Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission
eingeht!«
»Das hast nicht du zu entscheiden!«
»Haben sie dir nie erzählt, mit welcher Grausamkeit die Kridan seinerzeit unsere alte Heimat überfallen haben? Meine gesamte genetische Einheit hat damals den Tod gefunden.«
»Du bist von der genetischen Einheit der KADLON aufgenommen worden und hast das Heilige Hirnmahl mit uns genommen, was dich unauflösbar mit uns verbindet.«
Das Zittern der Beißwerkzeuge ließ nach. Der Msssarrr, dem der Schocker entwunden worden war, schien sich allmählich zu beruhigen. »Dafür bin ich der KADLON-Einheit sehr dankbar.«
»Zeigt man seine Dankbarkeit, indem man das Hirneigentum der Einheit zerstört?«
»Ich glaube nicht, dass ich das Hirn des Vogelartigen irreparabel geschädigt habe!«
»Das will ich in deinem eigenen Interesse hoffen – doch wenn ich nicht eingeschritten wäre, dann hättest du es zweifellos in deiner gedankenlosen Raserei getan!«
»Ja, da hast du wohl Recht!«
»Reiß dich zusammen und halte die Beißwerkzeuge still!«
»Ich kann es einfach nicht vergessen, was die Vogeltiere den Meinen angetan haben! Und ich kann es auch nicht akzeptieren, dass wir alle durch die Verwendung von Kridan-Hirnen beim Hirnmahl für die Allgemeinheit ein Stück dieser brutalen Mörder in uns aufnehmen!«
»Wir nehmen ihre Stärke und ihre Kampfkraft in uns auf«, erwiderte der zweite Msssarrr nun sehr viel ruhiger. »Und die können wir in Zukunft gut gebrauchen, denn du weißt so gut wie ich, dass sie irgendwann auch dort auftauchen werden, wo wir eine neue Heimat gefunden haben.«
Aber diese Meinung stieß nicht auf Konsens. »Allein, wenn ich an die Kridan denke, reicht das, um mir genug Kampfkraft zu verleihen, um jeden dieser Schnabelträger in Stücke zu reißen!«
Die Gefangenen wurden durch den Korridor getrieben. Schließlich erreichte Thornton mit den anderen einen Raum, bei dem es sich offensichtlich um einen Beiboot-Hangar handelte, denn mehrere diskusförmige Raumfähren befanden sich hier, deren Außenschotts bereits geöffnet waren.
Thornton wurde zusammen mit dem Wurmartigen, dem Riesenkolibri und dem Alleinigen in den Frachtraum einer dieser Fähren gepfercht. Der Kontrollraum war vom Frachtraum durch eine transparente Wand getrennt.
»Wie geht es dir, Alleiniger?«, wandte sich Thornton an den Whuuorr. Er war froh ihn wiederzusehen. Inmitten all dieser fremdartigen Kreaturen war ihm diese wenigstens etwas vertraut.
»Es geht mir besser«, sagte der Alleinige. »Die Maske stört mich. Aber sie macht, dass ich wieder klar denken kann und keine Farbflecken mehr sehe.«
»Es muss an der Zusammensetzung der Atemluft liegen, die von diesen Spinnentieren bevorzugt wird.«
»Was sind Spinnentiere?«
»Spinnen – das ist eine Spezies meines Heimatplaneten Erde, die äußerlich den Msssarrr ähnlich sieht.«
»So kann es keine friedliche Welt sein, von der du stammst.«
»Für die Vergangenheit stimmt das durchaus«, gestand Thornton ein. »Wir haben eine sehr blutige Geschichte hinter uns, aber die Spinnen haben damit nichts zu tun. Sie sind nämlich nicht größer als meine Hand – und das sind schon die Riesenexemplare unter ihnen.«
»Und wer ist dann für eure blutige Geschichte verantwortlich, Mensch Jay Thornton?«
»Das waren ausschließlich wir Menschen selbst.«
»Eigenartig.«
»Was?«
»Du machst mir keinen übertrieben kriegerischen Eindruck, Mensch Jay Thornton. Zumindest sollte das friedliche Zusammenleben innerhalb einer Sippe durch jemanden wie dich nicht über Gebühr gestört werden.«
»Oh, danke. Ich nehme das mal als Kompliment.«
An Händen und Füßen gefesselt, wurde wenig später auch der Kridan Karan-Tanas zu ihnen in den Raum gestoßen.
Er stierte Thornton an, sagte aber nichts.
Vielleicht war er durch die Elektroschocks zu sehr weggetreten , um zu bemerken, dass ich versucht habe, den Msssarrr zu stoppen! , dachte Jay Thornton. Aber wahrscheinlich ist, dass der Arachnoide Recht hatte: Karan-Tanas verachtet mich – und wie es scheint, braucht er dafür noch nicht einmal einen Grund.
Wenig später flogen mehrere diskusförmige Raumfähren aus dem Hangar in den freien Weltraum hinaus. Das Mutterschiff hatte ebenfalls Diskusform, nur war es wesentlich größer. Es gab Sichtfenster, die den Insassen einen Blick nach außen ermöglichten.
Wir befinden uns im Orbit eines Planeten , erkannte Jay Thornton. Die Welt, auf die die diskusförmigen Raumfähren zur Landung hinabsanken, war ein weißblauer
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