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Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission

Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission

Titel: Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die Greifer der hinteren Extremitäten weitergegeben – offenbar um zu verhindern, dass der Kridan die Waffe an sich riss.
    So wurde die Waffe von einer der hinteren Extremitäten gehalten, die darüber hinaus noch weit genug abgespreizt war, sodass Karan-Tanas den Strahler auf keinen Fall erreichen konnte.
    Den stabförmigen Gegenstand hielt der Msssarrr hingegen mit einem der Greifer, die sich am Ende eines der vorderen Beine befanden. Blitzschnell stieß er damit vor, sodass das Ende des Stabes den Kridan berührte, noch ehe dieser mit seinen krallenartigen Pranken zuschlagen konnte.
    Ein elektrischer Blitz zuckte und zischte, und der Kridan stöhnte auf. Ein durchdringender Schmerzensschrei drang hinaus auf den Korridor und zeigte damit allen anderen Gefangenen, was auch ihnen bevorstand, wenn sie Widerstand gegen ihre Bewacher zeigten.
    Zuckend und völlig bewegungsunfähig sank der Kridan an der Wand zu Boden.
    Der Msssarrr berührte Karan-Tanas noch einmal mit dem Elektroschocker. Wieder zuckte der Körper des Kridan. Die beiden Schnabelhälften schabten im Krampf gegeneinander. Ein krächzender Laut entrang sich seiner Kehle. Die Extremitäten zuckten unkontrolliert. Muskeln und Nerven spielten offenbar verrückt. Aber das hinderte den Msssarrr nicht daran, ihm wieder und wieder Stromstöße zu versetzen.
    »Aufhören! Der Kridan ist nicht mehr in der Lage, Widerstand zu leisten!«, rief Jay Thornton.
    Der Arachnoide versetzte dem Kridan einen letzten Stromstoß und drehte sich dann zu Thornton um. Die Beißwerkzeuge zitterten – bei seiner Spezies offenbar ein Zeichen allerhöchster Erregung. »Du wagst es, dich einzumischen?«
    »Weitere Stromstöße würden den Kridan töten!«
    »Nein, die halten viel aus«, sagte der Msssarrr. »Du brauchst dir keine Sorgen um ihn zu machen. Im Übrigen solltest du wissen, für was für eine Bestie du dich einsetzt. Er hält dich umgekehrt nämlich für Abschaum und hätte keine Skrupel, dich grundlos zu töten!«
    Der Arachnoide wandte sich erneut dem am Boden liegenden Kridan zu, der sich erstaunlich schnell von den Elektroschocks erholt hatte. Allerdings war er noch immer nicht in der Lage, seine Extremitäten kontrolliert zu bewegen. Seine falkenhaften grauen Augen blickten dem Msssarrr hilflos entgegen. Dieser ließ noch einmal den Schocker vorschnellen. Die Blitze zuckten und umwaberten den geschundenen Körper des Kridan.
    Das Zittern der Beißwerkzeuge des Msssarrr nahm zu.
    Es erregt ihn, den Kridan zu quälen! , durchzuckte es Jay Thornton. Das ist mehr als nur eine harte Bestrafung und die Maßregelung für jemanden, der Widerstand geleistet hat. Das ist blanker Hass, gepaart mit unverhohlenem Sadismus!
    Draußen auf dem Korridor entstand Tumult. Die Stimmen mehrerer Gefangener sowie einiger Msssarrr kreischten durcheinander. Selbst der beste Translator konnte aus diesem Durcheinander verschiedener Stimmen und Idiome nichts mehr herausholen, was irgendeinen Sinn gemacht hätte. Alles, was Thorntons System ausspuckte, waren einzelne Begriffe. Die akustische Ausgabe konnte Thornton auf Grund des Tumults nicht verstehen. Und die geschriebene Version, die auf dem Display des Armbandkommunikators angezeigt wurde, war nichts weiter als sinnloses Chaos von Wörtern, Begriffen und Begriffsverbindungen.
    Ein Msssarrr lief an Thornton vorbei, stieß den Captain der CAMBRIDGE dabei grob zur Seite und stürzte sich auf den Arachnoiden, der gerade im Begriff war, den wehrlosen Kridan ein weiteres Mal mit dem Schocker zu malträtieren.
    Der herbeigeeilte Msssarrr streckte zwei seiner Extremitäten aus und entwand seinem Artgenossen den Schocker.
    Jay Thorntons Translatorsystem war inzwischen gut genug auf das Idiom der Msssarrr eingestellt, um die anschließende, ziemlich heftige Unterhaltung zumindest in groben Zügen mitzubekommen.
    »Bist du verrückt geworden?«
    »Er hat Widerstand geleistet! Du kennst seinen rebellischen, verdorbenen Geist!«
    »Aber er ist längst nicht mehr in der Lage, den Widerstand fortzusetzen! Warum quälst du ihn weiter mit dem Schocker und riskierst dabei, dass sein Hirn irreparabel geschädigt wird? Du weißt, dass dich das die Rangstufe kosten kann!«
    »Ja, das weiß ich. Und es ist mir gleichgültig.«
    »Der Ranghöchste hätte sogar das Recht, dich aus der Mannschaft auszustoßen!«
    »Dieser Barbar ist viel zu niederträchtig, als dass ihm die Ehre zuteil werden sollte, dass sein Hirn in die Speisung der Allgemeinheit

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