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Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Titel: Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly & Sascha Vennemann
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tun hatten.
    Cody verfügte über einen Gedächtnischip, mit dem er sich an jedes Detail erinnern konnte. Doch auch ohne diese besondere Fähigkeit hätte er gewusst, mit wem er es zu tun hatte. Es empfand es als seine Pflicht, dass sich jeder Offizier jedes Gesicht der Personen einprägte, die unter ihm dienten.
    Corporal Ruanda, Groundners kahlköpfiger Stellvertreter, deutete auf sein Datenpad, während der baumlange Hardwood und der kaum kleinere Colecer ebenso nickten wie die beiden alten Haudegen Mercer und Rather.
    Selbst Private Changeman und der Paramedic Lampright lauschten den markigen Sprüchen ihres fülligen Sergeants. Nur die beiden Wissenschaftler Googi und Meadows, die ihm Lieutenant Commander Jenny Black Fox mitgegeben hatte, hielten sich im Hintergrund und hörten Groundner nur mit halbem Ohr zu. Sie checkten lieber ihre Messgeräte.
    Plötzlich schlug das HD-Funkgerät mit einem durchdringenden Ton an – ein Ruf mit höchster Priorität!
    Cody fuhr herum.
    »Yefimov hier«, kam es aus den Akustikfeldern links und rechts von ihm. Yefimovs kantiges Gesicht mit dem blonden Bürstenschnitt erschien auf dem Display. Der Kommandant der Marines hatte es sich nicht nehmen lassen, selbst an dem Erkundungsflug teilzunehmen. »Wir haben etwas gefunden.«
    Cody aktivierte das Mikrofon seines Anzugs. »Eine Spur von Romana Hel’gara?«
    »Negativ, Sir«, antwortete Colonel Yefimov.
    Das war leider zu erwarten gewesen. »Was dann?«
    »Eine Hütte«, antwortete Yefimov einsilbig.
    Cody wollte schon seiner Enttäuschung Ausdruck geben, doch dann besann er sich. Eine Hütte auf diesem trostlosen Planeten war etwas Besonderes. Wenn …
    »Signaturen von Lebewesen?«, fragte er.
    »Ebenfalls negativ, Sir, aber … Die Scanner haben festgestellt, dass vor etwa sechs Stunden jemand die Lichtung passiert haben muss, an der die Hütte steht. Wir haben zwar keine Restwärme anmessen können, aber die Pflanzen hier dürften wenig widerstandsfähig sein, deshalb haben wir die absterbenden Gräser sofort entdeckt.«
    »Wie haben Sie die Hütte überhaupt entdeckt?«, fragte Cody. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Scanner des Shuttles aus ihrer Flughöhe umgeknickte Grashalme anmessen konnten.
    Yefimov lachte rau. Offenbar hatte er Codys Gedankengänge erraten. »Die Hütte besteht zwar zum größten Teil aus Holz, aber die Scanner haben beim Anmessen der quaderförmigen Struktur sofort Alarm geschlagen. Die Scan-Software vermutete umgehend etwas Künstliches.«
    »Sehr gut«, sagte Cody. »Haben Sie das Gelände gesichert?«
    »Ja, Sir«, antwortete Yefimov. »Zwei Shuttles sind auf der Lichtung gelandet.«
    »Ist der Luftraum bei Ihnen frei?« Cody klopfte Lieutenant Rodin mit der Hand auf die Schulter. »Wir haben keine Zeit zu verlieren, deshalb kommen wir mit einer Kurz-HD-Etappe.«
    Über Rodins Gesicht schlich sich ein Grinser, schließlich war dies die Spezialität des Franzosen, die er erstmals beim Kridan-Einsatz auf Martona gezeigt hatte. { * }
    »Positiv, Sir«, sagte Yefimov. »Über tausendfünfhundert Meter über Normal-Null ist alles im Umkreis von tausend Kilometern frei. Übrigens, hier herrscht tiefste Nacht.«
    Cody gab Rodin ein Zeichen.
    Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde verschwand die Baumlandschaft unter ihnen und machte einer undurchdringlichen Schwärze Platz.
    Codys Augen benötigten zwei Blinzler, bis er die beiden Linien aus bengalischen Feuern auf dem Boden erkennen konnte. Yefimov hatte offenbar schon vor seinem Anruf alles für ihre Ankunft vorbereitet.
    Rodin drückte die SF-4 mithilfe der Steuerdüsen Richtung Boden, wo das Shuttle etwas unsanft aufsetzte.
     
    *
     
    Kandidat 51
    23. Februar 2274, 4:42 Uhr
     
    Die hintere Einstiegsluke ging auf und bildete eine Rampe, die auf die Lichtung führte.
    »Go, go, go!«, rief Sergeant Groundner, noch ehe die Metallplatte den Boden berührte. Die Marines in ihren schweren M-239-Kampfanzügen sprangen wie auf einem Trampolin ins Freie, unterstützt von den künstlichen Schwerkraftfeldern, die ihnen auch eine Beschleunigung auf 70 Kilometern pro Stunde ermöglichten.
    »Schließen Sie Ihren Helm, wie es sich gehört!«, schnauzte der Sergeant Private Changeman an. »Ihre großen Ohren will hier keiner sehen.«
    Der Angesprochene murmelte ein »Aye, Sir«, ehe das Visier zuklappte. Dann folgte auch er seinen Kameraden.
    Cody schwang sich aus dem Sitz des Kopiloten und verließ das Shuttle durch das vordere Schott. Er stürmte an

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