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Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Titel: Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly & Sascha Vennemann
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Ankrilen überlebten das – und Jinu war kein Ankrile.
    Jinu?
    Das war nicht Jinu, denn Jinu hatten die Tenebrikoner vergiftet. Sie musste ein Trugbild sein.
    Und doch, Jinu lächelte ihn an. Sie ging einen Schritt auf ihn zu und legte die Fingerkuppen ihrer Herzhand an seine Schläfen.
    Die Berührung löste einen Funken der Erinnerung in ihm aus. In seinem Geist entstand das Bild eines Raumschiffes. Des Raumschiffes, das der Botin des erloschenen Reiches gehörte.
    Die Erinnerung traf ihn wie ein Schlag. Er hatte Dr. Tregarde gegen Romana Hel’gara und diese fremde Frau beistehen wollen, aber die Wanagi hatte ihn ins Koma geprügelt.
    Liebende Gedanken strömten durch Jinus Fingerspitzen, doch Taro konnte ihre Botschaft nicht verstehen.
    Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Denn wenn er nicht hier auf Karol war, dann lag er auf der STERNENFAUST im Sterben.
    Das war es!
    Das war die Botschaft des Traumes, die Erinnerung an das Ende seines Vadas, das Ende des Clusters Kor Aron und das siechende Ende von Jinu.
    Taro schloss die Augen. Er wollte sich von Jinu abwenden – vom Trugbild seiner Liebsten –, aber es gelang ihm nicht. Ihre Finger schienen mit seinen Schläfen zu verwachsen. Wärme breitete sich von dort über seinen gesamten Körper aus.
    Mit beiden Händen griff er nach Jinus Arm und wollte ihn fortreißen, doch in diesem Moment hörte er Jinus Stimme klar und deutlich in seinem Geist aufklingen.
    »Es ist noch nicht so weit« , sagte sie mit Traurigkeit in ihrer Geiststimme. Ihre Hand löste sich von seinem Kopf.
    Sie schien ihm zuzuwinken, während sie sich immer weiter von ihm entfernte.
    Doch dann erkannte Taro, dass nicht sie es war, die ihn verließ, sondern er selbst war es, der Abschied genommen hatte. Cyx hüllte ihn ein und riss ihn mit sich fort, weg von Jinu, weg vom heimatlichen Cluster, weg von Karol und dem unglaublichen System seiner vier Monde.
    Taro schoss mit seinem Heros-Eponen durch die Spiralarme der Galaxie. Die Sterne rasten an ihm vorbei und entschwanden mit einer Geschwindigkeit in der Dunkelheit, zu der noch nie ein Heros-Epone imstande gewesen war.
    Taro konnte nicht sehen, wohin ihn Cyx brachte, aber er spürte, dass sein Gefährte langsamer wurde.
    Cyx bremste abrupt, und mit einem Mal schienen die Sterne um sie herum stillzustehen, ehe sie zusammen eine Wand eines künstlichen Gebildes im Weltraum durchstießen.
    Dann eine weitere, und schließlich eine dritte.
    Das Zimmer kam ihm vertraut vor, und ehe er sich darüber wundern konnte, wie er ins Krankenzimmer auf der STERNENFAUST zurückgefunden hatte, hatte Cyx ihn auf der Liege abgelegt, neben der eine Instrumententafel rhythmisch piepste.
    Er war wieder in seinem Körper zurück!
    Taro blinzelte.
    »Cyx?« , rief er mit seiner Geiststimme in die Helligkeit. »Cyx!«
    Wie aus weiter Ferne kam ein Echo seiner eigenen Stimme, nur viel tiefer und auch tausendmal schwächer.
    In Taros Geist erschien das Bild seines Heros-Eponen, der mit weit ausgebreiteten Flügeln auf die STERNENFAUST zugeflogen kam. Seine Schwingen hatten jedoch all ihre Leichtigkeit verloren, mühsam bewegte Cyx sich auf ihn zu. Aber da war etwas, das Taro hoffen ließ: Je näher der Epone ihm kam, desto lebendiger wurde er.
    Schließlich durchdrang Cyx die Wände der Krankenabteilung und landete direkt vor Taros Bett.
    Taro richtete sich auf und schob die Bettdecke zur Seite. Mit einem Ruck riss er die Messkabel von seiner Brust und seinem rechten Arm.
    Augenblicklich ging der Alarm los.
    »Taro, nicht!«
    Aus den Augenwinkeln sah Taro, dass Dr. Tregarde auf ihn zustürmte. Aber er konnte ihn nicht mehr aufhalten. Cyx glitt über ihn und umschloss ihn.
    »Nei…« Dr. Tregardes Stimme erstarb.
    Schwerelos hob der Epone Taro in die Höhe.
    »In die Zentrale« , dachte Taro und Cyx glitt auf die weiße Wand des Krankenzimmers zu, nur etwas war anders als sonst. Sie waren ungewöhnlich langsam unterwegs, so als sei Cyx stärker geschwächt als befürchtet.
    Die Wand schoss auf sie zu.
    »…iin!«
    Plötzlich konnte Taro wieder Dr. Tregardes Aufschrei hören.
    Schmerzen durchzuckten die Fingerknöchel seiner rechten Hand, und sein Schädel pochte. Die Wand vor ihm war rot von Blut.
    Seinem Blut!
    Taro schwindelte.
    Dr. Tregarde beugte sich über ihn.
    »Taro, Taro«, sagte er tadelnd. »Haben Sie nicht bemerkt, dass das schief geht? Sie sind nicht einmal ganz durchsichtig geworden!«
    Taro schüttelte den Kopf, was eine neue Schmerzwelle

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