines Sensors debattierten, deren Ursache noch unklar war.
Nach der Zerstörung der WAR HOPE sind wir wohl alle etwas nervös , dachte Sesha’a.
Natürlich hatten die Menschen den Vorfall verschwiegen. Offiziell waren die Solaren Welten im Sternstein-System gewesen, um den Chaarck beim Wiederaufbau ihrer von den Dronte verwüsteten Welt zu helfen. Der Geheimdienstbericht, der Sesha’a vorgelegt worden war, hatte jedoch von einem Überfall durch unbekannte Schiffe berichtet, denen es gelungen war, eine Waffe zu stehlen { * } .
»Werden wir den Termin halten können?«, wollte sie wissen.
»Wir liegen exakt im Zeitplan«, bestätigte Soshak. »Die letzte Lieferung an Emuyili-Torpedos trifft morgen ein. Neben einer Reihe von Kalibrierungen und Software-Updates muss nur noch die Konstruktion der Tiefraumsensoren abgeschlossen werden.«
»Sehr gut.« Auch wenn Shesha’a wie alle anderen Shisheni hoffte, dass die Station niemals zur Abwehr von Feinden eingesetzt werden musste, war sie doch realistisch genug, um zu wissen, dass das nicht sehr wahrscheinlich war. Andernfalls hätte die Station gar nicht erst gebaut werden müssen.
Vor ihnen tauchte der Eingang zu Shuttlehangar 2 auf. Die letzte Station der Inspektion. Danach konnte Shesha’a ihren geplanten Testflug mit einem der neuen Spezialgleiter machen, die mit Baryonen-Triebwerken ausgestattet waren. Dieser Antrieb ermöglichte es den Gleitern, innerhalb von nur einhundert Herzschlägen { ** } um 0,04 LG zu beschleunigen oder abzubremsen. Spezielle Andruckabsorber machten es in Kombination mit dem robusten Körperbau der Shisheni möglich, den auf den Körper wirkenden Druck unbeschadet auszuhalten. Bisher gab es nur drei kleinere Testgleiter, die sich noch bewähren mussten. Der Handel mit den Genetics ist weitaus vorteilhafter, als ich zu Beginn dachte. Vermutlich hätten sie niemals geglaubt, dass wir einen Baryonen-Gleiter so schnell nachbauen können.
Als sie sich dem Schott bis auf wenige Schritte genähert hatten, erstrahlte
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