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Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission

Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission

Titel: Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Ball.
    »Das ist Msssarrr-Ta!«, stieß der Riesenkolibri hervor. Sein Geschnatter wurde in die schrillen Laute der Arachnoiden übersetzt – und diese wurden mittlerweile von allen Translatoren im Raum zumindest einigermaßen sicher interpretiert. Die Übersetzung einer Übersetzung – nicht gerade das, was man als eine gute Kommunikation bezeichnen kann , dachte Jay Thornton.
    »Stimmt es, dass uns die Achtbeiner dort die Hirne entnehmen und daraus eine rituelle Mahlzeit zubereiten?«, erkundigte sich der Wurmartige.
    Die Antwort war zunächst Schweigen.
    Schließlich meldete sich der Kridan zu Wort. »Genau das werden sie mit uns tun!«, erklärte er. »Es sind gottlose Tiere, die sich nicht scheuen, vernunftbegabte Wesen zu essen, weil ein primitiver Aberglaube ihnen das befiehlt.«
    »Du weißt anscheinend einiges über sie«, stellte Thornton fest.
    Karan-Tanas hob den Kopf und öffnete den Schnabel. Es sah beinahe wie ein Gähnen aus. Was diese Geste bedeutete, wusste Thornton nicht, und er konnte es auch aus dem Zusammenhang heraus nicht erschließen.
    »Ja, unser Volk hatte bereits einige Begegnungen mit ihnen. Und im Gegensatz zu euren Spezies fürchten sie uns. Und das mit Recht! Denn eines Tage werden die Tanjaj sie vernichten und diese Fleisch gewordene Beleidigung Gottes aus seinem Universums tilgen!« Der Kridan machte eine Pause. »Sie sind von der Idee besessen, Fragmente fremder DNA in ihr eigenes Erbgut zu integrieren, um damit die eigene Widerstandskraft zu erhöhen. Darum entführt ihre Hirnfänger-Flotte Wesen von fremden Planeten. Wenn sich die betreffende Zivilisation wehrt, gehen sie sehr rücksichtslos vor. Wenn nötig, töten sie eine ganze planetare Bevölkerung, nur um ein paar Exemplare in ihre Gewalt zu bekommen. Die Hirne werden entnommen, chemisch behandelt und dann zu einer Substanz verarbeitet, die sich die Essenz des Geistes nennt. In geradezu blasphemischen Zeremonien flößen sich die Msssarrr sie dann ein.«
    Jay Thornton trat etwas näher an den gefesselten Kridan heran. »Wenn die Msssarrr deine Rasse so fürchten, wie kam es dann, dass du in ihre Gefangenschaft geraten bist?«
    »Ich gehörte der Mannschaft eines Kundschafter-Kriegsschiffs an, das von den Msssarrr gestellt und im Gefecht stark beschädigt wurde. Wir waren gezwungen, auf einem einsamen unwirtlichen Planeten notzulanden. Die Msssarrr folgten uns. Sie haben alle Überlebenden getötet – bis auf mich. Ich habe gesehen, wie sie die ehrenwerten Tanjaj-Kameraden einen nach dem anderen dahinmetzelten.«
    Ein schabender Laut seines Schnabels unterstrich die Schilderung des Kridans, und er verstummte.
     
     
    Die STERNENFAUST hatte inzwischen das zukünftig im Katalog nach ihr benannte System 2234/2 erreicht. Die kartographischen Grunddaten von 2234/2 waren bereits mit einer Bergstrom-Transmission zur Erde gesandt worden.
    »Captain, Sie haben bis jetzt noch nicht von Ihrem Recht Gebrauch gemacht, dem System einen Gebrauchsnamen zu verleihen«, sagte Bruder Patrick. »Wie wäre es mit Leslies Stern ?«
    »Damit man mich bis in alle Ewigkeit mit diesen Arachnoiden identifiziert, die man dann wahrscheinlich Leslies Riesenkrabbler nennen wird?« Commander Leslie schüttelte den Kopf. »Keine Chance, Bruder Patrick. Aber ich habe nichts dagegen, das System nach Ihnen zu benennen. Schließlich wären wir ohne Ihre Idee wahrscheinlich gar nicht hier.«
    »Diese Art von Eitelkeit ist mir fremd«, lehnte Patrick ab, den Leslie wieder auf die Brücke beordert hatte, damit er Lieutenant Wu bei der Interpretation der Ortungsergebnisse unterstützte.
    Masseabtastung und Fernortung der STERNENFAUST reichten etwa eine Lichtstunde weit. Innerhalb dieser Reichweite waren auch Raumschiffe zu orten, vorausgesetzt, ihr Antrieb war aktiviert oder es gab andere auffällige Emissionen oder Signaturen. Alles, was über diese Entfernung hinausging, konnte nur durch die herkömmlichen Methoden der Astronomie erkundet werden.
    Aber manchmal reichten auch diese Methoden schon aus, um zu erstaunlichen Erkenntnissen zu gelangen …
    Keine zehn Minuten war es her, dass die STERNENFAUST aus dem Bergstromraum ausgetreten war. Jessica Wus grazile Finger glitten über die Sensorfelder ihres Terminals. Auf dem sonst stets freundlich-neutral wirkenden Gesicht der Ortungsoffizierin erschien eine tiefe Stirnfalte. »Captain! Keine der angemessenen Radio- und Funkquellen ist gegenwärtig noch aktiv!«
    »Präzisieren Sie Ihre Meldung, Ortung!«,

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