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Sternenfaust - 184 - Opfergang

Sternenfaust - 184 - Opfergang

Titel: Sternenfaust - 184 - Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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getroffen. Neben ihm kämpften sich auch die Lieutenants Sciutto und Sterling weiter voran. Der Boden des Ganges bebte, die Wände vibrierten, das Schiff war dem Untergang geweiht.
    Lieutenant Sciutto hatte berechnet, dass die ARES in wenigen Minuten den auf sie wirkenden gravitativen Kräften nicht mehr standhalten konnte. Der Schwere Kreuzer würde explodieren. Falls es ihnen gelang, die Rettungskapseln zu erreichen und damit das Schiff zu verlassen, mochte die Druckwelle möglicherweise ausreichen, sie aus der Anziehungskraft der Singularität zu katapultieren.
    Die emotionslose Stimme des verbalen Interfaces wiederholte die Aufforderung, die Rettungskapseln aufzusuchen. Vince hatte den Befehl erst vor wenigen Augenblicken erteilt.
    »Bleibt nur zu hoffen, dass noch genügend Rettungskapseln intakt sind«, sagte Lieutenant Sterling.
    »Leider werden sie das«, erwiderte Lieutenant Sciutto. »Es waren nicht mehr allzu viele Lebenszeichen anzumessen. Ich fürchte, es werden noch einige Kapseln übrig bleiben.«
    Es war eine grausame Wahrheit, doch sie traf zu. Zahlreiche Decks des Schiffes hatten den Kräften der Singularität nicht standgehalten. Es hatte Hüllenbrüche gegeben, titanstarke Außenwände waren förmlich aufgebrochen, Maschinen explodiert. Die ARES glich mittlerweile einer fragilen Blechbüchse, die durch das All trudelte. Ein Großteil der Rettungskapseln war ebenfalls beschädigt. Doch wie Lieutenant Sciutto schon sagte, diese würden für die wenigen Überlebenden ausreichen.
    Sie verzichteten darauf, mit dem Lift zum Hangardeck zu fahren. Zu groß war die Gefahr, dass die Elektronik ausfiel und sie sich in einer Todesfalle wiederfanden.
    Der Wartungsschacht war eng, und sie fanden nur hintereinander Platz. Es musste ausreichen.
    In seinem Inneren sah Vince eine Uhr, die unbarmherzig auf null herabzählte. Das Schiff konnte jeden Augenblick den auf es wirkenden Kräften unterliegen. Sie würden es nicht einmal merken, sollte die ARES einfach zerquetscht werden.
    Lieutenant Sciutto war gut in Form. Die gertenschlanke Frau bildete die Spitze der Gruppe. Elegant schob sie sich weiter und weiter durch die Röhre und geriet dabei nicht außer Atem. Hinter Vince keuchte Lieutenant Sterling und machte damit deutlich, dass er mehr als eine Ertüchtigungsrunde im Fitnessraum hatte ausfallen lassen. Vince selbst lief der Schweiß in Bächen über das Gesicht, trotzdem funktionierte er weiter. Das Adrenalin peitschte wie Treibstoff durch seinen Körper.
    Nach einer Ewigkeit schob sich Lieutenant Sciutto durch eine weitere Luke – das Hangardeck.
    In allen Schiffsbereichen gab es Notfallkapseln. Die runden Einstiege waren in die Wand eingelassen und konnten leicht geduckt durchschritten werden. Da zwei Sektionen nahe der Brücke zerstört worden waren und drei weitere Sektoren durch zerstörte Gänge Unterdruck aufwiesen, war das Hangardeck ihre einzig verbliebene Möglichkeit.
    »Und?« Vince betrat eine der verbliebenen Kapseln direkt hinter Lieutenant Sciutto. Es handelte sich um eine neu konzipierte T-Kapsel, die drei Personen Platz bot.
    Lieutenant Sciutto nahm bereits Zugriff auf die internen Sensoren.
    »Sieben Rettungskapseln wurden bereits gestartet«, erklärte sie. »Uns bleibt nur wenig Zeit. Die Eindämmungsfelder des Fusionsreaktors werden nicht mehr lange durchhalten.«
    In einer fließenden Bewegung betätigte Lieutenant Sterling den Schließmechanismus und glitt an die Steuerkonsole. Zwar besaßen die schlanken Rettungskapseln nur schwache Korrekturtriebwerke, doch diese konnten in manch einem Fall über Leben oder Tod entscheiden.
    »Bereit, Sir«, meldete der grauhaarige Offizier aus der Subregion England.
    »Starten Sie!«
    Die Routine zum Ausschleusen der Rettungskapsel war simpel gehalten. Ein einzelnes Symbol auf der Touch-Konsole löste die Magnethalterung und aktivierte einen Countdown von zehn Sekunden. Der Boden vibrierte kurz, dann hatten sie das Schiff verlassen.
    Vince warf einen Blick durch das Bullauge aus transparentem Stahl. Die ARES glich einem brennenden Trümmerhaufen. Eine Fackel, die kurz davor stand, sich selbst zu verzehren.
    »Korrekturtriebwerke gezündet«, meldete Lieutenant Sterling.
    »Der Vektor bringt uns an den äußeren Rand des Gravitationstrichters«, erklärte Lieutenant Sciutto, nachdem sie die Sensoren gecheckt hatte. »Aus eigener Kraft werden wir es jedoch nicht schaffen. Die anderen Kapseln haben das äußere Gebiet mittlerweile erreicht. Zwei von

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