Sternenfohlen 10 - Kopf hoch Saphira
dich nicht als Schummlerin hingestellt.“
„Wollt ihr zwei mich fertigmachen? Was habe ich euch denn getan?“, fragte Saphira erregt. Sie war den Tränen nahe. „Ich dachte, ihr seid meine Freundinnen!“
Da erst begriff Wolke, dass ihr Versuch, Saphira besonders nett zu behandeln, gründlich schiefgegangen war. Als Saphira mit Sturmwind davonlief, wusste sie, dass sieeinen Plan brauchte, um Saphiras Freundschaft zurückzugewinnen – und zwar schnell! Oder Saphira würde auf jeden Fall Stella mit zu Komet nehmen. Außerdem wollte sie Saphira nicht für immer als Freundin verlieren!
6
Nach der Zauberstunde beeilte sich Wolke, hinter Saphira herzulaufen.
„Saphira!“, rief sie japsend.
Saphira blieb stehen und sah sich um.
„Das mit der Flugstunde tut mir leid. Wirklich leid.“
„Ich möchte mich auch entschuldigen“, sagte Stella, die ihnen gefolgt war. „Die Sache gerade in der Zauberstunde war dumm von mir. Ich werde so etwas nicht mehr machen.“
Saphira seufzte. „Ihr seid beide ein bisschen albern.“
„Das stimmt“, gab Wolke hastig zu, damitStella ihr nicht zuvorkommen konnte. „Und ich werde es wiedergutmachen, versprochen.“
„Ich auch“, mischte sich Stella sofort ein.
Saphira lächelte schwach und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück in ihren Stall. Erleichtert begann Wolke zu überlegen, wie sie ihren Fehler wiedergutmachen konnte. Sie war so tief in Gedanken, dass sie beinahe mit einem Elfen zusammengestoßen wäre, der auf sie zukam. Der Elf blieb vor Saphira stehen.
„In der Elfenpost wartet ein Brief auf dich“, verkündete er.
„Danke“, sagte Saphira. Sie sah Wolke an. „Kommst du mit zur Post?“
Doch plötzlich hatte Wolke eine Idee. Vor Kurzem hatte sie von ihren Eltern eine Schachtel voll mit köstlichem Klee bekommen, die sie noch nicht geöffnet hatte. Siekönnte die Schachtel einwickeln und Saphira schenken. Dann würde Saphira sie auf jeden Fall mit zu Komet nehmen.
„Nein, tut mir leid. Ich muss noch etwas erledigen. Wir sehen uns dann gleich im Stall“, sagte sie und trabte los.
„Ich habe auch noch was zu besorgen“, verkündete Stella. „Bis gleich!“
„Dann begleite ich dich“, bot Sturmwind an.
Wolke war am Fuß des Turms angekommen. Sie stieß sich vom Boden ab und schoss zum Regenbogenhaus-Stall der Zweitklässler hinauf. Die Schachtel mit Klee war immer noch dort, wo sie sie hingelegt hatte. Wolke sah ihre Sachen durch und entschied sich für einen weichen, regenbogenfarbigen Seidenschal, den sie um die Schachtel wickelte.
„Perfekt!“, rief sie zufrieden.
Dann machte sie es sich gemütlich und wartete auf ihre beste Freundin. Der Klee war eine tolle Überraschung. Saphira würde begeistert sein!
Nachdem sie zehn Minuten gewartet hatte, wurde Wolke allmählich unruhig. Wieso war Saphira noch nicht da? Sie sah aus dem Fenster, konnte aber zunächst nur Nebelfetzen erkennen. Dann teilte sich der Dunst und Wolke entdeckte Saphira und Sturmwind weit unten auf der Mondscheinwiese. Sie schienen etwas Wichtiges zu besprechen. Wolke beobachtete, wie Sturmwind tröstend seinen Kopf gegen Saphiras Kopf lehnte und ihren Hals sanft mit seinem Horn berührte.
Saphira hatte Sorgen! Und Wolke plagten schreckliche Schuldgefühle. Hoffentlich war es nicht wegen ihr und Stella oder weil sich Saphira nicht zwischen den beiden Freundinnen entscheiden wollte! Wolke überlegte, obsie nach unten fliegen sollte, um nachzusehen, was los war.
Doch da stießen sich Saphira und Sturmwind vom Boden ab und kamen zum Stall hochgeflogen. Wolke eilte zu ihrer Schachtel mit Klee. Sie zeigte mit dem Horn darauf, sodass die Schachtel vom Boden abhob und vor ihr in der Luft schwebte. Dann wartete sie auf Saphira und Sturmwind.
Saphira landete als Erste. Ihre kleinen Hufe glitten sanft über den weichen Boden des Stalles.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte Wolke besorgt. „Du hast dort unten so mitgenommen ausgesehen.“
Saphira wehrte ab, während Sturmwind hinter ihr landete. „Nein, nein, alles in Ordnung.“
„Jedenfalls“, fuhr Wolke hastig fort, „habe ich eine Überraschung für dich. Ein Geschenk.Um mich für gestern zu entschuldigen. Hoffentlich freust du dich.“
Saphira starrte die Schachtel an.
„Willst du nicht reinschauen?“, drängte Wolke.
Saphira seufzte. „Na gut“, murmelte sie. Mit dem Horn entfernte sie vorsichtig das Seidentuch und enthüllte den Klee.
„Danke, Wolke“, sagte Saphira schwach. „Das ist
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