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Sternenfohlen 01 - In der Einhornschule

Sternenfohlen 01 - In der Einhornschule

Titel: Sternenfohlen 01 - In der Einhornschule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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wurde vor Angst ganz steif. Dass alle anderen Erstklässler sehr schnell lernten, machte das Ganze noch schlimmer. Am Ende der Woche konnten Wolke und Saphira in der Luft wenden und kreisen. Mondstrahl beherrschte sogar schon den Sink- und Stechflug wie ein Drittklässler.Inzwischen waren sie alle sicher genug, um in ihren Schlafsaal hinaufzufliegen. Aber sie taten es nicht, damit Sturmwind sich nicht ausgeschlossen fühlte.
    Am Freitag, als sich alle auf den Weg zur Flugstunde machten, blieb Sturmwind zurück. „Kommst du nicht?“, fragte Wolke.
    „Ich habe Rückenschmerzen. Atlas hat gesagt, ich soll mich in meiner Box ausruhen.“ Sturmwind konnte ihr nicht in die Augen sehen.
    „Kann dich nicht Atlas oder einer von den Lehrern heilen?“, fragte Saphira überrascht.
    „So schlimm ist es auch wieder nicht. Dieser Einhornzauber ist nur für schwere Verletzungen bestimmt. Das wird schon wieder. Ich brauche nur etwas Ruhe. Bis später!“ Sturmwind eilte davon.
    „Man merkt gar nicht, dass er Schmerzen hat“, bemerkte Mondstrahl misstrauisch.
    „Ich glaube, das hat er sich ausgedacht, damit er nicht zum Fliegen muss“, vermutete Wolke.
    „Armer Sturmwind“, schnaubte Saphira. „Er ist wirklich unglücklich, dass das mit dem Fliegen nicht klappt.“
    „Aber er wird bestimmt nicht besser, wenn er den Unterricht schwänzt.“ Wolke sah verzweifelt zu den Ställen. „Wir sollten ihm sagen, wie wichtig es ist, dass er mit uns übt.“
    „Aber dann kommen wir zu spät“, protestierte Saphira.
    „Und dann schimpft Atlas mit uns.“ Auch Mondstrahl sah besorgt aus.
    „Das ist mir egal“, wieherte Wolke. „Ich finde, wir sollten mit ihm reden.“ Da die anderen nicht mitkommen wollten, machte sie sich alleine auf den Weg.
    Als sie den Hof erreichte, blieb sie überrascht stehen. Sturmwind stand auf der gegenüberliegenden Seite und redete mit einem anderen Einhorn. Es war Oriel! ‚Warum spricht Sturmwind mit Oriel?‘, fragte sich Wolke. ‚Oriel tat doch nichts anderes als Sturmwind zu ärgern und zu beschämen.‘Die beiden hatten ihr den Rücken zugewandt. Sie kam näher und beobachtete, wie Oriel ihm etwas gab. Sie sah nicht, was es war, das Sturmwind gerade in den Mund steckte.

    Oriel galoppierte davon.
    Sturmwind drehte sich um und bemerkte Wolke. Er sah ausgesprochen schuldbewusst aus.
    „Was hat dir Oriel gerade gegeben?“, fragte Wolke und kam zu ihm hinüber.
    „Das geht dich nichts an!“, murmelte Sturmwind. Und bevor sie noch etwas sagen konnte, galoppierte er eilig auf die Ställe zu.

6

    „Sturmwind, warte auf mich!“ Wolke galoppierte ihm hinterher, aber er war viel schneller als sie. Als sie endlich die Spitze des Turms erreichte, stand Sturmwind schon in seiner Box. Er hatte nichts im Maul, aber Wolke entdeckte einen kleinen Haufen in der Wolke zu seinen Füßen. Wolke schnappte nach Luft.
    „Warum bist du davongelaufen? Und was hat dir Oriel gerade gegeben?“
    „Ich weiß gar nicht, was du meinst“, murmelte Sturmwind. „Oriel hat mir nichts gegeben.“
    Wolke sah auf den Haufen. „Und was versteckst du dort?“
    „Nichts“, erwiderte Sturmwind hastig. „Nein! Warte!“, rief er, als Wolke zu ihm trat und mit dem Vorderhuf ungeduldig den Wolkenhaufen durchwühlte.
    Ein silbern glänzendes Hufeisen lag dort.

    „Also“, sagte Wolke und sah ihn an. „Was geht hier vor?“
    Sturmwind seufzte. „Das ist ein Glückszauber“, gab er unglücklich zu. „Wenn ich ihn heute Nacht beim Schlafen in der Box habe, dann fliege ich morgen besser. Das hat Oriel gesagt.“
    Wolke starrte ihn an. „Aber du weißt doch, was Damaris immer betont hat: Wir dürfen keinen Zauber zu Hilfe nehmen. Und warum glaubst du Oriel auch nur ein Wort?“
    „Er hat sich bei mir entschuldigt, dass er mich immer wegen meiner Flugprobleme geärgert hat. Er war wirklich nett. Er wollte alles wiedergutmachen und mir helfen.“
    Wolke blinzelte. Das war sehr nett von Oriel. „Vielleicht ist er doch nicht so böse. Aber trotzdem darfst du den Zauber nicht benutzen. Das wäre ein großer Fehler.“
    Sehnsüchtig sah Sturmwind das glänzendeHufeisen an. „Und wenn ich es nur ein einziges Mal zu Hilfe nehme und dann lerne, ganz alleine zu fliegen?“ Seine Stimme erstarb. „Du weißt gar nicht, wie schlimm es ist, im Fliegen so schlecht zu sein“, schnaubte er unglücklich.
    Er sah so traurig aus, dass Wolke großes Mitleid mit ihm hatte. „Na gut, vielleicht ist es ja einmal nicht so schlimm. Aber du

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